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1032 - Baphomets Monster

1032 - Baphomets Monster

Titel: 1032 - Baphomets Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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euer Eindruck?« fragte der Abbé.
    »Du hast nicht übertrieben.«
    »Das dachte ich auch, John.«
    Suko gab keinen Kommentar ab. Er schaute nur in die Höhe, wie jemand, der dabei war, eine Entfernung abzumessen.
    »Bleibt es noch bei Ihren Plänen?« fragte Marina.
    »Warum nicht – oder?«
    Das letzte Wort hatte mir gegolten. Ich nickte Suko zu. »Packen wir es.« Dann wandte ich mich an Marina. »Sie werden das Seil sicherlich gut werfen können.«
    Sie verzog den Mund. »Gern tue ich es nicht.«
    »Ich weiß, aber es muß sein.«
    Sie atmete noch einmal tief durch, schaute uns kurz an und suchte dann die ideale Wurfposition aus. Marina wußte, daß es auf sie ankam, deshalb war sie auch so konzentriert.
    Sie schaute ein die Höhe, maß die Entfernung, holte aus, drehte den Arm mit dem Seil, an dessen vorderem Ende der Enterhaken hing. Drei- viermal bewegte sie sich.
    Dann schleuderte sie den Haken in die Höhe, und wir konnten ihm nur nachschauen.
    Er fand seinen Weg. Noch bevor er sein Ziel erreicht hatte, wußten wir, daß Marina es schaffte. Der Haken klemmte sich im Unterkiefer des Monstrums fest. Marina zog einige Male nach und straffte das Seil, damit es eine Gerade bildete.
    »Es ist fest.«
    »Danke.« Das hatte Suko gesagt, und er machte sich bereits auf den Weg. Er wollte als erster hochklettern. Marina und der Abbé verfolgen ihn mit gespannten Blicken.
    Mir kam der Plan plötzlich nicht mehr so gut vor. Wenn wir beide hochkletterten, ließen wir die beiden schutzlos zurück. Und wir mußten noch immer mit den Verfolgern rechnen, die bestimmt nicht aufgeben würden. Es war keine Feigheit, die mich zweifeln ließ, sondern reines Kalkül. Bevor Suko in die Höhe kletterte, war ich bei ihm.
    Zuerst sah er mich erstaunt an, als ich ihm meine Bedenken erklärte, dann stimmte er mir zu. »Okay, es ist vielleicht besser, wenn du hier unten bleibst. Den Rest erledige ich schon.«
    »Mit der Peitsche?«
    Er zwinkerte mir zu. »Daran habe ich tatsächlich gedacht. Sollte schon Leben in diesem Monstrum stecken, ist die Dämonenpeitsche genau das, was es braucht.«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Viel Glück, Alter.«
    »Und halte du hier unten die Augen offen.« Dann packte er zu und macht sich an den Anstieg.
    ***
    Bereits nach wenigen Griffen wußte Suko, was eine Frau wie Marina bei ihren Vorführungen leistete. Es war eine verfluchte Schinderei, sich an dem Seil in die Höhe zu quälen, denn es schwang ständig hin und her. Bei jedem Griff geriet es ins Schaukeln, und Suko mußte sogar acht geben, nicht gegen die Mauer der alten Kirche geschleudert zu werden. Er blieb trotzdem in ihrer Nähe, denn er nahm sie als Stütze für seine Fuße. Seine Kraft kam ihm jetzt zugute, und natürlich auch die Geschicklichkeit.
    Hin und wieder legte Suko seinen Kopf zurück und starrte von unten her auf den Schädel des Steinmonstrums. Er sah diesen offenen Schnabel, der ihm wie eine furchtbare Drohung vorkam, und auch die Blässe in den Augen fiel ihm jetzt deutlicher auf. Dieses Steinmonstrum schien nur darauf zu warten, ihn zerhacken zu können, doch soweit wollte er es nicht kommen lassen.
    Suko mußte ohne Handschuhe klettern. Um seine Hände einigermaßen zu schützen, hatte er sie mit Taschentüchern umwickelt und diese festgeknotet.
    So kämpfte er sich voran und kam sich vor wie in einer Sauna. Der Schweiß strömte ihm übers Gesicht und brannte in den Augen. Suko wischte ihn nicht weg. Er biß die Zähne zusammen und wußte, daß ihn drei Augenpaare verfolgten, wobei sie von unten nur dieses schwankende Bündel Mensch sahen, das jeden Augenblick herunter fallen konnte.
    Es ging alles glatt. Suko erreichte tatsächlich den Rand des Daches.
    Der Schnabel des Monstrums war so nah, daß er in seinen Kopf hätte hacken können. Für einen winzigen Moment dachte Suko darüber nach, dann schaffte er den Rest.
    Diesmal diente ihm der Monstervogel als Griffstütze. Er hatte den Arm um den Kopf geschlungen, hangelte sich weiter, rutschte an ihm entlang und lag schließlich auf dem Dach.
    Ziemlich platt, fertig und keuchend. Eine lange Pause wollte sich Suko nicht gönnen. Er mußte weitermachen und zunächst einmal den Vogel untersuchen.
    Suko richtete sich wieder auf.
    Erst jetzt wurde ihm bewußt, welcher Blick ihm da gestattet wurde. Er schaute weit hinein in das Land. Er entdeckte mehrere kleine Orte im Licht der sinkenden Sonne, die ihre Strahlen hoch über die Dächer der Häuser schickte und ihnen einen

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