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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Baphomet geht, und das ist schlimm genug.«
    »Und die örtliche Polizei hast du nicht eingeschaltet?« fragte ich.
    »Nein, darauf habe ich verzichtet.« Bloch räusperte sich und gab Suko neue Anweisungen, wie er zu fahren hatte.
    Im Frühjahr mochte die Gegend hier unten im Südosten Frankreichs ja wunderbar sein. Wenn alles blühte, wenn die Sonne den Winter vertrieben hatte, doch zu dieser Zeit sah die Erde verbrannt aus. Die Hitze lag wabernd über der Gegend. Staub kroch durch die Luft. Wer sich nicht unbedingt im Freien aufhalten mußte, der ließ es am besten bleiben und zog sich zurück in den Schutz seines Hauses. Uns tat die Klimaanlage gut, das Auto wirkte wie ein fahrender Kühlschrank, aber das würde nicht so bleiben.
    Wir waren aus London gekommen. Dort hatte es sich abgekühlt.
    Regen und Gewitter hatten der langen Hitzeperiode ein Ende bereitet. Jetzt konnten die Menschen wieder richtig durchatmen, aber wir mußten damit noch warten.
    Die fernen Berge der Pyrenäen verschwanden im Dunst. Wir fuhren durch das Vorgebirge. Auch von der Sonne gezeichnet und bestückt mit staubigen Bäumen oder Gestrüpp.
    Von Bloch wußten wir, daß Ducroix allein und abseits eines Dorfes gelebt hatte. Er war ein Einzelgänger gewesen und hatte sich ausschließlich seinem Beruf verschrieben.
    Uns erwartete eine Leiche, und bei diesen Temperaturen würde sie sicherlich schon leicht riechen. Keine angenehme Vorstellung.
    Doch der Abbé hatte richtig gehandelt. Die Polizei einzuschalten, wäre nicht gut gewesen.
    Wichtig waren die drei Templer-Kirchen. Sobald sich die Sonne gesenkt hatte, würden wir sie uns aus der Nähe anschauen, wobei wir noch überlegten, ob wir uns trennen sollten und sich jeder eine Kirche vornahm, oder ob wir zusammenblieben.
    Wir wollten die Situation entscheiden lassen. Zunächst wollten wir im Haus des Toten warten und hofften, dort auch etwas zu trinken zu finden.
    Es war nicht mehr weit. Über eine schlechte Wegstrecke lenkte Suko den BMW dem Ziel entgegen.
    Ducroix hatte Haus und Werkstatt vereinigt. Das sahen wir von außen und wenig später auch von innen, wobei uns sofort die Hitze und die kaum zu atmende Luft auffielen.
    Nach dem gekühlten Wagen kam uns die Wärme doppelt so stark vor. Sonnenlicht fiel durch zwei Fenster. In seinen Strahlen schimmerte der nie abreißende Staub wie Goldpuder.
    Ich öffnete zwei Fenster, um etwas Durchzug zu schaffen. Suko und der Abbé sprachen leise miteinander. Als ich mich drehte, erklärte mir der Templer, daß er nach dem Toten sehen wollte.
    Ich war einverstanden.
    Bloch führte uns zu ihm. Der Mann lag auf dem Bett. Bloch hatte ihm die Augen zugedrückt, seine Hände über der Brust zusammengelegt, damit sie ein Kreuz bildeten, und er stand jetzt daneben, um hilflos die Schulter zu heben. »Ich fühlte mich noch immer schuldig«, sagte er mit leiser Stimme. »Wäre ich nicht so egoistisch gewesen, hätte René noch leben können.«
    »Nein, so darfst du nicht reden«, munterte Suko ihn auf. »Das ist nicht so. Du hast genau richtig gehandelt, glaube es mir. Niemand von uns kann in die Zukunft sehen. Das gleiche hätte auch mir oder John passieren können.«
    Ich stand neben dem Toten. Drei Einschußlöcher zeichneten sich ab. In mir stieg eine starke Wut hoch, wenn ich daran dachte, wie präzise dieser Mensch getötet worden war. Das glich schon einer Hinrichtung. Und eine Kugel hatte ihn in die Stirn getroffen. Das Loch war zwischen den Augen zu sehen.
    »Du mußt dieser Unbekannten dankbar sein, Abbé«, sagte ich.
    »Hätte sie dich nicht gewarnt, würdest du wahrscheinlich nicht mehr leben und wärst den Killern in die Arme gelaufen. Damit wäre keinem gedient worden. So können wir am Ball bleiben und den Fall hoffentlich aufklären. So etwas wie dir ist uns ebenfalls schon des öfteren passiert. Man steckte eben nicht drin.« Ich legte Bloch eine Hand auf die Schulter. »Komm, laß uns gehen, hier riecht es wirklich nicht gut.«
    »Ja, gehen wir.«
    Der Durchzug im Wohnzimmer hatte zwar nicht für Kühle gesorgt, aber die Luft besser verteilt. Es ließ sich einigermaßen atmen.
    Ich ging zum Fenster, das nach vorn lag – und glaubte, meinen Augen nicht trauen zu können.
    Wir bekamen Besuch.
    Es war eine Frau, die sich dem Haus näherte. Sie hatte mich trotz des offenstehenden Fensters noch nicht gesehen, denn sie bewegte sich sehr vorsichtig. Schaute auch weniger zum Haus hin, mehr in die Umgebung, als wollte sie dort etwas suchen.

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