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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal wußten, wer oder was sie war und wo sie sich befand?
    Erst Tolot hatte einige brauchbare Hinweise geliefert. Der Haluter hatte immer wieder von einem Depot gesprochen, das er unter allen Umständen zu erreichen versuchte.
    Darüber hinaus hatte man Tolots Bewußtsein entnommen, daß Seth-Apophis offenbar den Zwillings-Quasar 0957+561 Aund 0957+561 B, der nicht weniger als 14.000.000,000 Lichtjahre von Sol entfernt war, als eine Art mentales Leuchtfeuer benutzte. Zumindest waren sich die Daten, die Tolot in Zusammenhang mit dem Depot im Doppelhirn herumspukten und jene des Zwillings-Quasars ähnlich.
    Kein Wunder, daß Rhodans Gefühle, was die BASIS anging, ziemlich widersprüchlich waren: Einmal hoffte er, über die BASIS bald in das Gewölbe auf Khrat zu gelangen und weitere Informationen zu den drei Ultimaten Fragen zu erlangen - zum ändern wollte er Tolot an Bord der BASIS so weit wie möglich gewähren lassen, um mehr über Seth-Apophis zu erfahren.
    Das war die Situation, wie sie sich Perry Rhodan am 9. Januar 425 NGZ darstellte.
     
    *
     
    Waringer erhob sich und wandte sich lächelnd an die beiden anderen Männer.
    „Das Dilemma ist", behauptete er, „daß keiner von uns so recht weiß, wie der richtige Weg aussieht. Wir tappen regelrecht im dunkeln und können nur hoffen, intuitiv das Richtige zu tun. Ein Fehler jedoch kann für uns alle schmerzliche Folgen haben."
    Bully schaute ihn grimmig an.
    „Ist er nicht ein wahrer Philosoph?" fragte er Rhodan sarkastisch. „Wären wir je auf diese Gedanken gekommen, wenn er uns blinden Hühnern nicht die Augen für die Wirklichkeit geöffnet hätte?"
    „Ich wußte nicht, daß du bei schlechter Laune bist", meinte Waringer.
    Der untersetzte Mann stampfte ein paar Schritte durch das Zimmer.
    „Ich bin immer schlechter Laune! Ist das ein Wunder? Wir operieren in soviel Unwägbarkeiten wie ein Schiff ohne Steuermann auf hoher See."
    Waringer lächelte abermals und warf einen Packen Zeichnungen und Berechnungen auf Rhodans Schreibtisch.
    „Immerhin", sagte er zufrieden, „kommen wir mit dem Projekt PHOENIX voran."
    „Diese merkwürdigen Experimentalraumschiffe, die wahrscheinlich niemals in Serie gehen werden?" fragte Bully mißtrauisch.
    Waringer nickte bestätigend, während Rhodan in den Unterlagen zu blättern begann.
    Bully fuhr streitlustig fort: „Ein Antrieb, wie er beim Prototyp der PHOENIX geplant ist, kann überhaupt nicht funktionieren."
    „Ja", meinte Waringer gleichmütig. „Schon möglich, daß es ein Reinfall wird."
    „Da werden die Gelder mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen", beklagte sich Bully. „Und bei wirklich wichtigen Projekten kommt dann der große Meister persönlich, um seine Freunde anzupumpen."
    Rhodan sah von den Unterlagen auf.
    „Du wirst das Geld, das du in das Lokvorth-Projekt gesteckt hast, zurückerhalten."
    „Ja", murmelte Bully matt, „in dreißig Jahren, in Form von dreißig Sack Kaffeebohnen, die man auf Lokvorth geerntet hat."
    Es sollte immer ein Geheimnis bleiben, was Perry Rhodan zur Rechtfertigung auf diesen Vorwurf sagen wollte, denn in diesem Augenblick meldete sich jemand über die „Hotline" der Bildsprechanlage. Auf dem Bildschirm zeichnete sich das Gesicht des Ersten Terraners, Julian Tifflor, ab.
    „Oh!" machte er, als er die drei Männer in Rhodans Büro sah. „Was für eine illustre Versammlung. Fehlt eigentlich nur noch dieses plattschwänzige Ungeheuer von einem Mausbiber, und die Hanse-Mafia ist komplett."
    „Ich bitte dich", sagte Rhodan sanft.
    Bully hatte seine Wanderung durch den Raum ruckartig unterbrochen.
    „Hanse-Mafia?" wiederholte er. „Ihr Spekulationspensionäre von der LFT habt es nötig!"
    Obwohl die Kosmische Hanse und die Liga Freier Terraner (ebenso wie die GAVÖK) eng zusammenarbeiteten, gab es so etwas wie ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen diesen Organisationen - und wenn es auch nur im Austausch von Anzüglichkeiten bestand.
    Tifflor grinste breit.
    „Glaubt einer von euch an Hexen?" erkundigte er sich.
     
    *
     
    Seine Frage löste gleichermaßen Verblüffung und Ratlosigkeit aus. Die drei Männer in Rhodans Büro wußten, daß der Erste Terraner ein vielbeschäftigter Mann war, der nicht anrief, um ein paar Scherze zu machen. Wenn er sich meldete, hatte dies immer einen triftigen Grund.
    „Die letzte Hexe, an die ich mich erinnere, hieß Tipa Riordan - und sie wurde nicht einmal, wie üblich, auf einem Scheiterhaufen verbrannt", bemerkte

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