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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie. Der leichte Wind war kühl. Er spielte mit den oberen Hälften der Grashalme und bog sie zur Seite.
    Hin und wieder waren Büsche zu sehen, die sich starr aus dem hochwachsenden Unkraut erhoben. Ebenso dunkel und vielleicht auch ungepflegt sah es auf dem Grundstück des einsam wohnenden Mannes aus.
    Am Rand des Grundstücks blieb Jane stehen. Sie glaubte zumindest, den Rand erreicht zu haben. Ein Zaun oder eine andere Abtrennung existierte nicht. Vom Gelände aus konnte sie direkt das Grundstück betreten. Das Gras und der weiche Boden schienen ihre Füße aufsaugen zu wollen. Jane ging langsam. Dabei ließ sie die vordere Seite des Hauses nicht aus den Augen.
    Dort gab es keine Bewegung. Auch hinter den dunklen Fenstern blieb alles ruhig. Der Besitzer war anscheinend nicht zu Hause. Er hatte sein Haus als Lockangebot für einen Einbrecher hinterlassen, denn genau so kam es Jane vor.
    Der Weg führte nur sehr flach in die Höhe. Keiner, der ihn ging, mußte sich dabei anstrengen. Auch die Gerüche hatten sich nicht verändert. Nach wie vor drang der Geruch von frisch gemähtem Gras in die Nase der Detektivin.
    Eine kleine Idylle, die allerdings trügerisch sein konnte. Das hatte Jane oft genug erlebt.
    Sie hatte den direkten, zur Haustür führenden Weg verlassen.
    Wenn sie so weiterging, würde sie eines der Seitenfenster erreichen.
    Alle Fenster lagen tief genug, um hindurchschauen zu können. Irgendwelche Gardinen oder andere Hindernisse hatte sie ebenfalls nicht gesehen. Die Fenster wirkten wie eine Einladung.
    Jane Collins spürte das gewisse Kribbeln, das über ihren Rücken kroch. Es war wie eine Vorahnung oder eine Warnung, daß möglicherweise nicht alles so glatt ablief, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Nur wollte und konnte sie darauf keine Rücksicht nehmen. Sie würde auch den letzten Schritt gehen.
    Nicht daß dieser ihr noch unbekannte Peter Gilmore unheimlicher geworden wäre, etwas suspekt war er ihr schon. Sie konnte nicht verstehen, daß sich jemand in diese Einsamkeit zurückzog und auch keinen Kontakt mit den weiter entfernt wohnenden Nachbarn suchte. Aber die Menschen waren eben komisch und nicht immer gleich.
    Bestimmt hatte Gilmore seine Gründe für sein Verhalten.
    Jane trat bis dicht an die Hauswand heran. Sie war hell gestrichen, und ihr Umriß hob sich dort schon ab. In ihrer Nähe vernahm sie kein Geräusch, abgesehen vom leisen Flüstern des Windes, der auch über ihr Gesicht streifte und sich an den Mauern des Hauses entlangbewegte.
    Zur Haustür führten zwei breite Stufen hoch. Jane wollte sie erst später benutzen, wenn sie sich die Tür genauer anschaute. Dann würde sie auch klingeln, obwohl sie wiederum davon ausging, daß es nichts brachte.
    Gilmore war nicht da. Sie hätte sich wieder in den Wagen setzen und zurückfahren können. Daß sie es nicht tat, lag an ihrer Intuition.
    Die gesamte Umgebung gefiel ihr einfach nicht. Ein nächtliches Umfeld, das ihr nicht paßte, obwohl es normal war. Jeder, der sich nicht mehr in seinem Haus aufhielt, ließ es so leer und still zurück.
    Jane runzelte die Stirn, als sie die Hausecke erreicht hatte. Einmal den Bungalow umlaufen, dann wieder zurückkehren. Nur hatte dieser Gedanke mit dem Stirnrunzeln nichts zu tun. Es basierte auf etwas anderem, denn sie hatte ein Geräusch gehört.
    Ein Rascheln, nicht mehr!
    Für die folgenden Sekunden blieb die Detektivin unbeweglich stehen, um sich besser konzentrieren zu können. Sie wollte herausfinden, ob sie sich geirrt hatte, und sie hielt sogar den Atem an.
    Nein, es war kein Irrtum gewesen. Sie vernahm das Rascheln abermals, obgleich ihr Herz ziemlich laut klopfte. Dieses Rascheln war nicht einmal weit von ihr entfernt.
    Scharf atmete sie ein, holte ihre kleine Lampe auf der rechten Jackentasche. Sie wartete noch einen Moment wie zur Salzsäule erstarrt, dann schaltete sie die Lampe ein.
    Im ersten Moment erschrak sie über den hellen Lichtfinger, der schräg zu Boden fiel und sein Ziel genau dort fand, wo ungefähr das Rascheln entstanden war.
    Nichts – oder?
    Doch, da war etwas, denn einige Halme bewegten sich. Jane Collins sah ihr Zittern, und das stammte nicht vom Wind. Es mußte eine andere Ursache haben.
    Jane wartete auch weiterhin ab. Sie war davon überzeugt, daß dieses Rascheln sie näher an ihr Ziel heranbrachte. Es mußte etwas mit dem Haus oder seinem Bewohner zu tun haben.
    Es war bestimmt nicht warm. Dennoch lag auf ihrer Stirn ein leichter Schweißfilm. Auch jetzt

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