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1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Carnuum auf. „Das hätte uns gerade noch gefehlt."
    „Tomason wird sich schon melden", vertröstete Zapelrow die Kollegen. „Er ist, wie wir alle wohl wissen werden, die Zuverlässigkeit selbst."
    „Pah", antwortete Herzog Carnuum unwillig. „Und warum ruft er dann nicht wenigstens an?"
    „Es gibt viel zu tun, bevor das Spoodie-Schiff feierlich bei uns landet", sagte Zapelrow liebenswürdig. „Möglich, daß allerlei Arbeiten liegengeblieben sind, die Tomason erst erledigt haben möchte, bevor er sich mit uns in Verbindung setzt."
    Die Herzöge schwiegen.
    Was sie bedrückte, war nicht allein die Tatsache, daß das Spoodie-Schiff ausblieb - obwohl es noch nicht überfällig war. Etwas lag in der Luft, eine Gewitterschwüle, die auf den Gemütern lastete, ohne daß man dagegen etwas hätte unternehmen können.
    Und alle Herzöge wußten, daß es an Bord des Spoodie-Schiffs ein Problem von unerhörter Brisanz gab, für das bislang noch nicht einmal das Orakel der Herzöge von Krandhor eine Lösung hatte finden können. Die Sache war so heikel, daß davon nur selten und geheimnisvoll gesprochen wurde.
    Es war Herzog Gu, der diesen Gedanken aufgriff.
    „Ob an Bord etwas nicht stimmt?" fragte er halblaut. „Ihr wißt, was ich meine..."
    Die anderen schwiegen.
    „Ach was, wir machen uns gegenseitig verrückt", sagte Herzog Zapelrow. „Es wird so übel nicht sein. Wir sollten nicht so kleinmütig denken, auch jetzt nicht."
    Ein Robot erschien hinter Herzog Gu und übergab ihm eine Notiz Der Herzog überflog die Meldung. Sein Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    „Ich erfahre gerade, daß das Schiff einen kleinen Aufenthalt gehabt hat", sagte er. „Es hat, wie geplant, Passagiere an Bord genommen, die nach Kran befördert werden sollen.
    Immerhin heißt das, daß das erwartete Schiff bereits in der Nähe ist."
    Die Herzöge seufzten erleichtert auf. Es tat ihnen gut, solcherart geachtet zu werden.
    Denn die Zeiten waren nicht günstig - ganz besonders nicht für das Spoodie-Schiff.
    Denn in den Räumen dieses Schiffes gab es ein Geheimnis, das nur die wenigsten im Herzogtum kannten. Die Mitwisser waren genau überprüft worden.
    Denn mit diesem Punkt hingen Gedeih und Verderb des Herzogtums zusammen.
    Nur an Bord dieses einen Schiffes gab es eine Erntemannschaft. Nur diese Leute auf diesem Schiff waren in der Lage, Spoodies zu ernten und dem expandierenden Reich der Herzöge von Krandhor zur Verfügung zu stellen.
    So betrachtet, konnte man sagen, daß das Reich der Herzöge von Krandhor mit dem Spoodie-Schiff stand und fiel.
    In diesem Augenblick, in dem die Herzöge erleichtert seufzten, sah es nach dem Fall des Reiches aus.
    Dieser Koloß von Macht schien über einen Zwirnsfaden stolpern zu müssen, der Surfo Mallagan hieß.
     
    4.
     
    Scoutie deutete an, daß Brether Faddon anhalten sollte. Der Lichtstrahl des Handscheinwerfers wanderte durch den Raum und riß für kurze Augenblicke die Einrichtungsgegenstände aus dem Dunkel.
    Faddon kam nahe an Scoutie heran und drückte seinen Helm gegen den ihren.
    „Laß mich raten", sagte Brether Faddon. Der Helmkontakt ließ es leider nicht zu, auch noch den sarkastischen Unterton seiner Stimme zu übermitteln. Immerhin waren die Worte verständlich, das genügte. „Du hast wieder einmal einen deiner glänzenden Einfälle."
    Scoutie lachte. Es hörte sich schrecklich an. Diese Art Schallübertragung hatte mit Klangtreue nichts zu tun.
    „Richtig", sagte Scoutie. „Erinnerst du dich an unser ursprüngliches Vorhaben?"
    „Ursprünglich?"
    „Als wir an Bord kamen ..."
    „Wir wollten die Erntemannschaft suchen", erinnerte sich Brether Faddon.
    „Und genau das werden wir jetzt tun", bestimmte Scoutie.
    „Bist du übergeschnappt? Ausgerechnet jetzt. Haben wir nicht schon Sorgen genug?"
    „Kommt es da auf eine mehr oder weniger an?"
    So konnte man auch argumentieren, dachte Faddon. Er sah ein, daß gegen Scouties Elan einstweilen ohnehin kein Kraut gewachsen war, und Faddon wollte sie unter keinen Umständen allein gehen lassen.
    Ausgerechnet jetzt, wo sich Mallagan so aufführte, daß er sich Scouties Gunst endgültig verspielte, wollte Brether Faddon nicht von Scouties Seite weichen. Die Gelegenheit war günstig, entscheidende Pluspunkte zu sammeln - auch wenn man dabei ab und zu das Leben in höchste Gefahr brachte.
    „Also gut. Wie stellst du dir vor, was zu geschehen hat?"
    Scoutie hatte bereits einen Plan entwickelt. „Als erstes werden wir unsere

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