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1035 - Sphinx

Titel: 1035 - Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwachsen, aber ihr Wunsch ließ erkennen, daß sie die Vorstellungen eines Kindes von dieser Anlage besaß.
    Er sah sie abschätzend an.
    „Wie lange kannst du hier bleiben?"
    „Solange es nötig ist", versetzte sie kategorisch.
    „Aber es wird Tage dauern!"
    „Nein", sagte sie entschieden und machte Duhancoors Erleichterung mit einem Schlag zunichte. „Die Raumschiffe, die mich interessieren, gehören weder zur Kosmischen Hanse, noch zur LFT. Auch nicht zur GAVÖK. Ich nehme an, daß du in der Lage bist, allein die Daten extraterrestrischer Schiffe abzurufen."
    „Theoretisch wäre das möglich", gab er zu.
    „Theoretisch?"
    „Das Abrufen von Daten ist ein kostenmachender Vorgang. Ich schätze, daß im vergangenen Jahr ein paar hundert Schiffe gelandet sind, die weder zur KH, noch zur LFT oder zur GAVÖK gehören." Warum erkläre ich ihr das alles? fragte er sich. „Jeder Abruf wird bei den Unkosten verbucht und muß daher mit einer glaubwürdigen Anforderung belegt sein. Nur die Behörden können Informationen in so großem Maßstab anfordern - kein Privatmann." Er versuchte einen Scherz. „Und du bist nicht einmal ein Privatmann, du bist ein Kind."
    „Und wenn ich den Kreis der in Frage kommenden Schiffe durch spezifische Angaben weiter eingrenzen könnte?"
    Duhancoor fühlte, daß ihm allmählich der Schweiß ausbrach. Er zitterte innerlich. So verhielt sich doch kein Kind! schoß es ihm durch den Kopf.
    „Um die Wahrheit zu sagen: Ich kann dir keine einzige Information geben!" stieß er hervor.
    Sie schien nicht zuzuhören.
    „Es kommen nur Schiffe mit einem Besatzungsmitglied in Frage!"
    „Mit einem Besatzungsmitglied? Was du nicht sagst! Was für eine Art von Schiffen soll das sein?"
    „Wirst du nachsehen, ob ein solches Schiff gelandet ist?"
    Natürlich nicht! dachte der Tefroder und hörte sich zu seiner eigenen Überraschung sagen: „Ja, gut, aber nur dieses eine Mal!"
    Widerstrebend beugte er sich über die Schaltanlage und aktivierte eine Speichersektion.
    Dabei dachte er voller Überzeugung: Ich muß vollkommen verrückt sein!
    „Warum willst du das überhaupt wissen?" erkundigte er sich, während er die Selektionspositionen betastete.
    „Das würdest du kaum verstehen!"
    Duhancoor fuhr hoch.
    „Ich bin erwachsen!" rief er empört.
    Sie sah ihn beinahe mitleidig an, aber er spürte, daß sie zunehmend ungeduldiger wurde. Er hatte das Gefühl, daß sie regelrecht taktierte und nötigenfalls ihr Vorgehen ändern würde. Eine unheimliche Drohung ging von ihr aus.
    Er machte sich wieder an der Anlage zu schaffen und beobachtete eine Reihe kleiner Monitoren über den Kontrollen.
    „Sieh selbst", sagte er schließlich. „Es gibt kein Schiff mit einem Besatzungsmitglied.
    Nicht in den vergangenen sechs Monaten."
    Sie schien enttäuscht zu sein, aber ihre Entschlossenheit ließ nicht nach.
    „Wir versuchen es umgekehrt!" entschied sie.
    „Umgekehrt?" fragte der Tefroder schwach.
    „Überprüfe, ob ein solches Schiff gestartet ist!"
    „Hör zu", sagte Duhancoor gereizt. „Alles geht nur eine Zeitlang. Dieses Archiv ist kein Spielzeug. Du hast dein Vergnügen gehabt. Du kannst gehen, und wir vergessen die ganze Sache. Wenn du jedoch aufsässig wirst, bekommst du Ärger."
    Er sprudelte die Worte regelrecht hervor. Dabei schielte er zur Bildsprechanlage auf der anderen Seite des Tisches, denn er spielte mehr und mehr mit dem Gedanken, die Raumhafenwache anzurufen und Alarm zu schlagen.
    Die dunklen Augen hielten ihn gefangen. Trotzdem spürte Duhancoor, daß diese Blicke an Intensität verloren. Mit wachsender Genugtuung registrierte er, daß die seltsame Kraft, die von diesem mageren Kind ausging, an Wirksamkeit verlor. Das schwarze Feuer in Duhancoors Bewußtsein begann in sich zusammenzufallen.
    Aber Srimavo forderte hartnäckig: „Überprüfe es!"
    Diesmal war es seine eigene Neugier, die Duhancoor veranlaßte, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Das Ergebnis fiel negativ aus.
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", schlug der Tefroder vor. „Du gibst dein Geheimnis preis und sagst mir, worum es überhaupt geht. Wenn ich gezieltere Fragen stellen kann, finden wir vielleicht eine Antwort."
    Sie schien angestrengt nachzudenken.
    „Es gibt zu viele Möglichkeiten", sagte sie schließlich mehr zu sich selbst. „Auf diese Weise komme ich nicht weiter."
    „In letzter Zeit", erklärte Duhancoor, um ihr seinen guten Willen zu beweisen, „ist nur ein wirklich Fremder nach Terra gekommen und hat

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