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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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seines Volkes hatte auf seine Kinder abgefärbt, die immer wieder die Ruine besuchen wollten.
    Er ging an einigen Bäumen vorbei und trat durch ein grasüberwachsenes Tor. Seine Frau folgte ihm. „Hideo, Yukio!" rief er und blieb stehen. „Wo steckt ihr?"
    „Hier, Pa!" schrie Yukio.
    Seine beiden Söhne stürmten hinter einer halb eingestürzten Mauer hervor.
    Hideo war acht und Yukio zehn Jahre alt. Beide trugen farbenfrohe Kimonos, Samurai-Helme aus Plastik und hielten in den Händen hölzerne Samurai-Schwerter.
    „Wir haben eine O-tuko-San gesehen", plapperte Hideo aufgeregt.
    Hisako blickte seinen Sohn skeptisch an.
    „Wirklich, Pa!" schaltete sich Yukio ein. „Es war eine lebende Puppe. Wir haben sie ganz deutlich gesehen. Sie verschwand in einer Maueröffnung. Wir gingen hin und sahen ihren Kimono, aber wir trauten uns nicht in die Höhle hinein. Komm mit! Wir zeigen sie dir."
    Hisako beschloß, auf das Spiel seiner Söhne einzugehen. Wahrscheinlich hatten sie sich einen Scherz ausgedacht. Er wechselte einen Blick mit seiner Frau, die langsam eine Braue hob und stärker lächelte.
    „Nun gut. Dann zeigt mir die Höhle, in der sich die O-tuko-San versteckt hat."
    „Das ist sicherlich eine verzauberte Prinzessin", sagte Yukio mit schriller Stimme.
    „Sie hat vor Angst gezittert", meinte Hideo.
    ,.Wie hat denn die O-tuko-San ausgesehen?" fragte Mina.
    „Sie war kleiner als du, Ma", antwortete Yukio. „Und sie trug altertümliche Hofkleider, die bestickt waren."
    „Und der Kopf ist aus Porzellan", sagte Hideo. „Siehst du das Loch in der Wand dort, Pa?"
    Hisako nickte.
    „Dort hat sich die Puppe versteckt. Hoffentlich ist sie in der Zwischenzeit nicht verschwunden." Hisako ging rasch auf die Öffnung zu, die in der grasbewachsenen Wand klaffte. Vor der Öffnung blieb er stehen und beugte sich vor. Überrascht runzelte er die Stirn. Da war tatsächlich etwas in der Höhle. Es schimmerte golden. Interessiert streckte er den rechten Arm aus. Seine Finger berührten Seide und verkrallten sich im Stoff. Er zog daran. Es. war tatsächlich ein altertümliches Hofgewand. „Ist die Puppe noch in der Höhle?"
    Hisako antwortete nicht. Er preßte die Lippen zusammen und zerrte stärker. Plötzlich bewegte sich das Gewand und eine steinharte Faust schlug nach seiner Hand. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, ließ das Kleid los und sprang einen Schritt zurück.
    In diesem Augenblick stand die O-tuko-San auf und wandte Hisako den Kopf zu. Seine Augen weiteten sich.
    Es war tatsächlich eine O-tuko-San. Ihre Bewegungen waren eckig und etwas unbeholfen - wie die einer Marionette. Ihr Kleid war goldbestickt. Verschiedene Landschaftsbilder mit Schmetterlingen, schlanke Vögel und Liebespaare waren abgebildet. Eine goldene Schärpe hielt ein Rückenkissen. Der Kopf war aus Porzellan. Das Gesicht war unwirklich glatt. Die Augen asiatisch geschlitzt, die Brauen wie hei verheirateten Frauen rasiert. Die Nase war etwas zu breit geraten, und der rotgeschminkte Mund lächelte. Das enganliegende schwarze Haar war aus Porzellan, ebenso die Hände.
    Die Puppe glitt aus der Höhle und ging auf Hisako zu.
    Mina zog ihre Söhne an sich und wich ängstlich zurück.
    „Wer bist du?" fragte Hisako.
    Doch die Puppe antwortete nicht. Unbeirrt stapfte sie auf ihn zu. Hisako verstellte ihr den Weg. Er griff nach ihrem Kopf. denn er wollte sich überzeugen, ob es sich nur um eine Maske handelte.
    Doch dagegen hatte die Puppe etwas. Sie schleuderte seine ausgestreckte Hand zur Seite und versetzte ihm einen Stoß gegen die Brust, daß er taumelte.
    „Bleib stehen"' schrie Hisako der Puppe nach.
    „Laß sie gehen!" rief Mina mit zittriger Stimme.
    Doch Hisako hörte nicht auf seine Frau. Er folgte der Puppe. Mit wenigen Schritten hatte er sie eingeholt. Er verkrallte seine rechte Hand in ihrem Rückenkissen. Da wirbelte die Puppe herum. Ihre Porzellanhand schlug gegen seine Schläfe, und er sackte bewußtlos zusammen.

    Die Geisha, die sich in eine Gottesanbeterin verwandelt hatte, hatte Taketsura und die beiden Sumotori getötet. Dann war ihr von Unga mit dem Samuraischwert der Kopf abgeschlagen worden. Im Tod hatte sie sich wieder in die schöne Geisha verwandelt.
    Ich hatte den Puppenkopf an mich gebracht und ihn mit dem Körper vereint. In diesem Augenblick war Tomotada, der Schwarze Samurai, aufgetaucht, der den Puppenkopf für Olivaro holen wollte. Unga hatte sich Tomotada zum Kampf gestellt. Und während die beiden verbissen

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