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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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im
hintersten Abschnitt des Kellergewölbes aufhielten und zum Gehen gewandt
hatten, fuhren zusammen und wirbelten herum.
    Im Licht der Stablampen sahen sie etwas, das
sie beide nicht fassen wollten...
    Eine schwere steinerne Bodenklappe hob sich
empor und gab eine steile Treppe frei.
    Beide Männer eilten auf den geheimen Schacht
zu, und dann fiel das Licht der Taschenlampe in die Tiefe.
    Auf den Stufen kam ihnen jemand entgegen.
    Ein Mann in zerfetzter, rußgeschwärzter
Kleidung, mit zerzausten Haaren und kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen
zu halten.
    Daß er trotzdem noch jemand mitbrachte, der
aus eigener Kraft weder laufen noch stehen konnte und schlaff und reglos über
seinen Armen hing, ließ die Szene um so ungeheuerlicher erscheinen.
    Edward Higgins schnappte nach Luft und riß
die Augen auf.
    In der trüben, rauchgeschwängerten
Atmosphäre, erkannte er die beiden Menschen: Larry Brent und Morna Ulbrandson!
    X-RAY-3 war noch fünf Stufen von der
Schachtöffnung entfernt, als er taumelte. Er drohte den Halt zu verlieren und
mitsamt seiner Last auf den Armen in die Tiefe zu stürzen.
    Der Chief-Inspektor sah das Unheil kommen und
reagierte einige Sekunden früher.
    »Los !« rief er
seinem Begleiter noch zu und stürzte auch schon los.
    Sie kamen beide noch rechtzeitig.
    X-RAY-3 ging in die Knie, krampfhaft bemüht,
die bewußtlose Frau auf seinen Armen nicht loszulassen. Sein umnebeltes Gehirn
begriff noch, daß dies auf alle Fälle für Morna Ulbrandson das Ende sein würde.
    Wenn sie ihm aus den Händen rutschte, brach
sie auf der steilen Treppe das Genick.
    Higgins und sein Begleiter kamen gerade noch
rechtzeitig.
    Sie griffen zu und fingen Larry, den die
Kräfte verließen auf. Higgins faßte Morna Ulbrandson unter die Arme.
    »Kümmern Sie sich .. . um sie, Edward«, wisperte X-RAY-3 noch. »Sie muß schnellstens in ärztliche
Behandlung ...« Er sagte noch etwas. Higgins sah es an der Mundbewegung. Aber
über die Lippen des Mannes kam kein Laut mehr. Er trat geistig weg.
    Fünf Minuten später war Unterstützung da.
    Morna Ulbrandson und Larry Brent wurden auf
schnellstem Weg nach draußen gebracht. Morna wurde mit einer Wolldecke umhüllt.
    Noch an Ort und Stelle wurden der Schwedin
und dem Amerikaner aus den tragbaren Sauerstoff-Geräten Sauerstoff zugeführt.
    Während erste Hilfe geleistet wurde, stieß
ein Trupp in den geheimen Keller vor, entdeckt dort die szenische Darstellung
einer Hexenverbrennung, eine Wachspuppe, die Morna Ulbrandson darstellte, und
einen versteinerten Totenkopf zwischen versteinerten Fledermausschwingen . . .
    Weitere Überlebende entdeckten die Helfer
nicht.
    Ein Helikopter brachte Morna Ulbrandson und
Larry Brent eine Viertelstunde später nach London.
    Edward Higgins befand sich ebenfalls an Bord.
    »Ich glaube, der Krankentransport lohnt
sich«, sagte er mit todernster Miene in einer Anwandlung von Galgenhumor.
     
    ●
     
    An dem ausgebrannten Castle blieben zwei
Fahrzeuge und fünf Mann Brandwache zurück.
    Die Polizeiautos verließen den Ort ebenso wie
der Kranken- und der Leichenwagen.
    Brenzliger Geruch erfüllte die Luft weithin.
    Gegen zweiundzwanzig Uhr begann es zu regnen.
Die Tropfen zischten noch auf den zum Teil heißen Steinen.
    Dampf stieg auf und vermengte sich mit den
letzten Rauchschwaden, die sich dünn und blau emporschlängelten.
    Der Einsatz war bis auf die Wache beendet.
    Die Männer, die zurückblieben, sollten darauf
achten, daß das Feuer sich nicht noch mal entzündete. Die Wahrscheinlichkeit
war jetzt durch den beginnenden Regen noch geringer.
    Der Platz, wo das ausgebrannte Gebäude stand,
machte einen öden, verlassenen Eindruck.
    Die Männer, die den Brand bekämpft hatten,
waren rechtschaffen müde und wechselten sich jeweils in Zweiergruppen bei der
Beobachtung und den Rundgängen ab.
    Der nahe Wald, der hinter dem Castle George
Hunters in sanfter Anhöhe auslief, wirkte wie eine schwarze, undurchdringliche
Wand.
    Manchmal war in der Finsternis und der Stille
der Nacht ein Geräusch zu hören. Ein Rascheln, als ob sich jemand durch’s
Unterholz schleiche, das leise Knacken eines Zweiges.
    Ein Feuerwehrmann, der mit dem Rücken zum
Fahrzeug lehnte und eine Zigarette rauchte, wurde aufmerksam.
    Er starrte in die Dunkelheit.
    »Heh, Billy«, sagte er zu seinem Kollegen,
der mit ihm Wache hielt. »Da scheint jemand zu sein .«
    »Wer sollte da sein, Tom ?« antwortete der andere.
    »Jemand, der uns beobachtet.«
    »Unsinn, Tom!«

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