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104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes

Titel: 104 - Leichenparasit des Geflügelten Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Billy kam an den Wagen heran.
Der Mann war klein und untersetzt, und sein Haar klebte verschwitzt am Kopf.
Man sah dem Feuerwehrmann die Strapazen der letzten Stunden an. »Wer sollte uns
hier beobachten. Da ist niemand .«
    »Ich habe ein Geräusch gehört .« Der mit Tom Angesprochene lauschte in die Dunkelheit und
starrte in die Richtung, von woher die Laute gekommen waren.
    »Wird ein Tier gewesen sein. Ein Fuchs oder
Hase, vielleicht ein Reh ... Im Wald hört man eben andere Geräusche als in der
Stadt .«
    Sie schwiegen beide und lauschten.
    Noch mal wurde der Eindruck erweckt, als
schleiche wirklich jemand durch die Dunkelheit zwischen den Bäumen.
    Billy und Tom ließen ihre Taschenlampen
aufflammen.
    Die breitgefächerten Lichtstrahlen wanderten
zitternd über den Boden und die schwarzen Stämme mit verbrannten und feuchten
Blättern. Der Regen glitzerte im Licht.
    »Da ist nichts«, sagte der kleine dicke Mann
mit den verschwitzten Haaren.
    Danach war Stille, und sie hörten beide
nichts mehr.
    Aber - da war doch etwas gewesen.
    Geduckt lief eine Gestalt im nächtlichen
Schatten zwischen den Bäumen tiefer in die Dunkelheit. Vom Schein der
Taschenlampe wurde sie nicht mehr erreicht.
    Die Gestalt, die dort lief, war nicht aus
Fleisch und Blut. Sie war eine Wachspuppe mit der Identität George Hunters.
    Die Gestalt, die nicht atmete und in deren
Brust kein Herz schlug, entfernte sich von der Brandruine, und ihr Ziel war
eine Stelle im Hügel, die besonders dicht bewachsen war.
    Hunter drückte die Büsche auseinander und
beugte sich nach vorn.
    Im nächsten Moment schien er in der Erde zu
versinken.
    Eine groteske Öffnung führte in den felsigen
Hügel. Der Eingang der Höhle war perfekt getarnt und auch von den Männern, die
sich auf die Suche nach eventuell Überlebenden gemacht hatten, nicht bemerkt
worden. Schon gar nicht in der Dunkelheit...
    In der Höhle kauerte ein weiteres Geschöpf
aus dem unheimlichen Panoptikum, das die Feuersbrunst heil überstanden hatte.
    Es war einer der unheimlichsten Gestalten,
die der echte George Hunter noch modelliert hatte und nach alten Vorbildern und
Beschreibungen gestaltete.
    Es war - Frankensteins Monster.
    Wie Quasimodo, der Bucklige, wie Graf
Dracula, der König der Vampire, Jack the Ripper, der unheimliche
Bauchaufschlitzer von London, wie Medusa mit dem Schlangenhaupt und der
Lycanthrop, der Tiermensch, der in der Vollmondnacht zum reißenden Wolf wird -
so hatte Hunter auch die unheimliche Gestalt Frankensteins modelliert. Das
Monster, aus Leichenteilen zusammengeflickt, war durch den ausfahrenden Geist
einer anderen im Feuer verschmelzenden Wachspuppe belebt worden.
    George Hunter und dem Monster Frankenstein
waren als einzige die Flucht geglückt, und das Monster hatte beim Verlassen des
brennenden Gebäudes noch jemand mitgenommen.
    Der Geist des Massenmörders, den der
»Geflügelte Tod« ursprünglich in Hunters Panoptikum beschwor, war nun in der
Wachsfigur Frankensteins gefangen.
    Der Mörder, der in der Höhle saß, blickte auf
die dunkelhaarige junge Frau herab, die bleich und bewußtlos auf dem keilten
Felsenstein lag.
    Die Frau war niemand anderes als Larry Brents
Schwester Miriam. Sie war die letzte Überlebende aus Leonhard M. Kellys
Begleitung, die im Panoptikum zurückgeblieben war, um auf Oliver Reeces
Rückkehr zu warten.
    Die junge Schauspielerin, die für ihre erste
größere Filmrolle verpflichtet war, war bei ihrer Flucht aus dem brennenden
Panoptikum dem belebten Monster direkt in die Arme gelaufen.
    Es hatte sie hierher in dieses Versteck
geschleppt, in dem nun auch wieder der Wächserne George Hunter auftauchte.
    »Spätestens morgen früh werden wir von hier
verschwinden können«, sagte Hunter emotionslos. Er hatte keine Empfindungen
mehr. Mit dem Wechsel seiner Seele und seine Geistes waren alle positiven
Schichten seines Ichs ausgelöscht worden. In der Wachsfigur, in die der
»Geflügelte Tod«, der wahre Herr des Panoptikums, ihn durch seine dienstbaren
Geister gezwungen hatte, konnte nur diese eine Spur seiner Identität
existieren. Losgelöst von allen anderen Schichten seines Charakters, seiner
Wesensart und seines Willens beherrschte das absolut Böse die Gestalt, die von
ihm perfekt nachgebildet worden war. »Bis dahin werden sie verschwinden - und
wir werden uns dorthin zurückziehen und verbergen. Die Ruine wird bestimmt ein
interessanter Ausflugsort für viele, die von dem Unglück hören. Bald wird das Castle
in Verruf

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