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1026 - Der Favorit

Titel: 1026 - Der Favorit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinauswillst."
    „Viele Mitglieder der Brüderschaft tragen illegale Doppel-Spoodies", sagte Op. „Träger solcher doppelten Symbionten üben mitunter einen rätselhaften Einfluß auf andere Wesen aus. Sie beherrschen sie geradezu und können sie dazu bringen, daß sie ganz ungewöhnliche Befehle befolgen. Du bist einer der Favoriten der diesjährigen Lugosiade, du hast große Chancen, zur Teilnahme an dem Spiel berufen zu werden. Wer sich aber auf dem Ednuk tapfer zu schlagen weiß, der hat gute Aussichten, nach Kran zu gelangen.
    Der Bruderschaft dürfte sehr viel daran liegen, jemanden, der für sie arbeitet, dorthin zu bringen."
    Doevelnyk starrte den Tart sprachlos an. Ylsga dagegen sprang plötzlich auf.
    „Ich glaube, das reicht!" rief sie ärgerlich. „Grofler, du solltest diesem ungehobelten Klotz den Mund verbieten. Doevelnyk hat wahrhaftig zu viel durchgemacht, um sich mit so dummen Vorwürfen abgeben zu müssen!"
    Op wandte nicht einmal den Kopf.
    „Ich will nur vermeiden, daß du zum Verräter wirst, ohne es zu wollen", sagte er leise und sah Doevelnyk unverwandt an. „Es würde auf unser Volk zurückfallen - daran kann auch dir nichts liegen."
    „So ein Unsinn!" fauchte Ylsga. „Glaube ihm kein Wort, Doevelnyk! Er will sich nur in Szene setzen!"
    „Mir erscheinen seine Argumente als logisch", erklärte der Meisterspieler ruhig. „Ich weiß zwar, daß er unrecht hat, aber ich kann es nicht beweisen."
    „Es gibt eine Möglichkeit", behauptete Op. „Vertraue dich unseren Wissenschaftlern an.
    Sie werden dich gründlich untersuchen."
    „Dazu bleibt uns keine Zeit mehr", bemerkte Grofler. „Die Eröffnung der Lugosiade steht unmittelbar bevor, und danach sind alle Teilnehmer tabu, was Untersuchungen aller Art betrifft. Das weißt du so gut wie ich."
    „Dann bleibt uns nur der Ai."
    Ylsga bewegte sich unruhig.
    „Was für ein Ai?" fragte sie mißtrauisch.
    „Er kann Gedanken erkennen", erklärte Op gelassen.
    „Du nieinst, er behauptet, daß er das kann!"
    „Nein, ich bin überzeugt, daß es ihm tatsächlich gelingt. Ich habe ihn auf die Probe gestellt - nicht nur einmal, sondern immer wieder. Er wird erkennen, ob sich in Doevelnyk Dinge verbergen, die uns gefährlich werden können."
    Der Tart wandte sich an Grofler.
    „Erlaube mir, daß ich den Ai rufen lasse!" bat er.
    Grofler vollführte eine Geste, die einem menschlichen Schulterzucken gleichzusetzen war.
    „Es kann sicher nicht schaden", sagte er zu Ylsga, und Op befahl einem seiner Untergebenen, den Ai samt seinem Dolmetscher herbeizuschaffen.
    Während sie warteten, überlegte Mallagan, ob der Ai eine Gefahr für ihn bedeutete.
    Wenn dieses Wesen wirklich Gedanken lesen konnte, bestand durchaus die Möglichkeit, daß es den Betschiden durchschaute, auch wenn es sich nicht ausdrücklich auf Mallagan konzentrierte. Er durfte sich nicht darauf verlassen, daß der Ai nur ein Scharlatan war. Es war höchste Zeit, daß er etwas zu seinem Schutz unternahm.
    Er durfte es nicht wagen, den Raum zu verlassen, gleich unter welchem Vorwand, denn dadurch hätte Op erst recht Verdacht geschöpft. Aber Mallagan hatte eine Möglichkeit entdeckt, sich gewissermaßen zu entfernen, ohne sich dabei vom Fleck zu rühren: Er schickte seine Gedanken auf die Reise.
    Seine Freunde bemerkten die Veränderung, die mit ihm vorging. Mallagan saß starr und steif auf seinem Platz, den Blick in weite Fernen gerichtet. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein Ausdruck tiefer Konzentration, aber trotzdem wirkte er völlig entspannt.
    „Er grübelt wieder!" flüsterte Brether Faddon. „Er wird noch alles verpassen, was hier geschieht!"
    „Da versäumt er nicht viel", gab Scoutie spöttisch zurück.
    Op sah die Betschidin durchdringend an, aber dann kamen ein Ai und ein Prodheimer-Fenke herein, und der Tart wurde abgelenkt.
    Der Ai war selbst für einen Angehörigen seiner Rasse ungewöhnlich groß und schlank geraten, ein fast zweieinhalb Meter hohes, dünnes, zerbrechlich wirkendes Wesen, neben dem der Prodheimer-Fenke wie ein Zwerg aussah. Der Ai ging mit langsamen Schritten bis in die Mitte des Raumes und blieb dort stehen, während sein Begleiter behände zu Op eilte und den Tart überschwänglich begrüßte. Der Ai rührte sich nicht. Er sah sich nicht einmal im Raum um.
    „Sage ihm, daß er die Gedanken dieses Mannes beurteilen soll!" befahl Op und deutete auf Doevelnyk.
    Der Prodheimer-Fenke eilte zu seinem Gefährten, knuffte ihn aufmunternd und redete im

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