Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1045 - Zombie-Eulen

1045 - Zombie-Eulen

Titel: 1045 - Zombie-Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht wußte, was er damit anfangen sollte.
    Eigentlich wollte er zurück zum Haus gehen. Aber das Grab wirkte auf ihn wie ein Magnet. Er ging darauf zu. Er wollte auch spüren, ob diese rätselhafte Genova etwas hinterlassen hatte. Einen Energiestrom oder ähnliches.
    Nichts mehr.
    Wie immer blieb er vor Maries letzter Ruhestätte stehen und schaute auf den grauen Stein, der in der Dunkelheit verschwamm. Er sprach mit seiner Frau. »Es ist gut, Marie, es ist gut. Du siehst, daß ich immer wieder kämpfen muß. Diesmal sind es keine Vampire, sondern andere. Eulen, Hexen, wie auch immer. Ich möchte die Kinder befreien. Ich will nicht, daß sie sterben. Daß man ihnen die Augen aushackt und sie später tötet…«
    Er hatte genug geredet, drehte sich um und ging mit langsamen Schritten zum Haus zurück. Er wußte nicht, ob er sich freuen sollte. Eigentlich schon, denn es war Bewegung in den Fall gekommen.
    Es gab ein Ziel.
    Der Turm und die Gräber…
    ***
    Europa soll zusammenwachsen, Europa wächst zusammen, doch es gibt noch immer einen gewissen Ärger, wenn man schnell in bestimmte Länder fliegen will.
    Zum Glück reichten die Beziehungen unseres Chefs bis hinein in den Balkan. So konnte auch Bill seine Waffe mitnehmen, und es gab auch keinen Ärger bei den Kontrollen. Nicht in London und auch nicht in Bukarest, wo wir gelandet waren.
    Ich kannte das Spiel. Schon oft war ich von hier aus nach Petrila gestartet, immer mit einem Leihwagen ausgerüstet, und der stand uns auch diesmal zur Verfügung.
    Wir hatten uns für einen Jeep Cherokee entschieden, ihn vor der Abfahrt inspiziert und waren halbwegs zufrieden gewesen. Die Reifen waren neu, denn darauf kam es uns an. Die Strecke nach Petrila bot besonders im Winter immer wieder zahlreiche Überraschungen. Zwar war Rumänien bisher von der großen Kälte verschont geblieben wie auch das übrige Europa mit Ausnahme Rußlands, aber man konnte nie wissen. Plötzliche Wetterwechsel und Schneeeinbrüche waren auch in den Karpaten bestimmt nicht selten.
    Da ich fuhr, konnte Bill es sich auf dem Beifahrersitz bequem machen. Er hatte sein Handy mitgenommen, und er hoffte, Marek erreichen zu können, bevor wir tief in das Bergland hineinfuhren und es keinen Empfang mehr gab.
    Er hatte Glück. Ich schrak zusammen, als er laut den Namen unseres Freundes rief. Dann beschwerte er sich über die schlechte Verständigung, aber sie war immerhin so gut, daß er sich die Informationen merken konnte, die ihm Marek durchgab. Er kritzelte dabei auf einen Zettel. Ich sah aus dem Augenwinkel, daß er Worte wie Eulen, Hexen, Turm und auch Friedhof hinschrieb.
    Das konnte ja heiter werden. Da hatten wir wieder voll ins Schwarze getroffen.
    Wir fuhren durch die Vorstädte der Hauptstadt, die alles andere als besichtigungswert waren. Graue, hohe Häuser. Plattenbauten, die irgendwann zusammenkrachen würden. Alles lag grau in grau.
    Selbst eine bunte Reklametafel hätte mir jetzt gefallen, doch da war nichts zu sehen. Sogar große Hamburger-Ketten verzichteten in diesen Gebieten auf Werbung. Die Temperaturen ließen sich ertragen. Sie lagen über dem Gefrierpunkt, und schneien sollte es auch nicht. Höchstens in den Bergen, aber auch dort nur wenig.
    Die Verbindung verlor immer mehr an Qualität. Bill Conolly mußte jetzt schreien, um überhaupt gehört zu werden. Bei jedem Wort, das er sagte, beugte er sich nach vorn. »Ich wiederhole noch mal. Wir treffen uns nicht bei dir, sondern am Turm. Er liegt von uns aus günstig. Okay, verstanden. Bei Einbruch der Dämmerung müßten wir da sein, vielleicht auch früher. Bis jetzt hat alles geklappt.«
    Da hatte Bill nicht gelogen. Es war tatsächlich alles glatt gegangen. Auch mit unserem Leih-Jeep konnten wir zufrieden sein, aber nicht mehr mit der Verbindung, denn sie brach plötzlich ab.
    Bill stöhnte auf. Er hatte stark unter Streß gestanden. Da war ihm sogar der Schweiß ausgebrochen.
    »Verdammt, da haben wir noch mal Glück gehabt.«
    Ich hob die Schultern. »Das gehört dazu. Aber jetzt bist du dran. Wie soll ich fahren? Ich habe mitbekommen, daß wir uns bei einem Turm treffen sollen.«
    »Stimmt.«
    »Du kennst hoffentlich den Weg.«
    »Fast.«
    »Nur fast? Auch das noch.«
    »Es gibt einen Ort in der Nähe. Er heißt Bilic. Dorthin müssen wir fahren.«
    »Dann schau mal auf der Karte nach.«
    Bill hatte sie mitgenommen und in die Innentasche gesteckt. Er holte sie jetzt hervor und faltete sie auf. Es gab zum Glück auf der Rückseite

Weitere Kostenlose Bücher