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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hätte.
    Und doch war in der alten, krumigen Humuserde
eine Leiche.
    Sie ruhte in einer selbstgezimmerten Kiste
und war über hundert Jahre alt.
    Als der Geist durch den morschen,
eingesunkenen Deckel fuhr, wußte er bereits, daß sein neuer Wirtskörper
gefunden war.
    Trotz seines Alters war er erstaunlich gut
erhalten, als wäre sein Organismus zu seinen Lebzeiten mit einem
konservierenden Präparat behandelt worden.
    Die Haut war aschgrau und welk. Dunkel hoben
sich davon die Narben ab, die den Leib des Toten zahlreich bedeckten.
    Eine Narbe lief rings um den Schädel herum,
als wäre die Schädeldecke wie ein Topfdeckel aufgesetzt.
    Angenäht wirkten auch die großen Hände.
    Das fahle, wie mit Mehl überstäubte Gesicht
der Leiche war häßlich und ab stoßend, die Stirn übermäßig hoch, die Augen
schienen zu groß und zu tief.
    Der Tote - es handelte sich um einen Mann -
trug einen dunklen Anzug aus schlechter Stoffqualität, darunter einen Pullover,
dessen Kragen ebenfalls eine Narbe verbarg.
    Der Kopf hatte auch ursprünglich nicht zu
diesem Körper gehört, er war ausgetauscht und angenäht worden.
    Der kantige Schädel und die
Allgemeinerscheinung erinnerten ihn an ein bestimmtes Geschöpf. An das Monster,
das einst der legendäre Baron Viktor von Frankenstein geschaffen hatte.
    Aber das konnte nicht sein!
    Frankenstein hielt sich zwar kurzfristig in
London und der näheren Umgebung auf, aber mit Sicherheit hatte der Arzt und
Wissenschaftler seinen Monstermenschen in Deutschland zusammengeflickt.
    Gab es einen Nachahmer? Hatte Frankenstein
einen Bruder?
    Unwillkürlich suchte das Geistwesen in seiner
dämonischen Erinnerung nach einem solchen Anhaltspunkt, fand jedoch keinen.
    Der dämonische Geist, der die Fähigkeit zu
einem zweiten Leben hatte, ergriff Besitz von der Leiche.
    In rund zwei Metern Tiefe spielte sich
daraufhin ein gruseliges Geschehen ab, von dem niemand Zeuge wurde.
    Durch Mund und Nasenlöcher schlüpfte der
Geist in den Toten.
    Die Muskeln und Sehnen der Gestalt begannen
zu zucken, als würden sie durch elektrische Ströme angeregt.
    Dann schlug das zwei Meter große Geschöpf die
Augenlider auf. Schwarze, wässrige Augen, in denen Wahnsinn schimmerte und die
den Eindruck erweckten, daß etwas mit dem Gehirn dieses aus Leichenteilen
zusammengeflickten Menschen nicht stimmte, wurden sichtbar.
    Hart und roboterhaft zuckten die großen Hände
in die Höhe, stemmten sich gegen den morschen Deckel der Kiste, der
zerbröckelte.
    Die Kraft, die der Unheimliche in dem
geheimnisvollen Grab entwickelte, war enorm.
    Er grub sich durch das Erdreich, drückte wie
ein Maulwurf einen Hügel nach oben und schaufelte sich dann mit bloßen Händen
weiter in die Höhe.
    Altes, faulendes Laub, Pilze und Grasbüschel
flogen zur Seite.
    Ein kleines Loch entstand, das sich schnell
erweiterte.
    Immer mehr Erde wurde von unten
nachgeschoben, so daß schließlich ein richtiger Hügel auf der' kleinen
baumumstandenen Lichtung zu sehen war.
    Dann kamen die Hände des Monstermenschen
heraus.
    Kraftvoll stemmte er sich aus der Erde. Sein
Kopf ragte über den Boden, dann kamen die Schultern.
    Nur eine Viertelstunde brauchte das Wesen, um
sich aus der jahrhundertealten Grabstätte zu befreien.
    Es hatte wieder eine Seele und einen Geist.
    Die dunkle Gestalt schob sich vollends aus
dem Waldboden und richtete sich zu ihrer ganzen Größe auf.
    Der Unheimliche streckte und dehnte seine
Glieder, und dicke Erdkrumen fielen von seiner zerknitterten und unansehnlichen
Kleidung ab.
    Das Wesen blickte aus wäßrigen Augen mit
irrem Blick in die Runde.
    Der dämonische Geist, in dem alles Böse aus
den Erfahrungen des Lebens von Mike Coogan und des »Geflügelten Todes«
gespeichert war, hatte wieder einen Körper.
    Der Leichenparasit des »Geflügelten Todes«
war geboren.
     
    ●
     
    Er zögerte nicht, seine Aktivitäten dort
wieder aufzunehmen, wo er sie notgedrungen hatte einstellen müssen.
    Durch die Waldnacht lief mit kantigen, etwas
ungelenken Bewegungen das Geschöpf des Grauens.
    Der dämonische Geist wurde in dem fremden
Körper, der ihn angezogen hatte und an dem er nicht vorübergehen konnte, mit
neuen Erfahrungen erfüllt.
    Es waren die Erfahrungen, die es in dem
kranken Hirn des Wesens entdeckte.
    Hier erfuhr der böse Geist, was sich ereignet
hatte.
    Das Geschehnis lag über hundertfünfzig Jahre
zurück.
    Es hatte nur indirekt mit dem legendären
Baron Viktor von Frankenstein zu tun.
    Ein junger englischer

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