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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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betrübt an.
    „Ich habe verloren", erklärte er. „Das war zwar zu erwarten, aber es ist trotzdem bedauerlich."
    „Herzliches Beileid", bemerkte Brether Faddon sarkastisch. „Wenigstens wirst du jetzt wieder mit uns reden können. Was ist das hier?"
    „Das seht ihr doch. Ein Martha-Martha-Spiel."
    „Mir kommt es eher wie ein quadratischer Alptraum vor! Welchen Sinn erfüllt die Anlage?"
    „Es ist Doevelynks Spiel", verkündete Carzykos, und in seine sonst so kalten Augen trat ein ekstatischer Schimmer. „Das größte Spiel aller Zeiten. Aber kommt, ihr habt noch längst nicht alles gesehen."
    „Leider", flüsterte Scoutie ihren Freunden zu, während sie dem Tart in das Innere des Palasts folgten.
    Dort setzte sich das Muster der vielen ineinander gefügten Quadrate fort. Fußböden, Decken, Wände, Tische, selbst Sitzmöbel - alles gehörte zum Martha-Martha, und überall hockten Tarts, die in tiefer Konzentration auf ihre Figuren starrten. Es war geradezu unheimlich in diesem Gebäude, so still, daß selbst die leisen Schritte der Betschiden wie eine Ruhestörung erschienen. Nur manchmal seufzte oder stöhnte einer der Spieler, und meistens stand er unmittelbar danach auf und schlich aus dem Raum - gebrochen ob seiner Niederlage, aber gleichwohl mit einem Ausdruck der Verzückung angesichts der Genialität seines Gegners in den Augen.
    Allmählich wurde den Betschiden das Schema klar, nach dem die verschieden großen Spielflächen miteinander in Verbindung gebracht wurden.
    „Das Spiel findet auf mehreren Ebenen statt", erklärte Carzykos. „Seht dieses kleine Feld dort drüben. Der Spieler hat gerade verloren. Damit hat Doevelynk das Feld für die nächsthöhere Ebene gewonnen. Jetzt bildet es kein eigenes Spiel mehr. Es war das letzte Quadrat, das zu gewinnen war, darum beginnt in diesen Augenblicken die Auseinandersetzung auf der nächsten Ebene. Der Spieler, der sich am längsten gehalten hat, tritt erneut gegen Doevelynk an."
    Was das bedeutete, war leicht zu sehen: Tarts brachten Figuren, die groß genug waren, um zu dem neuen Spiel zu passen. Das erweiterte Feld nahm den Boden eines halben Zimmers ein. Einer der Tarts blieb zurück, ein anderer nahm Hörer und Mikrophon, und schon begann das Spiel. Der zweite Tart hatte lediglich die Aufgabe, die Figuren Doevelynks zu bewegen.
    „Doevelynk", fuhr Carzykos leise fort, „begann mit einer sehr großen Zahl von kleinen Spielfeldern der ersten Ebene. Er wird weiterspielen, bis die höchste Ebene, die den ganzen Palast umfaßt, erreicht ist. Seine Gegner dagegen fangen bei einem einzelnen Spielfeld an und müssen nun versuchen, immer mehr Felder zu erobern. Siege gibt es für sie dabei kaum zu erringen, aber es ist bereits eine Ehre, behaupten zu können, daß man Doevelynk mehrere Stunden lang standgehalten hat."
    Sie gingen weiter, durch immer neue Räume, die im Grunde genommen nichts als Teile eines riesigen Spieles waren. Endlich gelangten sie in einen Saal, in dem einige Hundert Tarts vor ihren Spielbrettern saßen, Figuren bewegten und dabei in die Mikrophone flüsterten.
    „Sie führen das Spiel in den höheren Ebenen fort", teilte Carzykos flüsternd mit. Er schien geradezu ergriffen von der weihevollen Ruhe dieses Ortes zu sein. „Diese Spielfelder sind so groß, daß man sie in ihren vollen Abmessungen nicht mehr überblicken könnte. Sie setzen daher hier ihre Figuren. Draußen im Park übernehmen es andere Tarts, diese Figuren und deren Bewegungen darzustellen."
    „Und wo ist Doevelynk?" fragte Mallagan beeindruckt.
    Carzykos' Hand zitterte ein wenig, als er zur anderen Seite des Saales zeigte.
    „Dort!" hauchte er.
    Die Betschiden sahen nur die Silhouette eines Tarts, der vor einer verwirrenden Fülle von flimmernden Bildschirmen langsam auf und ab ging.
    „Können wir näher herangehen?" erkundigte sich Brether Faddon.
    Carzykos schluckte nervös und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. In seinen Augen leuchtete es verdächtig. Es war ihm deutlich anzusehen, daß er sich nichts sehnlicher wünschte, als sein Idol aus der Nähe beobachten zu dürfen. Andererseits hielt ihn seine Ehrfurcht zurück.
    „Na gut", zischelte er schließlich nervös. „Aber ihr dürft in seiner Nähe nicht laut sprechen und habt auch sonst alles zu unterlassen, was Doevelynk stören könnte!"
    „Was du nicht sagst", murmelte Mallagan spöttisch.
    Als sie durch den Saal gingen, bemerkten die Betschiden überall an den Wänden Kameras, die das Geschehen

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