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1040 - Madonna auf dem Höllenthron

1040 - Madonna auf dem Höllenthron

Titel: 1040 - Madonna auf dem Höllenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leer war, denn hier hatte Scotty noch die drei Konsolen mit den Glasaufsätzen aufgebaut. Sie schützten die wertvollen Skulpturen moderner Künstler, die Scotty schon vor Jahren gesammelt und dabei genau den richtigen Riecher gehabt hatte, denn im Lauf der Zeit waren sie im Preis um einiges gestiegen.
    An den Wänden hingen die Bilder. Zum großen Teil moderne Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg. Leider keine Originale, aber Radierungen von Lyonel Feininger, Vasarely bis hin zu Hundertwasser. Gute Preise wurden dafür erzielt, denn die Radierungen waren in geringen Auflagen auf den Markt gestreut worden und im Wert entsprechend gestiegen.
    Dazwischen hatte Scotty die Porträts gehängt. Bilder aus vergangenen Jahrhunderten. Oft mit unmöglichen Rahmen versehen, aber die alte Kunst hatte ihren Preis. Da kannte sich Julia besonders gut aus, die meisten waren durch ihre handwerklich geschickten Hände gegangen, bevor sie ausgestellt wurden.
    An das alles erinnerte sie sich. Es war immer eine Welt gewesen, in der sie sich wohlgefühlt hatte. Auch mit Scotty war sie gut zurechtgekommen. Jetzt aber hatte er sein wahres Gesicht gezeigt, und sie hatte erleben müssen, daß alles nur Maske und Tünche gewesen war.
    Es gab noch eine zweite Person. Madonna, die Blutsaugerin. Nicht nur auf der Leinwand gemalt. Sie existierte wirklich. Auch wenn Julia es noch immer nicht begreifen konnte, sie ging davon aus, daß Scotty die Wahrheit gesagt hatte.
    Die Dunkelheit kam einem Wesen wie Madonna sehr entgegen. Vampire hassen das Licht.
    Das wiederum brachte Julia auf eine Idee. Licht gab es hier genug. Sie wußte auch, welche Schalter sie betätigen mußte, um bestimmte Strahler und Lampen zu erhellen.
    Die Schalter waren überall in der Galerie verteilt, auch in ihrer Nähe.
    Ganz finster war es nicht. Da die Wände einen hellen Anstrich zeigten, um als neutraler Hintergrund den Kunstwerken nicht die Wirkung zu nehmen, gab ihr Anstrich auch im Düstern einen sehr matten Glanz ab.
    Es war still um sie herum. Keine Schritte. Kein Rascheln. Sie überlegte, wo sich Madonna aufhalten könnte. Es gab da verschiedene Möglichkeiten. So befand sich unter der Galerie auch ein Keller mit den entsprechenden Verstecken. Lagerräume. Manche davon ständen leer.
    Andere wiederum waren mit Bilderrahmen und noch eingepackten Kunstwerken gefüllt. So genau kannte Julia sich da nicht aus. Die Kellerräume waren stets Scotts Domäne gewesen. Jetzt wußte sie auch den wahren Grund.
    Julia drehte den Kopf nach rechts. Zugleich hob sie den Arm leicht an.
    Die flache Hand schabte an der Wand hoch auf der Suche nach einem Lichtschalter.
    Sie fand ihn.
    Er war flach und stand kaum vor.
    Ein leichter Druck mit dem Handballen. Vier Strahler schickten ihr Licht in die beiden Räume hinein. Wie glänzende Schwerter trafen sie die entsprechenden Ziele.
    Bilder und Skulpturen. Das Licht stand wie Bahnen in der Luft, als wären sie Rutschen für irgendwelche geheimnisvollen Geister aus anderen Welten.
    Die Ziele interessierten Julia nicht. Sie wollte sehen, ob das Licht eine andere Person traf, die sich aus dem Versteck hervorgewagt hatte.
    Nein, es war nichts zu sehen.
    Julia atmete auf. Sie bezweifelte allerdings, daß Scotty nur gedroht hatte. Die Wiedergängerin war da. Sie wartete. Sie wollte Blut.
    Julia verließ ihren Platz und ging vor. Der Boden bestand aus glatten Steinen. In einem neutralen Grau gehalten, damit den Betrachter nichts ablenkte.
    Meter für Meter ging sie weiter. Stets darauf bedacht, plötzlich aus den noch immer schattigen und düsteren Orten und Verstecken angegriffen zu werden. Sie mußte einfach gehen, um noch die Schalter für die anderen Leuchten zu drücken.
    So bewegte sich Julia auf den Eingang zu. Dessen Bereich war wesentlich breiter als der normale Ausstellungsraum. Dort standen auch kleine Sessel und Tische. Hin und wieder gab Scotty kleine Empfänge, die spielten sich dann dort ab.
    Julia Ross versuchte, so lautlos wie möglich zu gehen, fast über den Boden hinwegzuschweben. Sie wünschte sich, ein Engel zu sein, der so etwas schaffte. Überhaupt hätte sie sich gern aufgelöst, aber es blieben Wünsche.
    Wenn sie durch eines dieser Lichtschwerter schritt, wurde sie immer für einen Moment geblendet. Sofort danach änderten sich die Lichtverhältnisse. Da wurde sie umhüllt von der Finsternis, die sich als Schatten um sie drehte.
    Keine Madonna zu sehen.
    Auch nicht in den dunklen Nischen. Julia atmete stärker auf. Es ging ihr

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