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1034 - Kitas Kettenhund

1034 - Kitas Kettenhund

Titel: 1034 - Kitas Kettenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kita ist doch selbst eine Frau. Sie würde niemals zulassen, daß nur Männer oder Frauen ihren Laden betreten. Da sorgt sie schon für Gleichheit.«
    »Sie kennen Kita?«
    »Sie wollten nur eine Frage stellen.«
    »Ich habe es mir überlegt«, sagte ich.
    »Okay, ich kenne sie.«
    »Sehr gut. Gehört auch sie zur Szene? Ich meine, macht sie mit? Oder läßt sie es nur zu, daß dieses andere Publikum ihr Lokal betritt? Wie ist das?«
    »Sie gehört dazu. Sie steht sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite. Genügt das?«
    »Nicht ganz. Um Mitternacht läuft der Betrieb an?«
    »Ja, und er geht durch bis zum Einbruch der Dämmerung. Es ist ein Schutz für die Mitglieder der Szene. Sie fühlen sich dort wohl, das müssen Sie glauben.«
    »Wohl fühlen?« Ich war skeptisch. »In dieser Verkleidung…«
    »Hören Sie doch auf mit diesem Gerede. Sie fühlen sich nicht als Verkleidete. Tagsüber sind sie verkleidet, aber nicht in der Nacht. Da können sich die Leute endlich so geben, wie sie sind und wie sie sich auch wohl fühlen.«
    »Ist gut. Danke, Shadow.«
    Er trat zurück. »Noch eine Sache. Es geht das Gerücht um, daß nicht alle Gäste, die Kitas Keller betreten, ihn auch wieder heil und gesund verlassen haben. Es gibt ein Geheimnis. Niemand redet offen darüber, aber jeder ist davon überzeugt, daß es existiert. Wenn ich wüßte, was dahintersteckt, wäre es kein Geheimnis mehr. Also fragen Sie mich erst gar nicht.«
    »Es verschwinden also Menschen«, sagte ich.
    »Nehme Sie es nicht als sicher an. Man spricht nur hinter vorgehaltener Hand darüber.«
    »Gut, wir werden sehen.«
    »Noch ein letztes«, sagte Shadow. »Haben Sie Handys?«
    »Ja.«
    »Die sollten Sie vergessen. Tragbare Telefone müssen abgegeben werden. Man will keine Störung.«
    »Danke für den Tip.«
    Der Schatten zog sich zurück. Wieder machte er seinem Namen alle Ehre, denn er tauchte einfach unter. Wir hörten ihn auch nicht mehr durch die Einfahrt zurücklaufen.
    Suko nickte mir zu. »So«, sagte er, »jetzt weißt du alles.«
    »Und du auch.«
    »Sollen wir Wetten darüber abschließen, daß man uns nicht hineinläßt?«
    »Nein, denn wir werden uns den Keller ansehen, Suko, das schwöre ich dir.«
    Er schielte auf seine Uhr. »Dann los, schließlich wollen wir pünktlich sein…«
    ***
    Der Raum war klein und leer. Es roch dort sehr scharf. Die Ausdünstungen eines Menschen vermischten sich mit denen eines Tieres. Auch das leise Knurren bewies, daß sich ein Tier in dieser Kammer aufhielt.
    Der Kettenhund hockte neben dem Stuhl, auf dem Kita ihren Platz gefunden hatte. Jetzt machte das Monstrum seinem Namen alle Ehre, denn es hing tatsächlich an einer Kette, die mit dem Halsband verbunden worden war. Das andere Ende hielt Kita fest. Nicht, um ihren Leibwächter zu halten, es ging ihr einfach darum, daß er bei ihr war und immer in der Nähe blieb.
    Sie selbst starrte auf die Wand, in die ein Spiegel eingelassen worden war. Allerdings war er nur von vorn als Spiegel zu erkennen.
    Tatsächlich war er von der Rückseite her durchsichtig. So konnte Kita alles sehen, was sich in dem Raum hinter der Kammer tat. Sie überblickte genau den Eingang und auch noch dessen Bereich, in dem er eine Garderobe gab.
    Kita fieberte ebenso wie ihr Hund. Es war wieder Zeit. Sie spürte es. Sie mußte in dieser Nacht den Keller einfach öffnen, um die alten Regeln einhalten zu können. Nicht alle Besucher, die im Laufe der nächsten Zeit eintrafen, würden den Keller auch wieder verlassen.
    So schrieben es die Gesetze vor. Wenn sie sich nicht daran hielt, war auch ihre Existenz verwirkt.
    Ab und zu streichelte sie mit der rechten Handfläche den Körper des Kettenhunds. Ihre Hand glitt auch über den kahlen Schädel hinweg. Eine Liebkosung, die der Killer sehr mochte, denn sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen.
    Sein Kopf gehörte einem Menschen. Die Laute, die er während der Liebkosung ausstieß, hörten sich nicht menschlich an. Das Hecheln und leise Knurren glich eher dem eines Raubtieres, und so etwas Ähnliches war diese Mutation letztendlich auch.
    »Keine Sorge«, flüsterte Kita zwischendurch immer wieder. »In dieser Nacht wirst du sehr zufrieden sein. Wir können uns die Gäste aussuchen. Ich habe einen Blick dafür, mein Freund.« Sie nickte und streckte ihren Körper.
    An der Garderobe arbeitete ein schlanker Mann, der über seine nackte Haut einen rotglänzenden Latexanzug gestreift hatte. Ober-und Unterteil bestanden aus

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