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1037 - Gefangene der SOL

Titel: 1037 - Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mußten diese beiden warten. Sie konnten spüren, wie die Luft immer knapper wurde. Alle Hilfsmaßnahmen, deren Erfolge oder deren Scheitern, würden
     
    *
     
    sie miterleben, ein beständiges Wechselbad von Verzweiflung und Hoffnung. Es gehörte außerordentliche Nervenstärke dazu, das durchzuhalten.
    „Wir melden uns, sobald uns etwas eingefallen ist", sagte Tanwalzen.
    Die beiden Kommandanten des Schiffes sahen sich an. Tomason machte eine Geste der Ratlosigkeit. Tanwalzen sah gleichfalls sehr niedergeschlagen aus.
    „Vielleicht...", murmelte Zia Brandström. Sie sah Tanwalzen an. „Wenn man eine Leitung herstellen könnte zwischen irgendeiner normalen Luftblase und dieser abgeschlossenen, geheim natürlich, ohne daß Mallagan etwas davon erfährt, dann könnten wir vielleicht für einige Zeit diese Leute mit Luft versorgen."
    „SENECA wird merken, daß in irgendeiner Luftblase erheblich mehr Sauerstoff verbraucht wird als üblicherweise - und dann ist uns Mallagan auf der Spur."
    „Das macht nichts", erklärte Zia. „Wir gewinnen in jedem Fall Zeit - und jetzt zählt jede Stunde."
    „Wir müßten Leute in Raumanzügen hinausschicken", sagte Tomason. „Und diese Leute werden nicht zu uns zurückkehren können. Was wir an Leuten und Material zur Verfügung haben, schrumpft bei jeder Aktion zusammen."
    „Dieses Risiko müssen wir eingehen", sagte Tanwalzen. „Ich halte Zias Vorschlag für praktikabel."
    Tomason dachte kurz nach.
    „Einverstanden" sagte er dann.
    Tanwalzen entfernte sich, um die Gruppe zusammenzustellen, die den Auftrag ausführen sollte.
    Tomason dachte über die Lage nach. Sie wurde von Stunde zu Stunde unübersichtlicher, und je mehr Zeit verstrich, um so geringer erschienen die Aussichten, aus diesem Durcheinander jemals wieder herauszukommen.
    Dazu kam, daß sich Tomason um zwei weitere Gruppen Sorgen machte. Nach wie vor fehlte jede Spur von den beiden Betschiden, denen Tomason allerdings nicht besonders hinterher weinte - immerhin waren sie an diesem Chaos nicht ganz unbeteiligt.
    Und da war dann noch der Forscher, den man den „Alten vom Berge" nannte, und der sich ebenfalls irgendwo im Schiff herumtrieb.
    Tomason war gespannt, was diese drei zu sagen hatten, wenn sie sich wieder meldeten.
    Falls sie sich jemals wieder meldeten ...
     
    6.
     
    Der Fremde hob die Hand. Es war die altbekannte Grußgeste. Brether Faddon zögerte einen Augenblick, dann erwiderte er die Geste.
    Kommt mit, bedeutete der Fremde den Betschiden.
    Die erste Angst war verflogen. Offenbar waren diese Leute doch keine Feinde.
    Immerhin, es war erschreckend genug zu sehen, daß sie sich offenbar ohne Raumanzug im Vakuum zu bewegen vermochten.
    Die Fremden und die Betschiden setzten den Weg in das Innere des SOL-Mittelteils fort.
    Ein erschreckender Gedanke durchzuckte Faddon - waren das etwa die Mitglieder der Erntemannschaft? Der Gedanke schien absurd, war aber nicht völlig von der Hand zu weisen.
    Die Techniker, die von der Erntemannschaft gesprochen hatten, hatten sie die Gläsernen getauft - ein Name, der durchaus paßte. In der Tat schien die Haut dieser Wesen gläsern, von rötlicher Farbe.
    Einer der Fremden gebot Halt.
    Ein Schott wurde geschlossen, dann ertönte ein immer lauter werdendes Zischen.
    Faddon sah auf den Druckmesser. Der Raum wurde mit Sauerstoff geflutet.
    Nach kurzer Zeit konnten die Betschiden die Helme abnehmen und sich mit den Fremden unterhalten.
    „Willkommen", sagte der Anführer der Gruppe. „Es wurde langsam Zeit, daß sich jemand um uns kümmert."
    „Hm", machte Scoutie.
    „Hat Tanwalzen euch geschickt?" lautete die nächste Frage. „Wieso gibt es keine Interkomverbindung mehr? Und warum herrscht in weiten Teilen des Schiffes Vakuum?"
    „Viele Fragen auf einmal", sagte Faddon.
    Er begriff langsam. Dies waren lebende Vertreter jener Spezies, die die Betschiden eingesargt an Bord der gestrandeten SOL gefunden hatten, Wesen, deren ganzer Körper von einer riesigen Buhrlo-Narbe bedeckt war.
    Das Gesicht des Sprechers zeigte nun offenes Mißtrauen.
    „Wer seid ihr beiden?" fragte er.
    „Betschiden vom Planeten Chircool", sagte Scoutie hastig. „Wir sind nur Gäste an Bord."
    Der Gläserne stieß einen Laut des Unwillens aus.
    „Was ist nur in Tanwalzen gefahren, daß er uns zwei Leute herschickt, die von nichts eine Ahnung haben?" sagte er grimmig. „Glaubt er, wir hätten nichts Besseres zu tun?"
    „Es ist ein Zufall", sagte Scoutie. „Das Schiff ist derzeit in der

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