1034 - Kitas Kettenhund
hatte er die Peitsche aus dem Gürtel geholt und zugeschlagen. Die drei Riemen fegten der Kreatur entgegen und klatschten gegen seinen breiten Körper.
Plötzlich zuckte der Kopf.
Hin und her wirbelte er, als wollte er sich durch diese eigene Kraft vom Körper lösen. Aus dem weit aufgerissenen Maul drang eine dicke schwarze Flüssigkeit, die zusammen mit dem Kettenhund auf den Boden klatschte. Diesmal konnte er nicht überleben. Die Macht der Dämonenpeitsche hatte drei Striemen und damit auch drei tiefe Wunden in seinen mächtigen Körper hineingerissen.
Auch dort quoll die dunkle, dicke, ölige Flüssigkeit hervor und rann wie zäher Schlamm an seinem Körper nach unten. Der Kettenhund schaffte es nicht mehr, sich auf den Beinen zu halten.
Er sackte zusammen. Dabei hielt er den Kopf gesenkt und schlug mit dem Gesicht zuerst schwer auf den Stein.
Nichts war mehr fest und hart in seinem Kopf. Der Aufprall hatte das Gesicht zu einer breiigen Masse werden lassen, in dem es auch bewegungslos liegenblieb, während über seinen Körper dünne Rauchstreifen zitternd hinwegschwebten.
Er würde sich auflösen, verwesen, wie auch immer. Kitas Kettenhund gab es nicht mehr. Wir hatten das mordgierige Monster besiegen können. Aber wohl war uns beiden nicht…
***
Zusammen mit der noch immer schwer angeschlagenen Kita fuhren wir wieder hoch in das Lokal. Dort erwarteten uns die schweigenden Gäste. Auch Mona, die Barfrau, sprach kein Wort mit mir, obwohl ich in ihrer Nähe stand und mit den Kollegen telefonierte, die herkommen sollten.
Kita war von Suko auf einen Stuhl gedrückt worden. Dort hockte sie noch immer benommen, aber mit Handschellen gefesselt. Sie würde sich vor Gericht verantworten müssen und dort einer Anklage wegen Mordes entgegensehen.
Mona konnte doch wieder reden. Als ich aufgelegt hatte, sprach sie mich an. »Du siehst aus, als könntest du einen kräftigen Schluck vertragen, John…«
»Ja«, erwiderte ich, »da hast du recht…«
ENDE
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