1034 - Kitas Kettenhund
ein Club. Geht weiter. Es gibt genügend andere Lokale.«
Wir machten kein Theater und sagten nur: »Wir wollen zu Kita!«
»Ist nicht drin.«
»Aber sie ist doch da?« fragte Suko.
Er wurde gemustert. »Nicht für euch.«
»Woher wissen Sie das?«
»Weil ich Kitas Freunde kenne«, erklärte der Türsteher. »Ihr gehört nicht zum Club. Und jetzt tut mir einen persönlichen Gefallen und verschwindet. Es war bisher friedlich. Das soll es auch bleiben.«
Ich übernahm das Wort. »Sagen Sie Kita Bescheid, daß wir hier sind, Meister.«
»Nein!«
»Haben Sie das Sagen hier?«
»In diesem Bereich schon.«
Ich schaute Suko an und sah dabei sein Lächeln, das schon Bände sprach. Das merkte auch der Mann vor der Tür. Seine Haltung zeigte plötzlich eine gewisse Unsicherheit. Es konnte ihm nicht gefallen, daß wir sehr dicht vor ihm standen. So war er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
»Schade«, kommentierte Suko nur und stieß zu. Er tat es mit zwei Fingern. Es war ein Stoß, den man beherrschen mußte. Er traf eine Stelle des Körpers, die bei einem Menschen wichtig war, um ihn in Bewegung zu halten.
Das war bei dem Türsteher vorbei. Er glotzte uns beide an. Sein Mund stand offen. Allerdings nicht, um normal zu atmen. Das konnte er nicht mehr. Er schnappte nach Luft, fing erst an zu zittern, dann gaben seine Beine nach.
Bevor er zu Boden fallen konnte, fing Suko ihn auf. Er stellte ihn neben die Tür an die Hauswand und tätschelte seine Wangen. »Ruh dich aus, du hast es verdient.«
Ich hatte inzwischen die Tür aufgestoßen und war einen Schritt nach vorn gegangen. Dabei befand ich mich schon in einer anderen Welt, die dunkel und trotzdem hell war. Eine Garderobe, hinter der ein Typ bediente, der zur Szene paßte.
Überrascht schaute er zuerst mich an, danach Suko, der hinter mir das Lokal betreten hatte. Er wollte protestieren, wurde wieder abgelenkt, denn auch der Türsteher hatte sich so weit erholt, um allein gehen zu können.
Er schwankte ziemlich. Sein Gesicht war weiß. Er stöhnte. Dabei rann Speichel aus dem Mund. Er wollte seinem Job unbedingt nachkommen, und ich ging davon aus, daß es Ärger geben würde.
Es gab ihn nicht, denn hinter dem Garderobentresen hörten wir für einen Moment ein kurzes Signal. Es klang wie ein Pfiff. Für einen Moment war der Typ mit den hellen Haaren irritiert, dann drehte er sich uns wieder zu und lächelte.
»Willkommen im Club«, begrüßte er uns.
»Danke«, erwiderte ich lächelnd.
Suko hatte sich gedreht, um den Türsteher im Auge behalten zu können. Der Mann kämpfte noch immer mit seinen Problemen. Er wollte uns ansprechen, das war ihm jedoch nicht möglich. Zu sehr hatte ihn dieser eine Treffer aus dem Konzept gebracht.
»Ist Kita da?« fragte ich.
Der Garderobenknabe nickte. »Klar. Soll ich ihr Bescheid geben?«
»Nicht nötig, das machen wir selbst.«
Er schaute uns an wie jemand, der nicht wußte, ob er weinen oder lachen sollte. Normalerweise hätte es Ärger gegeben. Wir aber konnten den Club betreten, und das aufgrund eines Signals. Das war nicht zu überhören gewesen. Man brauchte nicht erst groß nachzudenken, um auf die Lösung zu kommen. Wir waren von einer bestimmten Stelle beobachtet worden. Möglicherweise sogar von Kita. Wenn das zutraf, wußte sie nicht nur Bescheid, dann hatte sie uns aus bestimmten Gründen eingelassen. Möglicherweise deshalb, weil sie uns kannte.
Die nächsten Stunden konnten interessant und auch gefährlich werden. Bis zum eigentlichen Zugang waren es nur wenige Schritte.
Wir mußten eine dunkel gestrichene Schwingtür aufstoßen. Dahinter lag dann der echte Keller.
Ja, so stellte man sich auch einen Keller vor. Rohe und rauhe Wände. Sie waren aus Ziegelsteinen gebaut und hochgezogen worden, damit auch der Eindruck eines Kellers entstand. Eine graue Decke, bestückt mit Spotlights, die allerdings nicht blendeten.
An den Wänden hingen gewisse Geräte, die einfach zur Szene gehörten. Peitschen, Fesseln, Würgeschlingen und Lederkleidung. Es sah so aus wie in einem Museum für moderne Folter.
Nur kamen hier keine Besucher her, um sich die Dinge nur anzuschauen. Die Gäste waren so gekleidet, wie es sich für die Szene gehörte. Nicht weit vom Eingang entfernt saß ein Lederpaar, wobei sie ihn an einem Halsband festhielt, das an einem Ring um den Hals des Mannes geschlungen war. Wir mußten uns einfach wie zwei Fremdkörper empfinden.
Ich wollte über diese Menschen nicht richten oder mich
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