1047 - Sklaven der Superintelligenz
daß wir Tascerbill mit Gewalt aus seiner Rüstung holen."
Er erfaßte die Gedanken des Wissenschaftlers, und seine Augen verengten sich. Er blickte Crawl mißbilligend an.
„Und ich werde auch nicht zulassen, daß du dich über meine Anordnungen hinwegsetzt."
Der Wissenschaftler wich dem Mutanten nicht aus.
„Es ist so ein Gefühl", erläuterte er. „Es sagt mir, daß der Angriff auf Tascerbill unmittelbar bevorsteht. Wir haben vielleicht nur noch ein paar Stunden, bis es soweit ist."
„Der Sawpane könnte sterben, wenn wir ihn aus der Rüstung holen."
„Und er wird sterben, wenn wir es nicht tun." Crawl schüttelte den Kopf und verbesserte sich: „Nein, er wird so oder so in den nächsten Stunden sterben. Ich spüre es."
„Was sollten wir deiner Meinung nach tun, um Tascerbill zu schützen?"
„Ich bin kein Sicherheitsexperte. Andere kennen sich auf diesem Gebiet besser aus. Ich kann nur warnen."
„Wir werden etwas tun", versprach der Mutant.
„Niemand, der eine Waffe trägt, darf in die Nähe des Sawpanen", schlug Crawl vor. „Wo keine Waffen sind, kann auch nicht geschossen werden."
Fellmer Lloyd dachte kurz über die bisherigen Arbeiten des wissenschaftlichen Teams nach. Er kam zu dem Schluß, daß er eine Entscheidung fällen mußte, denn auch er rechnete damit, daß Seth-Apophis aktiv werden würde.
„Wir warten noch vier Stunden", sagte er. „Bis dahin gehen die Kommunikationsexperimente weiter. Zeichnet sich auch dann noch kein Erfolg ab, öffnen wir die Rüstung. Mir gefällt ein derartiger Schritt zwar überhaupt nicht, aber du hast recht.
Uns bleibt wohl keine andere Wahl."
John Crawl atmete auf.
„Ich bin überzeugt davon, daß wir dem Sawpanen nicht schaden werden, wenn wir ihn aus dem schimmernden Ding herausholen. Vielleicht schweigt er nur, weil er sich in der Rüstung sicher fühlt und weil er hofft, daß irgend jemand kommt und ihm zur Flucht verhilft. Sollte er nicht in einer Sauerstoffatmosphäre existieren können, dann meldet er sich bestimmt, bevor es, zu spät für ihn ist."
John Crawl kehrte ins Labor zu den anderen Wissenschaftlern zurück. Obwohl die Wachen ihn kannten, kontrollierten sie ihn und durchsuchten ihn wie jedes Mal, wenn er sie passieren wollte, nach Waffen. Er protestierte nicht gegen diese Maßnahme, weil er sie für richtig hielt.
Andere Wissenschaftler aber zeigten weniger Verständnis. Sie vertraten die Ansicht, daß gerade von ihnen am wenigsten ein Anschlag zu erwarten sei. Doch die Wachen ließen sich nicht beeindrucken. Sie reagierten nicht auf die zum Teil überaus heftigen Beschwerden.
John Crawl informierte sich an einem der Computer über die inzwischen vorgenommenen Verständigungsversuche und deren Ergebnisse. Er stellte fest, daß keine Veränderung eingetreten war.
Tascerbill blieb unzugänglich.
„Wir sollten die Rüstung sofort öffnen", sagte Crawl, als Fellmer Lloyd ins Labor kam, „sonst kommen wir nicht weiter. Wir vergeuden nur unsere Zeit."
Doch der Mutant blieb bei seinem einmal gefaßten Entschluß.
„Wir warten die vier Stunden ab", erwiderte er.
Abermals konzentrierte er sich auf das fremde Wesen in der schimmernden Rüstung.
Das Gefühl der Bedrückung, das von diesem ausging, war deutlich wahrnehmbar, mehr als dieses Gefühl war für den Telepathen jedoch nicht zu erfassen.
Die Wissenschaftler diskutierten darüber, wie schon häufig zuvor, wie Tascerbill wohl aussah. Einige vertraten die Ansicht, daß er nicht in dem offensichtlich hohlen Innenraum der Rüstung lebte, sondern in dieser selbst.
„Vielleicht ist sie porös wie ein Schwamm", bemerkte eine junge Frau. „Möglicherweise sieht sie aus wie ein Schweizer Käse. Sie könnte voller Höhlungen sein, die durch Kanäle miteinander verbunden sind, so daß Tascerbill in ihnen lebt und so ebenfalls die ganze Rüstung ausfüllt."
„Ein Gallertwesen also?" fragte Fellmer Lloyd.
„Das würde erklären, weshalb wir es mit unseren bisherigen Methoden nicht aufspüren konnten", erwiderte John Crawl.
Fellmer Lloyd beendete die Spekulationen.
„Ich will eine klare und eindeutige Aussage", erklärte er. „Ich will nicht hören, wie Tascerbill aussehen könnte, sondern wie er aussieht, und wie wir uns mit ihm verständigen können."
Vier Stunden verstrichen, ohne daß sich etwas änderte. Alle Versuche blieben erfolglos.
„Also gut", sagte Fellmer Lloyd danach mit sichtlicher Überwindung. „Öffnet die Rüstung."
4.
Der Hyperraumflug des
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