Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1047 - Sklaven der Superintelligenz

Titel: 1047 - Sklaven der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
telepathisch überwachten, um aus seinen geistigen Reaktionen Schlüsse ziehen zu können, die zu irgendeinem Fortschritt hätten führen können.
    Der Erfolg der Teamarbeit aber war kaum meßbar. Die Translatoren erhielten keine verwertbaren Informationen, da Tascerbill viel zuwenig sprach.
    „Wir sollten ihn mal mit Musik berieseln", schlug Crawl vor. „Wir alle wissen, daß man mit Musik Emotionen hervorrufen kann. Vielleicht gelingt es uns, Tascerbill in eine gelockerte Stimmung zu versetzen, in der er eher bereit ist, mit uns zu reden."
    „Das hört sich gut an", erwiderte Fellmer Lloyd. „Ich glaube jedoch nicht, daß wir damit Erfolg haben werden."
    „Warum nicht?" fragte Crawl gereizt. „Was spricht gegen ein solches Experiment?"
    „Nichts", gab der Mutant zu. „Ich denke nur daran, was auf der BASIS geschehen ist."
    „Davon weiß ich nichts."
    „Seth-Apophis hat dem Haluter Icho Tolot bei seinem Kampf um die BASIS geholfen.
    Sie hat die Besatzung mit den Mitteln der Musik und mit einem Gas nahezu verrückt gemacht."
    John Crawl runzelte die Stirn. Fragend blickte er den Mutanten an.
    „Und jetzt glaubst du, daß Musik auf dieses Geschöpf hier wirkungslos ist, nur weil es ebenfalls ein Agent von Seth-Apophis ist?"
    „Ich kann mir vorstellen, daß Seth-Apophis sich nicht so gern in die Karten schauen läßt und dafür sorgt, daß Tascerbill nicht allzu viel verraten kann."
    „Moment mal", sagte der Kosmopsychologe überrascht. „Dann wimmelt es hier also nicht nur deshalb von Sicherheitskräften, weil ihr Angst habt, daß Tascerbill die Flucht ergreift, sondern weil ihr fürchtet, daß irgend jemand versuchen könnte, ihn zu töten?"
    „Liegt das nicht auf der Hand?"
    „Allerdings. Jetzt begreife ich. Meiner Meinung nach wird die Gefahr aber nicht dadurch kleiner, daß so viele Männer und Frauen Tascerbill abschirmen. Jeder einzelne von ihnen könnte ein potentieller Agent der Superintelligenz sein."
    „Das ist nicht völlig auszuschließen", erklärte Fellmer Lloyd. „Deshalb sind Gucky und ich hier. Wir würden es sofort bemerken, wenn jemand versucht, unseren Gast anzugreifen."
    „Bleiben wir beim Thema", schlug John Crawl vor. „Konfrontieren wir den Sawpanen mit unserer Musik, die für ihn unsagbar fremd sein muß. Wir werden ja sehen, ob er wirklich immun dagegen ist, oder ob er darauf reagiert."
    Fellmer Lloyd hatte keine Einwände. John Crawl ließ einen Mitarbeiter des Senders ROSTOCK holen und besprach das Experiment mit ihm. Kurz darauf spielte der Sender eine Reihe von klanglich und rhythmisch verschiedenen Musikstücken ein.
    „Das läßt ihn völlig kalt", stellte Gucky danach fest. „An seinen Gefühlen ändert sich überhaupt nichts. Er ist und bleibt bedrückt."
    „Wir sollten klären, ob die Rüstung hohl ist, oder ob tatsächlich jemand darin steckt", sagte Peter Kayne. Er klopfte mit den Knöcheln gegen die Rüstung, die sich seit Stunden nicht mehr bewegt hatte. „Wir müssen sie mit Ultraschall und Röntgenstrahlen durchleuchten."
    Auch dieser Vorschlag wurde diskutiert. Mehrere Wissenschaftler sprachen sich gegen ein derartiges Vorgehen aus, weil sie befürchteten, daß das fremde Lebewesen in der Rüstung dabei gesundheitlich geschädigt werden würde.
    „Wir müssen zu einer Entscheidung kommen", betonte Peter Kayne. „Ganz ohne Risiko geht es nicht. Das müßte auch Tascerbill wissen. Er könnte uns ruhig ein wenig mehr entgegenkommen."
    Doch dazu war der Sawpane nicht bereit.
    Er ignorierte die Verständigungsbemühungen der Wissenschaftler.
    „Es wird immer schlimmer", stellte Fellmer Lloyd schließlich fest. „Zu Anfang war er kooperativ, aber jetzt nicht mehr. Er zieht sich in sich zurück."
     
    *
     
    „Man könnte den Mut verlieren", sagte John Crawl. Lustlos stocherte er in seinem Essen herum.
    Ihm gegenüber saß Joyceline Kelly, eine rundliche, junge Frau. Sie hatte freundliche, braune Augen und schien ständig zu lächeln. Crawl liebte sie, und ihn störte nicht, daß sie Psychiaterin war. Ihm gefiel vor allem, daß sie Verständnis für ihn hatte, und daß sie nicht versuchte, ihn zu verändern oder zu leiten. Jedenfalls hatte er das noch nie bemerkt, und er war ihr dankbar für ihre Zurückhaltung.
    „Was habt ihr mit Tascerbill angestellt?" fragte sie.
    „Alles, was nur möglich ist. Die musikalischen Versuche habe ich schon erwähnt. Aber wir sind Tascerbill auch mit anderen Methoden gekommen, mit einer ganzen Skala von verschiedenen

Weitere Kostenlose Bücher