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1033 - Die Hamiller-Tube

Titel: 1033 - Die Hamiller-Tube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nicht einmal, welcher Planet des Systems es war, den sie anflog.
    Auf den Bildschirmen tauchten fast gleichzeitig die beiden Wabenschiffe auf. Sie kamen von entgegengesetzten Richtungen um den Planeten herum und stürzten sich mit ihrem Feuer auf die BASIS.
    Die Schutzschirme mußten über 200 Prozent belastet werden, Um dem Ansturm zu entgehen.
    „Doppeltreffer im Heck", meldete leidenschaftslos eine Automatik.
    „Ich übernehme", rief Waylon rasch.
    Als er sich auf die Sensoren konzentrieren wollte, glaubte er in eine bodenlose Tiefe zu stürzen. Es gab kein Echo mehr, das seine Gedankenbefehle bestätigte.
    „Ausfall der Zentralpositronik", rief Sandra.
    „Und der Triebwerke", kam es von der anderen Seite.
    Die Planetenoberfläche kam jetzt schnell näher.
    Als dann aus den Forts schweres Energiefeuer dem Schiff entgegen schlug und die beweglichen Festungen von beiden Seiten heranjagten, sah Waylon Javier das Ende kommen.
    „Aus", sagte er nur. Dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und Schloß die Augen.
     
    8.
     
    „Ich lebe noch", rief Sandra. „Aufgeben gibt es nicht. Wir können uns immer noch absprengen und versuchen, irgendwo zu landen."
    Bei der Konstruktion der BASIS war man davon ausgegangen, daß das Schiff einmal in eine Notlage kommen könnte, die gleichbedeutend mit einer Aufgabe war.
    Ähnlich wie in den terranischen Kugelschiffen gab es auch in der BASIS einen Sektor, der autark war, und der notfalls vom Hauptschiff gelöst werden konnte.
    Dieser Sektor war der konisch geformte Bug, der 1500 Meter in den Ringwulst ragte, und 1000 Meter aus ihm heraus. An der Vorderseite, wo auch die Hauptzentrale lag, war dieser Abschnitt 5000 Meter breit. Die seitlichen Begrenzungen liefen von dort in Winkeln von 60 Grad nach hinten zusammen. Dort war dieses Zentralsegment noch 2600 Meter breit. Es verfügte über eigene Kraftwerke und über Lebenserhaltungssysteme, sowie über einen herkömmlichen Antrieb aus drei Nugas-Schwarzschild-Reaktoren.
    In der langen Geschichte der BASIS war es noch nie vorgekommen, daß man das Absprengen des Zentralsegments ernsthaft in Erwägung gezogen hatte. Es bedeutete gleichzeitig die Aufgabe des eigentlichen Schiffes mit seinen 16 Großraumschiffen, den 50 Leichten Kreuzern und 50 Korvetten, sowie der 100 zweisitzigen Zerstörer.
    „Noch vier Minuten dreißig Sekunden bis zum Aufschlag." Sandra hatte in aller Eile ihre Berechnungen angestellt. Ihre Stimme war kaum noch hörbar, denn von allen Seiten dröhnten die Energiegeschosse gegen das angeschlagene und steuerlose Schiff.
    „Die Zeit reicht, Waylon. Hilf mir bei den Vorbereitungen."
    Der Kommandant riß sich aus seiner Lethargie. Er löste eine Verschalung vom Kommandopult. Darunter kamen die Bedienungselemente zum Absprengen zum Vorschein.
    Die Einstellungen mußte er per Hand vornehmen. Sandras Finger huschten ebenfalls flink über die Sensoren.
    Von Zeit zu Zeit warfen sie einen Blick auf die heranstürzende Planetenoberfläche.
    „Fertig", keuchte Waylon Javier.
    Sandra Bougeaklis Hand griff nach einem kleinen grellroten Hebel.
    Mit einem Klicken rastete sie ihn ein.
    Aber nichts geschah.
    Waylon und Sandra starrten sich an.
    Sekunden später war die Planetenoberfläche da.
    Und wieder geschah nichts.
    Die Oberfläche auf den Bildschirmen zerfloß in Schlieren, bis nur noch ein gleichmäßiges Leuchten sichtbar war.
    „Ich gratuliere Ihnen sehr herzlich." In der Stimme der Hamiller-Tube schwang ehrliche Freude mit. „Sie haben sich bravourös geschlagen. Daß Sie nicht gewinnen konnten, lag an der Art des Testprogramms, das ich ausgewählt hatte."
    Das Dröhnen der Explosionen erstarb. Die Beleuchtung in der Hauptzentrale normalisierte sich wieder. Eine Lampe nach der anderen, die die Ausfälle signalisiert hatten, erlosch.
    Die Werte der Energievorräte schnellten in ursprüngliche Höhen zurück.
    „Ich glaube, ich träume", stöhnte Waylon Javier.
    Das Eingangsschott flog auf, und Leo Dürk stürzte herein. Das Gesicht des Waffenmeisters signalisierte Panik, Entsetzen und totales Unverständnis.
    Waylon Javier stand auf und trat auf ihn zu. Erst als seine Kirlian-Hände Dürk berührten, faßte sich der Mann wieder.
    „Du kannst mich beruhigen, Chef", stieß er heiser hervor, „aber ich verstehe immer noch nichts."
    „Verdammt echt", antwortete Javier. Seine Hand tastete über die Beule an seiner Stirn.
    Auch die anderen Mitglieder der Zentrale kamen zu dem Kommandanten, um von der

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