103 - Das Geheimnis der Maske
Tsuwano verbannt."
„Erinnerst du dich an den Schwarzen Samurai?" fragte ich.
„Ja, nur zu genau."
„Seinetwegen wurdest du verbannt, nicht wahr?"
„Woher weißt du das?"
„Ich bin die Reinkarnation des Vaters des Kindes von damals. Hast du noch den Hozo-no-o?"
„Ja. Ich habe ihn versteckt. Bist du daran interessiert?"
„Das bin ich", antwortete ich.
Ich blickte zu Yoshi, der noch immer auf dem Boden hockte. Er hatte kaum etwas von meiner Unterhaltung mit dem Kappa mitbekommen.
Abi stöhnte, und Coco kümmerte sich um ihn.
„Wenn du mich freiläßt, gebe ich dir den Hozo-no-o."
Die Nabelschnur reizte mich. Vielleicht war sie noch irgendwann einmal wichtig. Der Kappa stellte keine Gefahr dar.
„Einverstanden", sagte ich. „Wo ist die Nabelschnur?"
„Ich trage sie in einer Hautfalte an meinem Körper."
„Gib sie mir, dann lasse ich dich frei!"
Abi stöhnte laut, dann stand er schwankend auf. Er stierte zuerst mich an, dann den Kappa.
Der Kappa strich über seinen Leib und fuhr in eine Hautfalte. Er zog ein winziges Päckchen hervor, das er mir reichte. Ich riß das Päckchen auf. Es war tatsächlich die Nabelschnur. Ich reichte sie Coco, die sie verwundert ansah.
„Jetzt halte dein Versprechen! Löse die magische Falle!"
Ich wandte mich Coco zu. Bevor ich noch den Mund öffnen konnte, raste Abi Flindt auf den Kappa zu. Er hatte das Schwert aufgehoben, das wir mitgenommen hatten. Ehe ich ihn daran hindern konnte, rammte er das scharfe Schwert in die Brust des Kappas. Als er das Schwert herausriß, tropfte grünes Blut aus der Wunde.
Der Kappa schloß die Augen. Die magische Falle löste sich mit seinem Tod auf. Er fiel in den Brunnen.
Abi ging auf mich los. Ich konnte seinem Schlag ausweichen. Für ihn war ich auch ein Feind. Ich mußte die Rolle als Kappa jedoch weiterspielen.
Als Abi wieder auf mich losgehen wollte, verstellte ihm Coco den Weg.
Ich warf Coco einen kurzen Blick zu und sprang in den Brunnen. Den toten Kappa zog ich mit in die Tiefe. Ich wollte den Puppenkopf aus dein Versteck holen. Alles weitere mußte ich mir noch ganz genau überlegen.
„Weshalb hast du den Kappa getötet?" fragte Coco Abi wütend.
„Der Kerl hat uns gefangengenommen. Ich ärgere mich nur, daß mir der zweite entkommen ist."
„Er hat dir immerhin das Leben gerettet", stellte Coco fest. Sie drehte sich verärgert um. „Yoshi, hast du etwas von der Unterhaltung der Kappas verstanden?"
„Nein. Tut mir leid. Ich bin noch immer ganz benommen."
„Das hat mir einer der Kappas gegeben", sagte Coco und reichte es Yoshi. „Hast du eine Ahnung, was das ist?"
Coco durfte nicht sagen, wer der eine Kappa in Wirklichkeit war. Sie fragte sich, ob Dorian vielleicht die Rolle des echten Kappas einnehmen würde?
„Das ist eine Nabelschnur", sagte Yoshi. „Von einem Kind, das vor mehr als dreihundert Jahren geboren wurde.“
Coco steckte die Nabelschnur in ihre Handtasche. „Wir fahren jetzt zum Hotel. Mit meinem Wagen. Euren Leihwagen holen wir morgen ab."
„Was ist mit der Puppe?“ fragte Abi.
„Ich erzähle euch alles, sobald wir im Hotel sind", wich Coco aus.
Sie mußte sich eine Geschichte ausdenken, denn die Wahrheit wollte sie den beiden nicht erzählen. Sie stiegen ins Auto. Coco startete und fuhr los.
„Hast du etwas von Unga gehört?" fragte Yoshi.
„Nein, überhaupt nichts."
Yoshi drehte das Radio an. „In ein paar Minuten werden die Nachrichten gesendet. Vielleicht sagen sie etwas über die Flugzeugentführung."
Laute Popmusik erfüllte den Wagen, dann verlas der Sprecher die Nachrichten. Yoshi hörte aufmerksam zu.
„Der Sprecher sagte nur sehr wenig über die Flugzeugentführung. Angeblich ist das Flugzeug in Richtung Nordpol verschollen.
Coco blieb vor dem Hotel stehen. Wieder fragte sie sich, was wohl der Dämonenkiller unternehmen würde.
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