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1025 - Planet der Spiele

Titel: 1025 - Planet der Spiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cylam im gleichen Tonfall. „Aber ich weiß auch, daß euch bereits Zweifel an der Aufrichtigkeit dieser Leute gepackt haben. Wenn ich das nicht wüßte, würde ich keinen Finger für euch krumm machen und hätte euch längst der Schutzgarde gemeldet. Im übrigen solltet ihr mir eines glauben: Die Mitglieder der Bruderschaft sind nicht eure Freunde. Sie wollen euch nur benutzen. Die Ziele, die sie verfolgen, mögen für Wesen wie euch, die bisher vom Herzogtum nicht viel Gutes erfahren haben, sogar verlockend klingen, aber ihr dürft sicher sein, daß sie euch längst nicht alles erzählt haben."
    „Wir werden daran denken", versprach Mallagan nachdenklich. Er stand auf und reckte sich.
    „Es ist spät geworden", murmelte er. „Wollt ihr die Nacht über hier Wache halten?"
    „Wyskynen wird bei euch bleiben", sagte Cylam so entschieden, daß niemand ihm widersprach. „Wir sehen uns morgen wieder."
     
    *
     
    Die Nacht verlief ruhig. Der kleine Prodheimer-Fenke verbrachte die Zeit in einem breiten Sessel. Dort lag er, zusammengerollt wie ein Tier, und schien fest zu schlafen.
    Beim leisesten Geräusch aber hob er den Kopf.
    Wyskynen verschwand am nächsten Morgen, um sich zu erfrischen. Er bat die drei Betschiden, in ihrem Zimmer auf seine Rückkehr zu warten, und sie stimmten zu, aber kaum war der Prodheimer-Fenke draußen, da stand Surfo Mallagan schon an der Tür.
    „Ich will nur mal sehen, was draußen los ist", erklärte er.
    Brether Faddon und Scoutie schlössen sich ihm an. Sie hielten Wyskynen und Cylam für übertrieben vorsichtig. Was sollte ihnen schon geschehen? Die Anhänger der Bruderschaft würden es wohl kaum wagen, Mallagan am hellen Tage zu belästigen - noch dazu in diesem Gebäude, in dem es von erfahrenen Kämpfern nur so wimmelte.
    Abgesehen davon waren sich die Betschiden immer noch nicht einig darüber, ob sie eine neue Kontaktaufnahme als lästig empfinden sollten. Bei den Kranen waren sie durchaus korrekt behandelt worden - wenigstens nach kranischen Begriffen - aber sie sahen für sich keinen Grund, das Herzogtum zu lieben. Es gab vieles, was ihrer Meinung nach hätte geändert werden müssen. Die einzige Gruppe aber, die überhaupt beabsichtigte, Änderungen herbeizuführen, war nun einmal die Bruderschaft. Es war daher nur zu verständlich, daß die Jäger von Chircool mit diesem Geheimbund sympathisierten.
    Auf dem Hof war das Training bereits wieder im Gang. Allerdings schien es, daß die meisten Teilnehmer ihr Programm ein wenig geändert hatten. Das Bild war an diesem Morgen weniger bunt und bewegt als am Tag davor.
    „Ihr solltet auch allmählich anfangen, euch auf die Lugosiade vorzubereiten", sagte eine raue, dunkle Stimme hinter den Betschiden.
    Sie drehten sich überrascht um.
    Es war Garayn. Der Tart trug nur eine Art Lendenschurz. Er wirkte massig und breit, wie er so in der Sonne stand, auf sein Schwert gestützt, das in der Sonne glänzte. Unter der silbrig geschuppten Haut zeichneten sich mächtige Muskeln ab.
    „Wir wissen ja noch nicht einmal, was uns erwartet", antwortete Mallagan ruhig. „Wie soll man sich vorbereiten, wenn man das Ziel nicht kennt?"
    Der Tart dachte angestrengt nach.
    „Ihr habt recht", meinte er schließlich. „Es ist schwer zu durchschauen. Vielleicht würde es euch helfen, wenn ihr das Training des größten Favoriten beobachten könntet?"
    „Das wäre sicher nicht schlecht", stimmte Mallagan zu. „Wer ist dieser Favorit?"
    „Ein Mann aus meinem Volk", sagte Garayn, und in seiner Stimme schwang eine Spur von Stolz mit. Für einen Tart bedeutete das bereits eine ganze Menge. „Er heißt Doevelynk."
    „Und so finden wir ihn?"
    Garayn deutete in den Hof hinunter.
    „Fragt Carzykos!" empfahl er und stampfte von dannen.
    Carzykos hatte gerade den Fuß der Treppe erreicht. Schwerfällig begann er hinaufzusteigen.
    „Es scheint, als wollte er zu uns", murmelte Brether Faddon.
    Mallagan trat schweigend auf die Treppe hinaus.
    Carzykos blieb aufatmend stehen und wartete, bis die drei Betschiden heran waren.
    „Diese Treppen sind nicht das Richtige für einen alten Mann wie mich", bemerkte er zischelnd. Die Betschiden sahen ihn überrascht an, denn es kam so gut wie nie vor, daß ein Tart sich einen Scherz erlaubte. Aber Carzykos sah auch nicht so aus, als hätte er etwas Derartiges im Sinn gehabt.
    „Wolltest du uns wieder zu einer Stadtrundfahrt abholen?" fragte Mallagan höflich.
    „Nein", sagte Carzykos. „Diesmal habe ich etwas

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