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1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Füßen erzitterte. Scoutie erstarrte, ihr Gesicht verlor alle Farbe. Die Kranen stürzten von ihren Rollbrettern, die ziellos weiter rasten oder gegen die Pyramide prallten.
    Faddon hatte den Eindruck, daß das unheimliche Ereignis mit dem Lysker zusammenhing, aber zu erklären vermochte er sich diesen Vorgang nicht. „Weiter!" rief Faddon mit rauher Stimme. „Was... was war das?" stieß das Mädchen hervor.
    Faddon zuckte mit den Schultern und schob die Trage verbissen vor sich her.
    Da öffnete Mallagan die Augen und gab einen seltsam klagenden Laut von sich.
     
    *
     
    Auf dem Bildschirm war deutlich zu erkennen, wie Eirdok und seine beiden Begleiter unter der Last kranischer Körper zusammenbrachen und von der aufgebrachten Menge traktiert wurden.
    Syskal wandte sich ab. „Wirklich sehr aufopferungsvoll", bemerkte Chyrino spöttisch. „Du wirst ihm dafür nicht einmal einen Orden anheften können, denn sie werden ihn so grün und blau schlagen, daß es an seinem ganzen Körper keine schmerzfreie Stelle mehr geben wird."
    „Dafür wird er bezahlt", meinte die Chefin der Schutzgarde gelassen. „Ich versichere dir, daß Eirdok schon Schlimmeres erlebt hat."
    „Er wird dir gram sein", prophezeite der Krane. „Spätestens in diesem Augenblick begreift er, wozu du ihn ausersehen hast - als das Ventil, an dem sich der Zorn einiger Dutzend aufgebrachter Bürger entladen kann."
    „Ja", sagte Syskal ärgerlich. „Es gibt jetzt wirklich wichtigere Dinge als Eirdoks Gefühle."
    Sie wandte sich der Funkanlage zu und versuchte, Kontakt mit dem Wasserpalast zu bekommen. Das Orakel meldete sich jedoch nicht. Syskal hatte gehofft, etwas über das Schicksal der Herzöge Gu und Carnuum erfahren und vielleicht sogar mit einem der beiden reden zu können. Da das nicht möglich war, rief sie das Spoodie-Schiff. Tomason meldete sich. „Ich danke dir", sagte der Raumschiffskommandant sarkastisch. „Das war wirklich eine große Hilfe für den Transport. Wenn das Orakel nicht eingegriffen hätte, wären die drei Betschiden auf der Strecke geblieben. Nun haben sie eine Chance. Wenn nichts dazwischen kommt, werden sie in ein paar Augenblicken im Wasserpalast verschwinden."
    „Ich habe getan, was ich konnte", versicherte die Kranin. „Davon, daß das Orakel eingegriffen hat, weiß ich nichts. Ich bin im Augenblick auf Beobachtungen angewiesen und warte auf Berichte."
    „Das Orakel hat eine fremdartige Waffe eingesetzt. Ich vermute, daß sie auf Schallwellen basiert."
    „Dann war es eine lebende Waffe", stellte Syskal fest. „Ich habe eine Liste aller Sieger der Lugosiaden, die im Wasserpalast verschwunden sein sollen. Die Fähigkeiten dieser Wesen sind mir bekannt. Es ist ein Lysker darunter, der..."
    Sie unterbrach sich, denn Tomasons Gesicht veränderte seinen Ausdruck. „Da stimmt etwas nicht!" rief der Raumfahrer. „Sie haben Ärger."
    Syskal rollte mit ihrem Sessel vor die Bildschirme und sah, daß der Transport, der sein Ziel fast erreicht hatte, wieder ins Stocken geraten war. Es war jedoch kein äußerer Anlaß für den Aufenthalt zu erkennen. Die beiden Betschiden hatten sich über ihren bewußtlosen Artgenossen gebeugt und schienen sich um ihn zu bemühen. „Hör mir zu!" rief Syskal, wieder an Tomason gewandt. „Du kannst dir sicher ein Bild von der Situation machen, die uns im Augenblick zu schaffen macht. Ich habe versucht, Kontakt mit dem Orakel zu bekommen, aber es antwortet nicht. Deshalb mußt du vom Spoodie-Schiff aus das Orakel anrufen."
    „Das Orakel spricht nur mit SENECA."
    „Dann versuch es über die Bordpositronik!"
    „Ich weiß nicht", sagte Tomason unsicher. „Diese Anlage ist unkalkulierbar. Du weißt, daß wir schon öfters Ärger mit ihr hatten. Aber so schlimm wie diesmal war es noch nie.
    Zunächst wollte sie das Orakel vernichten, nun macht sie offenbar gemeinsame Sache mit ihm."
    „Trotzdem!" Syskal blieb hartnäckig. „Die Kranen und ich, die jetzt die Verantwortung übernommen haben, müssen unbedingt wissen, was das Schicksal der beiden Herzöge ist. Unsere nächsten Schritte müssen entsprechend aussehen."
    Chyrino, der aufmerksam zuhörte, fragte sich ironisch, wer die anderen Kranen waren, von denen Syskal sprach. „Meinetwegen", antwortete Tomason. „Ich melde mich, wenn ich Erfolg haben sollte, aber mach dir nicht zuviel Hoffnung."
    Die Verbindung brach ab, und Syskal ließ sich in ihrem Sitz zurücksinken. Sie streckte die Beine aus und schloß die Augen. Chyrino

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