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103 - Panoptikum der Geister

103 - Panoptikum der Geister

Titel: 103 - Panoptikum der Geister
Autoren: Larry Brent
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sich behauptete, ein prominenter Filmmann zu sein, hatte es sicher einfach bei
einer Frau. Betsy King wusste nicht mehr, was sie noch glauben sollte oder
nicht. Sie rief eine Reparaturwerkstätte im Ort an und bat darum, ihren Morris
abzuholen. Den Zündschlüssel ließ sie an der Rezeption zurück für den Fall,
dass sie beim Eintreffen des Abschleppwagens nicht mehr im Haus sein sollte.
Auf alle Fälle verlängerte sie ihren Aufenthalt um einen weiteren Tag, führte
ein kurzes Telefonat mit der Redaktion ihrer Zeitschrift und kehrte dann an den
Tisch zu Leonhard M. Kelly und seiner Begleitung zurück.
    „Ich habe
Ihnen meine Situation geschildert, und Sie kennen meine Lage“, sprach die
Reporterin den Regisseur an. „Würde es Ihnen etwas ausmachen mich zu George
Hunters Haus mitzunehmen, damit ich nachprüfen kann, was dort in der letzten
Nacht wirklich geschehen ist?“
    Kelly hatte
nichts dagegen.
     
    ●
     
    Leila
Sheltons Wagen stand drei Meilen weiter östlich in einer Waldschneise. Zwei
Polizisten, die den Auftrag erhalten hatten, nach dem verschwundenen Auto
Ausschau zu halten, waren die schmalen Pfade und Wege abgefahren. Dabei stießen
sie auf das herrenlose Fahrzeug und identifizierten es als das der Toten. Die
beiden Uniformierten blieben auch noch, als Higgins und Larry Brent eintrafen.
Die beiden Kriminalisten sahen sich das Auto gründlich an. Auffällige Spuren
waren auf den ersten Blick nicht zu entdecken. Der Wagen war abgeschlossen.
Fußspuren in seiner unmittelbaren Nähe ließen sich nicht feststellen. Um einen
Blick in das Innere des Fahrzeugs zu werfen, ließ Higgins das Seitenfenster zum
Fahrersitz einschlagen, zog den Sicherungsknopf hoch und öffnete dann die Tür.
Richard Kilby, der junge Sergeant, der die Fahrt des Autos mit der Geisterfrau
am Lenkrad in der letzten Nacht mitbekam, war leider nicht mitgekommen. Er war
auf dem Weg nach London, um die Gemälde zu Professor Ballkens zu bringen.
Higgins hatte einige Fragen auf dem Herzen, die er sich nun für später aufheben
musste.
    In dem
Moment, als er die Tür aufzog, fiel der Schuss. Kurz und trocken bellte es auf
und verhallte im Wald. Edward Higgins wurde wie von unsichtbarer Hand
herumgerissen. Larry Brent reagierte augenblicklich. Er sah das Einschussloch
im rechten Oberarm und das rot hervorquellende Blut. Ein zweiter Schuss fiel.
Die Kugel ging in die Richtung, in der sich eben noch der Kopf des
Chief-lnspectors befunden hatte. Aber jetzt war da nichts mehr. X-RAY-3 riss
den Yard-Mann eine Zehntelsekunde vorher zu Boden. Larry zog im Fallen seinen
Smith & Wesson Laser und drückte ab. Er zielte in die Richtung, aus der die
beiden Schüsse gefallen waren. Der gleißende, nadelfeine Lichtstrahl zuckte
lautlos ins Gebüsch. Einige Blätter schrumpften durch die Hitzeentwicklung
zusammen. Die beiden Uniformierten ließen sich ebenfalls zu Boden fallen und
suchten hinter dem aufgefundenen Wagen und einem Baum Schutz. Larry Brent
kauerte über dem Chief- Inspector, der stöhnend am Boden lag und die Hand auf
die Wunde presste. X-RAY-3 zog den Verletzten aus dem Schussfeld und achtete
auf jedes Geräusch und jede Bewegung in den Büschen. Zwischen den dicht
stehenden Bäumen verfugte der unheimliche Schütze über einen hervorragenden
Schutz. Ein weiterer Schuss wurde abgefeuert. Das Projektil knallte in den
vorderen linken Kotflügel und hinterließ eine hässliche Delle. Die Kugel
prallte ab und jaulte als Querschläger über die Kühlerhaube hinweg. Diesmal war
Larry Brent die Mündungsflamme aus der Pistole des Schützen nicht entgangen. Er
reagierte sofort, noch ehe der Schuss verhallt war. Der Laserstrahl zuckte
lautlos zwischen die Büsche. Das tödliche Licht der Spezialwaffe, über die im
Augenblick in dieser Form nur die Agentinnen und Agenten der PSA verfügten,
schnitt in einen armdicken Ast wie in einen Block Butter. Der Ast brach ab und
riss eine Schneise in die grüne Wand. Im Halbdunkel zwischen den Bäumen sah
Larry eine Gestalt aufspringen. Rascheln und Knacken von Zweigen war zu hören.
Der Schütze suchte sein Heil in der Flucht. X-RAY-3 sprang auf. „Kümmert euch
um Higgins!“, rief er den beiden Polizisten zu, die um Leila Sheltons Auto
gekrochen waren. „Ich bleibe dem Burschen auf den Fersen.“
    Da gab’s
einen, der etwas wusste. Der Schuss auf Higgins war kein Zufall, und es war
kein Zufall, dass er ausgerechnet hier abgefeuert wurde. Leila Sheltons Auto
hatte etwas damit zu tun. Larry teilte die
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