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103 - Das Geheimnis der Maske

103 - Das Geheimnis der Maske

Titel: 103 - Das Geheimnis der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Verschwommen konnte ich die Umgebung wahrnehmen. Ohne Mühe tauchte ich tiefer. Die Schwimmhäute zwischen meinen Fingern und Beinen weiteten sich.
    Nach wenigen Metern spürte ich eine schwache Strömung, die von links kam. Ich schwamm ihr entgegen. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die schlechten Lichtverhältnisse.
    Meine Vermutung war richtig gewesen. Unter der Ruine befand sich ein wahres Labyrinth von Gängen. Gelegentlich tauchte ich auf und sah kleine Höhlen. Der Reihe nach untersuchte ich alle Gänge.
    Als ich wieder auftauchte, hörte ich leise Stimmen. Rasch schwamm ich näher.
    Ich hatte mich nicht getäuscht. Es waren Abi und Yoshi. Die Strömung war hier ziemlich stark. Geschwind überlegte ich, wie ich die beiden retten konnte. Die Schnur war mir keine Hilfe. Ich mußte sie einzeln aus der Höhle bringen. Es konnte gelingen.
    Bevor ich zu ihnen schwamm, kehrte ich in den Brunnen zurück. Dabei zählte ich langsam. Bei dreißig tauchte ich auf.
    „Coco!" rief ich.
    Meine Gefährtin beugte sich über den Brunnenrand.
    „Ich habe Abi und Yoshi gefunden. Ich werde versuchen, sie zu retten.“
    Ich tauchte wieder unter, schwamm zur Höhle, stieß gegen ein Eisengitter, stieß mich ab und schob den Kopf aus dem Wasser. Dann kletterte ich in die Höhle.
    Yoshi erhob sich.
    „Der Kappa ist gekommen!" sagte der kleine Japaner und knipste eine Taschenlampe an.
    Zu einer Unterhaltung hatte ich keine Lust. Außerdem bezweifelte ich, daß die beiden auf mich gehört hätten.
    „Ich werde euch retten", sagte ich. „Ihr müßt eine halbe Minute lang die Luft anhalten. Habt ihr verstanden?"
    „So ein Heuchler!" sagte Abi unwillig. „Er will uns ertränken."
    Ich griff nach Yoshi, der sich heftig wehrte, doch mein kleiner Körper entwickelte unglaubliche Kräfte. Wir fielen ins Wasser. Yoshi schlug um sich, doch ich drückte ihn mit einem Arm fest an mich und strampelte dazu mit den Beinen. Yoshi gab seinen Widerstand auf. Ich spürte, wie er in sich zusammensackte.
    Endlich tauchte ich auf. Ich schob mir den halb bewußtlosen Freund über die Schultern und kletterte die Sprossen hoch.
    „Mach Wiederbelebungsversuche, Coco!" sagte ich und verschwand erneut.
    Mit Abi hatte ich noch größere Schwierigkeiten. Der blonde Däne ging wütend mit einem Taschenmesser auf mich los. Er verwundete mich leicht, doch auch ihn brachte ich in den Brunnen. Er war bewußtlos, als ich ihn über den Brunnenrand warf.
    „Wie geht es Yoshi? "fragte ich.
    „Er lebt", sagte Coco.
    Ich hob Abi hoch und ließ das Wasser aus seinen Lungen fließen. Danach begann ich mit der Herzmassage und der Mund-zu-Mund-Beatmung. Ich arbeitete fast fünf Minuten lang, bis er wieder atmete.
    Yoshi hatte sich aufgesetzt. Seine Augen blickten glasig drein. Verwundert starrte er mich an, öffnete den Mund und stieß einen überraschten Schrei aus.
    Ich wandte den Kopf um. Der Kappa sprang aus dem Brunnen und zuckte zusammen. Er war in Cocos magische Falle gegangen. Wild strampelte er mit den Beinen und glaubte, im Boden zu versinken.
    Ich blieb vor dem Kappa stehen, der mich mit seinen Fischaugen starr anblickte. Sicherlich war er verwundert, einen anderen Kappa zu sehen.
    „Wer ist dein Herr?" fragte ich ihn.
    Er stieß als Antwort einen schrillen Schrei aus.
    „Du bist mein Gefangener", sprach ich weiter. „Ich kann dich jederzeit töten, aber das will ich eigentlich nicht. Ich will nur die Wahrheit wissen."
    Wieder brüllte er.
    „Beantwortest du mir meine Fragen?" fragte ich und kam noch näher.
    „Ja. Nur befreie mich aus dieser teuflischen Falle."
    „Später", sagte ich. „Zuerst die Fragen. Wer ist dein Herr?"
    „Der Kokuo von Tokoyo."
    Es war, wie ich vermutet hatte. Vor mir stand der Kappa, dem ich vor mehr als dreihundertfünfzig Jahren begegnet war.
    „Der Kokuo hat dir den Auftrag erteilt, die Hundemenschen zu erwecken und Jagd nach der O-tuko- San zu machen?"
    „Du sagst es."
    „Wo ist der Puppenkopf?"
    „Unten in der Höhle, wo die Gefangenen waren. Wer ist dein Herr?"
    „Das hat dich nicht zu interessieren. Wohin sollst du den Puppenkopf bringen?"
    „Es gibt eine Höhle, durch die man zum Meer gelangen kann. Bis jetzt war der Zutritt zu dieser Höhle für mich verboten. Doch mit dem Puppenkopf darf ich ihn betreten. Sobald ich den Kopf abliefere, bin ich wieder frei.
    „Jetzt bist du nicht frei?"
    Der Kappa wimmerte. „Nein, ich mußte für meine Verfehlung in der Vergangenheit büßen. Der Kokuo hat mich nach

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