Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Weiche mit ihrer Arbeit beginnt? Was dann?"
    „Ich bin sofort wieder zurück."
    Ohne sich auf eine weitere Diskussion einzulassen, überquerte der Mausbiber die Grenze zwischen Licht und Zwielicht und entfernte sich etwa zehn Meter von ihr. Er drehte sich um.
    „Nun? Nichts passiert, was? Ich versuche jetzt eine Kurzteleportation - drüben, der Felsen..."
    Ras unterdrückte das Gefühl der Beklemmung, als er Gucky beobachtete, der in dem geisterhaften Zwielicht nur undeutlich zu erkennen war. Dann verschwand der Mausbiber, um gleichzeitig neben dem bezeichneten Felsen aufzutauchen. Sekunden später brachte ihn das Flugaggregat zum Kreis zurück.
    „Na, was sagst du nun, Ras? Absolut normale Verhältnisse hier, wenn man das so ausdrücken darf. Aber, um ehrlich zu sein, das nützt uns überhaupt nichts. So verrückt sich das auch anhört, aber Lichtbrücke und Zeitweiche sind unsere einzige Rettung."
    „Schön, jetzt wissen wir es. Und nun komm zurück!"
    Aufreizend langsam, als wolle er Ras nur ärgern, überschritt Gucky zum zweitenmal die Grenze. Er deutete zurück in das Dämmerlicht.
    „Dabei kann eigentlich nichts passieren. Sollte hier der Laden anlaufen, ist eine sofortige Teleportation in die Brücke möglich ..."
    „Untersteh dich!" warnte ihn Ras. „Du bleibst jetzt bei mir, und wir gehen zurück ins Zentrum des Kreises. Ich halte es für wahrscheinlich, daß dort der Sog anfangs am stärksten ist, stärker als am Rand. Wir müssen mit der ersten Schicht in der Weiche sein und dürfen keine Sekunde verschenken."
    „Ist ja schon gut, Ras", erwiderte Gucky besänftigend. „Aber du kennst mich ja. In einer Situation, in der ich nichts unternehmen kann und praktisch hilflos bin, brauche ich Ablenkung, und wenn die auch nur darin besteht, die Gefahr zu vergrößern. Verstehst du das?"
    „Nein!" sagte Ras und setzte sich in Marsch.
    Der Mausbiber folgte ihm schweigend. Deutlich konnte er die künstlichen Impulse der beiden Bomben empfangen, die ihm sowohl ihren Lagerungsort wie auch ihre Detonationsbereitschaft verrieten. Nur kurz wunderte er sich darüber, daß der Impulssender hier überhaupt funktionierte.
    In dem weichen Sand in der Nähe des flachen Steines, hinter dem die Bomben in mehr als drei Meter Tiefe lagen, machten sie es sich bequem. Ein paar Stunden Schlaf würden gut tun.
    „Wir schließen besser den Helm", schlug Ras vor, als er sich ausstreckte, den Rücken gegen den Stein gelehnt. „Könnte ja sein, daß die Reise losgeht, wenn wir schlafen - und das wäre unangenehm."
    „Manchmal", lobte Gucky mit ehrlicher Anerkennung in seiner Stimme, „hast du recht gute Ideen."
    Er schloß den Helm, schaltete das Funkgerät ein und rollte sich wie ein riesiger Igel zusammen.
    Ras folgte seinem Beispiel.
     
    *
     
    Die Stimmung in der Kommandozentrale der MILKY WAY wurde immer gereizter. Marge van Schalk hatte ein steinernes Gesicht aufgesetzt und schien stumm geworden zu sein.
    Rhodan war bald soweit, daß er das ganze Unternehmen bereute, vor allen Dingen bereute er es, Ras und Gucky die letzte Entscheidung überlassen zu haben. Wenn sie den Tod fanden, würde man ihn, Rhodan, dafür verantwortlich machen. Vielleicht hatte der „General" recht gehabt. Vielleicht hätte man wirklich anders vorgehen müssen. Jetzt war es zu spät.
    Bully erging es kaum anders. Heute, am dritten Tag des vergeblichen Wartens auf die Rückkehr der Teleporter, waren seine Hoffnungen auf den Nullpunkt gesunken. Die Zeitweiche schien betriebsfertig zu sein, aber von Ras und Gucky fehlte jede Spur. Noch bestand die Möglichkeit, die vierzehn Schiffe zu vertreiben und die Weiche durch Arkonbomben zu vernichten, aber damit wäre gleichzeitig für die Teleporter der Rückweg abgeschnitten, und zwar endgültig. Die einzige Alternative dazu war das, was sie seit Tagen taten: warten.
    Waringer hatte sich ins sogenannte Rechenzentrum des Schiffes zurückgezogen, in dem sämtliche Computerdaten zusammenliefen, ausgewertet und entsprechend weitergeleitet wurden. Ihm war völlig klar, daß die augenblickliche Situation nur dem Umstand zu verdanken war, daß man mehr über die Weiche hatte in Erfahrung bringen wollen - und müssen. Die sofortige Zerstörung hätte keinen Sinn gehabt. Doch jetzt schien die Lage sich verändert zu haben.
    Fellmer Lloyd konnte schon lange nicht mehr schlafen. Aus Furcht, einen Gedankenimpuls Guckys zu versäumen, lag er wach auf seinem Bett und wartete. Auch er überlegte, was geschehen würde,

Weitere Kostenlose Bücher