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1033 - Die Hamiller-Tube

Titel: 1033 - Die Hamiller-Tube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Welt zusammen.
     
    *
     
    Sandra Bougeaklis hörte die Worte und sah Waylons Gesicht, das sich vor innerem Schmerz verzerrte. In ihrer Hauptfunktion als stellvertretende Kommandantin war sie eine bestens geschulte Astrogatorin und Pilotin, auch wenn sie nicht über Javiers besondere Fähigkeiten verfügte.
    Daneben waren Exobiologie und Kosmopsychologie ihre Fachgebiete. Sie konnte nachempfinden, was Waylon in diesen Sekunden durchmachte.
    Die Gefahr von draußen war um keinen Deut geringer geworden. Sie alle waren jetzt mehr denn je auf den Kommandanten angewiesen.
    Die BASIS schlingerte unter dem Ansturm der Energien. Olli-Bollis Sessel rutschte zur Seite, als wieder einmal die Andruckneutralisatoren über Gebühr belastet wurden.
    „Wir müssen in den Hyperraum, Waylon." Die herbe Frau versuchte etwas Wärme in ihre Worte zu legen.
    Der Kommandant nickte. Er gab sich einen inneren Ruck. Seine Gesichtszüge entspannten sich ein wenig. Jetzt durfte er nicht an seinen Jungen denken, der sein halbes Leben gewesen war.
    Das Gesicht einer längst vergessenen Frau tauchte kurz vor seinem geistigen Auge auf.
    Oliviers Mutter.
    Seine Hände packten in die Kontrollen. Noch fühlte er Leben in sich und in dem Schiff.
    Die umsetzende Positronik blendete die wirren Befehle automatisch aus. Erst als Waylon sich wieder gefangen hatte, reagierte sie normal.
    Javiers Befehle übertrugen sich auf den Metagrav-Antrieb. Mit seinem eisernen Willen gelang es ihm, den virtuellen G-Punkt, hinter dem die Basis herjagte, wieder zu stabilisieren.
    „60 Prozent Energie für den Grigoroff", rief Sandra. „Versuche es."
    Die Befehle des gepeinigten Mannes jagten in die Maschinerie des Schiffes. Eine Signallampe vor seinen Augen zeigte an, daß die Überladung des Hamiller-Punkts groß genug war.
    Er gab den Impuls, um in den Hyperraum einzutauchen.
    Die Folgen waren katastrophal.
    Ein dröhnender Schlag ging durch das Schiff, als sei es gegen ein unüberwindbares Hindernis geprallt. Die Beleuchtung begann zu flackern. Alarmsirenen heulten auf.
    Waylon Javier wurde nach vorn aus seinem Sessel geschleudert, dessen Automatik ihn nicht mehr schnell genug hatte halten können. Er prallte mit der Stirn gegen eine Konsole.
    Das schmale Metallband mit den Übertragungssensoren polterte zu Boden.
    Waylon Javier rutschte langsam nach unten. Seine Augen waren geschlossen. Reglos blieb er liegen.
    Sandra hatte etwas mehr Glück gehabt. Sie hatte sich vorschriftsmäßig seit der Phase, in der sie die Sternenkorona verlassen hatten, in ihrem Sessel angeschnallt.
    Um Waylon konnte sie sich nicht kümmern. Das mußten die Roboter tun.
    Ihre Augen flogen über die Kontrollen und Anzeigen.
    Der Fluchtversuch war mißglückt. Durch den Aufprall mit dem systemumspannenden Energieschirm war das Schiff in den Normalraum zurückgefallen. Automatisch hatten sich die Grigoroff-Projektoren wieder abgeschaltet.
    Die BASIS hing schräg im Raum und trieb langsam von dem Energieschirm weg.
    Sie faßte mit ihren schmalen Fingern in die Sensoren der Steuerung. Das Schiff stabilisierte sich wieder.
    Die Ortungszentrale meldete die heranrasenden Wabenschiffe der Jelebs, die schon auf große Entfernung das Feuer eröffneten.
    Sie zog die BASIS hoch, so daß einer der Planeten des Zwillingssystems zwischen sie und die Angreifer kam. Dann bremste sie den Flug und steuerte die Planetenoberfläche an.
    Das Schiff reagierte jetzt langsamer als unter Javier. Außerdem kam es immer wieder zu Stockungen in der Energieversorgung. Die Schäden mußten inzwischen ein Ausmaß angenommen haben, das nicht mehr zu überblicken war.
    Die Planetenoberfläche kam schnell näher. Eine dunkle Ahnung sagte ihr, daß sie dort unten Schutz und Hilfe finden würden.
    Neben ihr kam Waylon Javier wieder auf die Beine. Die Medo-Roboter hatten den Kommandanten schnell versorgt.
    „Ich versuche irgendwo zu landen", rief sie Waylon zu. „Im Raum haben wir keine Chance. Der Energieschirm hat uns zurückgeschleudert."
    Waylon Javier nickte nur. Seine leuchtenden Hände setzten das Sensorband wieder auf die Stirn. Dann nahm er in seinem Sessel Platz.
    Er überließ Sandra die Lenkung des Schiffes, denn er war noch benommen.
    „Achtung! Starke Energiestrahlungen von der Planetenoberfläche", meldete die Ortungszentrale. „Wir haben schwer bewaffnete Forts und fliegende Festungen ausgemacht."
    Sandra hatte immer noch die Zuversicht, daß sie dort Hilfe zu erwarten hatten. In dem Chaos der Kämpfe wußte

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