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1041 - Das Orakel

Titel: 1041 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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näher kommende Getrampel der Verfolger und ihre wütenden Rufe, mit denen sie die Betschiden zum Stehenbleiben aufforderten. „Geh allein weiter!" forderte Scoutie ihren Freund auf. Sie kniete nieder und brachte den Paralysator in Anschlag. „Bist du verrückt?" herrschte er sie an.
    Er blieb stehen und wandte sich um. Die ersten Verfolger hatten sie fast erreicht. In diesem Augenblick begann Scoutie zu schießen. Drei Kranen brachen gelähmt zusammen, der vierte warf sich mit einem gewaltigen Sprung auf das Mädchen und riß ihr die Waffe aus den Händen. Scoutie wehrte sich heftig, aber aus dem Griff des wesentlich größeren und stärkeren Kranen konnte sie sich nicht befreien.
    Faddon warf seinen Paralysator auf den Boden. Innerhalb weniger Sekunden waren sie von Kranen umringt. Faddon war überzeugt davon, daß nur Mallagans ungewöhnlicher Anblick sie davor bewahrte, niedergeschlagen und weggeschleppt zu werden.
    Er deutete auf Mallagan und sagte kaltblütig: „Habt ihr jemals ein Mitglied der Bruderschaft mit derartig vielen Spoodies gesehen?"
    Seine Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Angreifer verstummten und versammelten sich um die Antigravtrage. „Ist er tot?" fragte schließlich ein älterer Krane, der ein stabförmiges Werkzeug - offenbar als Waffe gedacht - in einer Hand hielt. „Er befindet sich in einem tranceähnlichen Zustand", versetzte Faddon. Das Bewußtsein, nichts zu verlieren zu haben, ließ ihn immer kühner werden. Scoutie war inzwischen freigekommen und starrte ihn an. „Er allein ist in der Lage, im Auftrag der Bruderschaft mit dem Orakel zu verhandeln", fuhr Faddon fort. „Aber ... aber ihr seid doch Orakeldiener!" rief eine Kranin.
    Faddon winkte ab und sagte verächtlich: „Wir sind nicht wie Orakeldiener gekleidet. Ihr habt gesehen, daß wir aus dem Spoodie-Schiff gekommen sind."
    „Sie behaupteten, Betschiden und Rekruten der herzoglichen Flotte zu sein", sagte einer der jungen Kranen, die mit den beiden Gleitern auf den Dallos gekommen waren. „Nun sind sie plötzlich Beauftragte der Bruderschaft."
    Faddon murmelte eine Verwünschung.
    Ein riesiger Krane, der eine verwelkte Blüte in der Mähne stecken hatte, packte Faddon am Brustansatz der Uniform, hob ihn hoch und schüttelte ihn. „Wir werden gleich die Wahrheit erfahren", versprach er den Umstehenden grimmig. „Loslassen!" sagte eine knarrende Stimme.
    Die Menge fuhr herum. Faddon, der hilflos über dem Boden hing, rang nach Atem. Er sah, daß sich eine Gasse bildete. Drei Tarts - einer von ihnen der größte seiner Art, den Faddon je erblickt hatte - näherten sich.
    Der Riese pflückte Faddon aus den Händen des Kranen und setzte ihn auf den Boden.
    Die Gelassenheit, mit der er handelte, erschien dem Betschiden ein noch größeres Wunder als sein Erscheinen.
    Der Tart wandte sich an die Versammelten. „Ihr habt euren Spaß gehabt", sagte er lakonisch. „Laßt sie nun ziehen."
    Ein Aufschrei der Wut war die Antwort, dann stürzten sich ein paar Kranen auf die Echsenabkömmlinge. Ein wildes Handgemenge begann.
    Faddon überlegte nicht lange, wem sie die Hilfe zu verdanken hatten, sondern schob die Antigravtrage zwischen den Prügelnden hindurch weiter auf den Wasserpalast zu. Scoutie hatte Faddons Paralysator aufgehoben und schoß auf einen Kranen, der sich auf Faddon stürzen wollte.
    Obwohl die Tarts nur zu dritt waren, hatten die Kranen offenbar Mühe, mit ihnen fertig zu werden. Die Echsenwesen standen Rücken an Rücken und bildeten auf diese Weise einen schier uneinnehmbaren Wall. „Ich kenne ihn!" schrie jemand. „Es ist Eirdok."
    Faddon achtete nicht darauf, sondern hastete, die Gunst des Augenblicks nutzend, weiter auf die riesige Pyramide zu.
    In diesem Augenblick tauchten weitere Kranen auf. Sie hockten auf kleinen Brettern, die dicht über den Boden dahinhuschten und dabei eine erstaunliche Geschwindigkeit erzielten. Ihr Ziel war eindeutig, den Betschiden den Weg zum Eingang des Wasserpalasts abzuschneiden.
    Die Pyramidenfront ragte wie eine endlose Wand vor Faddon auf, aber sie war immer noch zu weit entfernt.
    Da glitt das Tor auf. Es war ein imposanter Anblick, die beiden stählernen Flügel auseinander streben zu sehen.
    Faddon traute seinen Augen nicht, als er einen einzelnen Lysker heraustreten sah.
    Plötzlich ertönte ein eigenartiger Laut. Es war ein singendes Geräusch, als streiche jemand mit den Fingern über stählerne Saiten eines gigantischen Instruments. Der Boden unter Faddons

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