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1043 - Vamanu

Titel: 1043 - Vamanu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Sektor des Universums, zu dem auch unsere Galaxis gehört!"
    „Es tut mir leid, wenn meine Erscheinungsform Abscheu hervorruft", sagte der Avataru.
    Er sprach noch immer mit Hilfe seines Vocoders. Seine eigene Stimme war für Menschen nur als kaum hörbares Rascheln zu vernehmen.
    Ilia Nannuk faßte sich zuerst.
    „Es ist kein Abscheu", versicherte sie und erhob sich. „Ich bitte um Entschuldigung, wenn deine für uns völlig ungewöhnliche Erscheinungsform uns erschreckt hat. Du verstehst etwas von Viren, Vamanu?"
    „Er hat den Auftrag, einen Teil des Viren-Imperiums zu rekonstruieren", erklärte Alaska Saedelaere, der hinter dem Avataru ins Vorzimmer des kombinierten Labors für Virusforschung und Neurophysiologie gekommen war. „Ganz sicher wird er eine große Hilfe für euch sein."
    „Ich werde mir Mühe geben", versicherte Vamanu.
    Nachdem Rhodan ihm und seinen Vertrauten die vier Wissenschaftler vorgestellt hatte, wandte er sich an Tron Kutsah.
    „Würdest du uns bitte berichten, wie weit ihr mit euren Untersuchungen gekommen seid, Tron!"
    Der Ara räusperte sich.
    „Wir haben im Blut des Patienten Vertreter dreier Virenstämme entdeckt, die uns bisher unbekannt waren", erklärte er. „Das allein hat nicht allzu viel zu bedeuten, denn durch Mutationen entstehen ständig neue Virenstämme. Aber die drei entdeckten Stämme unterscheiden sich von allen bisher bekannten dadurch, daß ihre antigenische Spezifität gleich Null ist, das heißt, der menschliche Körper bildet keine Antikörper, um sie zu zerstören."
    „Aber das ist in diesem Fall nicht schlimm für Tiff", ergänzte Daniella Corey. „Die betreffenden Viren greifen keine Körperzellen an."
    „Außer wahrscheinlich die Zellen des Großhirns", sagte Ilia Nannuk. „Allerdings lassen meine bisherigen Untersuchungen darauf schließen, daß nur ein geringer Prozentsatz der Großhirnzellen von ihnen befallen wird, und der Befall kann sich nicht weiter ausbreiten, da Nervenzellen nicht die Fähigkeit besitzen, sich zu teilen, und infolgedessen die Injektion mit Viren-DNS keine Produktion neuer Viren bewirkt, die weitere Nervenzellen befallen könnten."
    „Tiff vermutete, daß die manipulierten Viren den Gehirnzellen Informationen vermitteln", warf Reginald Bull ein.
    Ilia Nannuk verzog das Gesicht.
    „Er hat es uns gesagt, Bully, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie diese Informationsübermittlung stattfindet und wieso sie eine verstärkte Kreativität bewirkt, die in Tiffs Fall noch dazu einmal zu positiven und einmal zu negativen Handlungen verführt."
    „Es ist möglich, wenn die betreffenden Viren so manipuliert sind, daß ihre Nukleinsäure mit Informationen programmiert wurde und daß die Nervenzellen diese Nukleinsäure integrieren, so daß sie zu einem Bestandteil ihrer selbst wird", erklärte Vamanu. „Da zwischen den Zellen der menschlichen Großhirnrinde eine rege Kommunikation statt findet, können die ‚eingefangenen’ Informationen die Rindenfelder erreichen, in denen sie verwertet und mit denen sie angewendet werden."
    „Das ist phantastisch", sagte Gucky. „Aber weshalb bewirken reine Informationen beispielsweise, daß ein Mensch bewußt gegen die Interessen der Gesellschaft handelt, der er angehört?"
    „Ich weiß nicht, wie es in diesem konkreten Fall bewirkt wird", antwortete der Avataru.
    „Aber ich kann mir vorstellen, daß eine Überladung mit Informationen, die nicht vollständig und logisch verstanden werden, zu zwangsneurotischen Handlungen führt, weil der Betreffende sich einbildet, so handeln zu müssen - entweder, weil ihm die Überfütterung mit Informationen aller Art die Bindung zu seiner Gesellschaft geraubt hat, so daß er glaubt, über ihr zu stehen, oder weil er hofft, ihr Lehren erteilen zu müssen, indem er ihr materiellen Schaden zufügt."
    Rhodan blickte Tifflor an, aber der Erste Terraner zuckte hilflos mit den Schultern.
    „Ich habe keine Ahnung, ob etwas davon auf mich zutrifft."
    „Das wäre auch unwahrscheinlich, da ein Betroffener sich seiner Beweggründe nicht bewußt sein dürfte", sagte Vamanu.
    Rhodan nickte und wandte sich an Vamanu.
    „Was kannst du gegen diese Viren, sagen wir einmal Info-Viren dazu, unternehmen?"
    „Ich muß zuerst die betreffenden Viren untersuchen und dann eine energetische Sondierung der in Tifflors Gehirn gespeicherten Daten vornehmen", erklärte der Avataru.
    „Den dazu erforderlichen Apparat kann ich in kurzer Zeit selbst bauen, wenn mir die dazu

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