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1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach frischer Farbe roch. Ein Geruch, den ich nicht besonders mochte. In diesem Fall gab er zur Hoffnung Anlaß.
    Das Licht funktionierte auch und enthüllte ein altes, schulterhoch gefliestes Treppenhaus. Die Treppe selbst sah wenig stabil aus. Sie war allerdings an besonders gefährdeten Stellen geflickt worden.
    Wir stiegen hoch und hörten von oben Schritte. An einem Treppenabsatz erwartete uns eine Frau, deren Alter schlecht zu schätzen war. Wahrscheinlich deshalb, weil sie ein Kopftuch trug. Aber sie lächelte, und sie hatte warme Augen.
    »Mrs. Kasanu?« fragte Bill.
    »Ja, ich bin die Ehefrau.«
    »Mein Name ist Bill Conolly.«
    Sie nahm den Reporter in die Arme. »Danke, daß Sie gekommen sind. Und Ihren Freund haben Sie auch mitgebracht.«
    »Versprochen ist versprochen.«
    Auch ich wurde umarmt und spürte, daß die Frau zitterte. »Wir sind allein mit meinem Mann. Ich habe die anderen weggeschickt. So haben wir Ruhe, hoffe ich.«
    »Hoffen Sie das nur?« fragte ich.
    Die Frau trat von mir weg. Dabei schaute sie sich ängstlich um, wie jemand, der eine Gefahr in den Mauern vermutet. »Sie sind überall«, erklärte sie flüsternd. »Man kann ihnen kaum entkommen. Wen sie sich einmal ausgesucht haben, den lassen sie nicht los. Sie bleiben ihm auf den Fersen. So ist es auch bei Ion. Ich hätte nicht gedacht, daß sie ihn verfolgen.«
    »Wer verfolgt wen?« fragte ich.
    »Die Vögel. Die untoten Vögel, die Zombie-Vögel. Die aus den Gräbern entstiegen sind oder ihr Totenreich verlassen haben. Sie sind wie Vampire.«
    »Trinken sie Blut?« fragte ich.
    »Ja und nein. Sie hacken zu. Sie greifen die Menschen an. Sie kümmern sich um die Augen. Wenn Sie meinen Mann sehen, dann wissen Sie, was ich damit meine. Kommen Sie in die Wohnung, bitte.«
    Mrs. Kasanu ging vor. Bill schaute mich an und hob die Schultern. Dann folgten wir der Frau in die Wohnung hinein, in der wir zuerst in einen Flur gelangten, der von zwei Wandleuchten erhellt wurde. Es war warm hier oben. Die Luft hätte gut eine Auffrischung gebrauchen können. Aus einer großen Bodenvase schauten Tannenzweige hervor. Sie waren mit roten Schleifen geschmückt.
    Das alles nahm ich im Vorbeigehen wahr. Ebenso wie den etwas blinden Spiegel an der Wand oder die leeren Garderobenhaken.
    »Es ist hier keine Luxuswohnung«, sagte die Frau, »aber wir sind dankbar, weil wir überhaupt hier leben dürfen. In unserer Heimat haben wir es nicht aushalten können.«
    »Auch nach der Öffnung?« fragte ich.
    »Ja, denn es gab Banden, die uns terrorisierten. Sie erpreßten uns, obwohl wir keine Arbeit hatten. Unsere Kinder lebten schon länger hier. Die haben uns dann geholt.«
    »Aber Ihr Mann kam später nach?«
    »Das stimmt.« Sie nickte. »Er hat sich nicht trennen können. Aber er kam nicht allein, denn die Vögel sind ihm gefolgt.« Mrs. Kasanu erschauerte. »Und das war grauenhaft. Aber Sie werden es ja selbst sehen.« Sie nickte. »Kommen Sie jetzt, bitte.«
    Wir blieben hinter ihr. Bill zuckte mit den Schultern und nickte mir zu. Sehr langsam drückte Mrs. Kasanu eine Tür auf und schaute erst vorsichtig in ein düsteres Zimmer hinein, in dem nicht einmal eine Kerze brannte.
    Die Frau schaltete das Licht ein. Sie hatte die Lampe unter der Decke mit einem Tuch verhängt, damit das Licht sich gedämpfter verteilen konnte.
    Auf sehr leisen Sohlen gingen wir hinter Mrs. Kasanu her. Sie steuerte ein Holzbett an, in dem ein Mensch lag. Das Bett stand im Schatten, so konnten wir den Liegenden noch nicht sehen und mußten erst näher herankommen.
    Mrs. Kasanu trat zur Seite, damit wir freie Bahn hatten. Bill und ich dämpften unsere Schritte so gut wie möglich, da wir das Knarren der Bohlen vermeiden wollten. Die Frau stand kerzengerade wie ein Wächterin am Ende des Betts, umhüllt von einer seltsamen Atmosphäre. Es war sehr warm innerhalb der Wände, aber ich glaubte, die hier im Zimmer vergossenen Tränen riechen zu können.
    Die anderen Möbelstücke - viele waren es sowieso nicht - schienen sich aus meinem Blickfeld zu entfernen, so daß ich nur das alte und breite Holzbett sah, in dem Ion Kasanu unbeweglich lag wie ein Toter.
    Als Bill und ich neben dem Bett stehenblieben, meldete sich Mrs. Kasanu. »Ich denke nicht, daß Ion schläft. Ich habe ihm gesagt, daß wir Besuch bekommen. Sie können ihn ruhig ansprechen.«
    »Danke«, sagte Bill leise.
    Ich hatte meinen Blick gedreht und schaute auf die beiden recht hohen Fenster. Von außen her rann an den

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