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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird. Damit dürfte dir auch klar sein, daß wir nicht auf normalem Weg in die Zeitweiche zurückgelangen können. Da müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen."
    Die Aussicht, für immer auf diesen öden Planeten verbannt zu sein, mißfiel dem Mausbiber, aber er machte sich in dieser Hinsicht keine großen Sorgen.
    „Wie gefällst du dir in der Rolle des Zeitmülls?" erkundigte er sich und deutete auf die nähere Umgebung. „Zusammen mit diesem Zeug da, meine ich."
    Ras sah ihn verständnislos an, dann huschte so etwas wie ein befreites Lächeln über seine Züge.
    „Ich verstehe, was du meinst. Wir warten einfach, bis die Zeitweiche zu arbeiten beginnt, und dann..."
    „Sausen wir zurück in sie. Ich nehme doch an, daß die Sawpanen das Ding erst einmal ausprobieren, ehe sie es endgültig in Betrieb nehmen. Sozusagen ein Probelauf, oder auch zwei. Wie war das eigentlich bei Arxisto, Ras? Wurde der Müll gleich in einem Arbeitsgang durchgeschleust, oder erst einmal in der Weiche gestapelt und erst später abgestrahlt?"
    Ras überlegte einen Moment.
    „Er blieb eine gewisse Zeit in der Weiche, soweit ich das damals feststellen konnte. Ob das normal ist, weiß ich nicht."
    „Macht auch nichts." Gucky klopfte gegen den Beutel, der noch immer gut befestigt an ihm hing. „Zuerst wir, dann die Bomben."
    Ras seufzte.
    „Na schön, aber das alles kann ja nur dann richtig klappen, wenn die Sawpanen genau das tun, was du möchtest. Außerdem, wie lange kann es noch dauern, bis die Weiche fertig ist? Womöglich sitzen wir wochenlang hier fest."
    „Pessimist!" beschwerte sich Gucky, obwohl er innerlich ähnliche Befürchtungen hegte.
    „Auf jeden Fall müssen wir als erstes die Bomben deponieren. Und zwar scharf!"
    „Damit du den künstlichen Mentalimpuls empfangen kannst?"
    „Genau deswegen! Wir wissen nicht, ob ich später noch an die Bomben rankann.
    Passieren kann nichts, solange ich nicht telekinetisch eingreife. Also los, buddeln wir ein Loch."
     
    *
     
    Hinter dem Stein, auf dem sie gesessen hatten, lag der Staub besonders tief. Allein mit den Händen vermochten sie, eine kleine Grube von einem Meter Tiefe auszuheben, dann allerdings stießen sie auf felsiges Geröll. Ras setzte seinen Strahler ein.
    Es fiel ihnen auf, daß der blaßgraue Schimmer der Lichtbrücke die Materie durchdrang und dabei schwächer wurde. Das veranlaßte Ras zu einer Theorie, die sich später als richtig herausstellen sollte.
    „Ich nehme an, die Zeitweiche trägt das Material schichtweise ab, nicht auf einmal.
    Später einmal wird es hier einen kreisrunden Krater geben, mit einem Durchmesser von fünf Kilometern. Wir sollten die Bomben also tief genug deponieren. Es genügt, wenn sie erst im zweiten oder dritten Arbeitsschub die Weiche erreichen. Das gibt uns Zeit."
    „Junge, Junge!" murmelte Gucky halb belustigt. „Wir haben uns noch niemals zuvor so auf vage Vermutungen verlassen müssen wie gerade jetzt." Er zeigte auf das Loch. „Ich glaube, wir sind tief genug. Drei Meter, das sollte reichen. Das schafft die Lichtbrücke nicht mit einem Schub."
    Vorsichtig holte der Mausbiber die beiden Bomben aus dem Beutel.
    Bei der Zündung wurden fünfdimensionale Energien frei, die jede Materie des vierdimensionalen Raumes aus ihrem Kontinuum lösten und so einen unlöschbaren Atombrand verursachten. Da Dies jedoch nur für alle Elemente galt, deren Ordnungszahl über zehn lag, hatte Waringer mit Hilfe einer Spezialpositronik dafür gesorgt, daß auch niedriger eingeordnete Elemente von den beiden Bomben erfaßt werden konnten.
    Alles sprach dafür, daß die Zeitweiche vernichtet werden würde.
    Wenn die Bomben in ihrem Innern detonierten.
    Nachdem Gucky die Bomben scharf gemacht hatte, legte er sie auf den Boden der Grube und begrub sie dann, zusammen mit Ras, unter einer meterdicken Staubschicht.
    Die restlichen zwei Meter füllten sie mit Gesteinsbrocken aus und häuften sogar noch einen Hügel darüber. Das Ganze erinnerte an ein Grab.
    Nach dieser Anstrengung war ihnen warm geworden, und nachdem Ras noch einmal seine Instrumente studiert hatte, meinte er: „Ich glaube, wir können die Helme jetzt öffnen. Die Temperatur ist erträglich, wenn auch etwas kühl. Die Luft ist atembar. Warum das alles so ist, obwohl keine Sonne zu sehen ist, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Woher kommt das Licht überhaupt?"
    Der Himmel war gleichmäßig neblig grau, nur die Lichtbrücke brachte ein wenig Veränderung in das Bild. Sie war

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