1047 - Sklaven der Superintelligenz
blickte den Wissenschaftler forschend an. „Bist du sicher?"
„Nein. Das bin ich nicht. Überhaupt nicht. Das Ding war auch nur für den Bruchteil einer Sekunde zu erkennen, als die letzten Reste der Rüstung in sich zusammenfielen, und es nicht mehr durch sie verdeckt wurde. Dann verschwand es so schnell, daß ich nicht sagen kann, wohin."
„Du denkst an so etwas wie eine Teleportation", bemerkte Gucky, „aber du bist nicht sicher."
„Nein. Das bin ich nicht Ich glaube auch nicht, daß es teleportiert ist."
„Nein, das ist es wohl nicht", fügte der Schmächtige hinzu. „Ich erinnere mich an etwas Schemenhaftes, das blitzschnell durch das Labor huschte, so als ob da ein Geschoß gewesen wäre. Es raste in diese Richtung."
Er zeigte auf verschiedene Labortische, die in der Nähe einer Tür standen.
„Was auch immer da gewesen sein mag, es ist hinter den Tischen verschwunden", schloß er. „Ich habe gesucht, aber nichts gefunden."
„Nun haben wir also gar nichts mehr", stellte Fellmer Lloyd enttäuscht fest. „Tascerbill ist verschwunden, und von der Rüstung ist nur noch etwas Asche geblieben."
„Wir finden den Sawpanen", sagte Rhodan überzeugt. „Zunächst möchte ich wissen, ob die Telepathen das Gefühl der Bedrückung, das Tascerbill ständig begleitete, auch jetzt noch auffangen."
„Dazu müßten wir uns ganz auf ihn konzentrieren", erwiderte der Ilt. „Hört mal einen Moment auf zu denken, damit es ruhiger wird."
Er verschwand und nahm Fellmer Lloyd kurzerhand mit. Rhodan wußte, daß die beiden Mutanten sich in einen Raum zurückzogen, in dem sie für einige Zeit ungestört waren und durch nichts abgelenkt wurden. Die telepathische Suche nach Tascerbill war außerordentlich schwer, da sich über fünftausend denkende Wesen an Bord des ehemaligen Sporenschiffs befanden, unter denen sicherlich auch viele waren, die unter depressiven Stimmungen litten und ein ähnliches Gefühl der Bedrückung ausstrahlten wie der Sawpane.
5.
Eine halbe Stunde später kehrte Rhodan von der Hauptleitzentrale des kosmischen Basars in das Labor zurück. Die Situation hatte sich in der Zwischenzeit nicht verändert.
Tascerbill war nach wie vor spurlos verschwunden. Fellmer Lloyd und der Mausbiber erschienen unmittelbar nach Rhodan. Sie materialisierten zusammen auf einem der Labortische.
„Fellmer hat nichts gefunden", verkündete der Ilt. „Keine Spur von dem Sawpanen."
„Fellmer?" fragte Rhodan. „Hast du nicht nach ihm gesucht?"
„Mir sind viel zu viele traurige Leute an Bord", erwiderte Gucky. Er tat so, als habe er sich die geringste Mühe gegeben. Rhodan kannte ihn jedoch gut genug, um zu wissen, daß er sich wirklich an seinen Auftrag gehalten hatte.
Er wandte sich an John Crawl, der an einem der Labortische lehnte und darauf wartete, daß der Mausbiber es Fellmer Lloyd gleichtat und von dem Tisch herunterkam. Gucky dachte jedoch nicht daran.
„Hast du die Reste der Rüstung untersucht, und hat sich dabei irgend etwas ergeben?"
„Leider nicht", erwiderte der Wissenschaftler. „Wir können noch nicht einmal mehr sagen, aus welchem Material sich die Rüstung ursprünglich zusammengesetzt hat. Das Ding, das sie zerstört hat, hat gründliche Arbeit geleistet."
Rhodan fiel auf, daß Crawl den Ausdruck „Handschuh" vermied, und er konnte ihn verstehen, denn er selbst glaubte, daß die beiden Wissenschaftler, die beobachtet hatten, wie die Rüstung vernichtet wurde, einer optischen Täuschung zum Opfer gefallen waren.
„Ich habe davor gewarnt, daß etwas mit Tascerbill passieren würde", erklärte John Crawl, „aber auf mich wollte niemand hören. Nun spüre ich, daß die Gefahr noch nicht vorbei ist."
„Nun spiele nicht gleich die beleidigte Leberwurst", erwiderte Gucky mit schriller Stimme.
„Was glaubst du, wozu ich meine Gehirnwindungen strapaziert habe?"
„Ich bin nicht beleidigt", fuhr der Wissenschaftler auf. Das Blut wich ihm aus den Wangen. „Ich meine nur, wir müssen systematisch vorgehen und uns die Schritte überlegen, die Tascerbill unternehmen könnte."
„Und welche wären das?" fragte Rhodan, so als hätte er sich nicht längst Gedanken darüber gemacht.
„Der Sawpane wird fraglos versuchen, das Schiff zu verlassen", stellte Crawl nachdrücklich fest. „Dazu hat er zwei Möglichkeiten. Die eine mit dem Großtransmitter haben wir ihm bereits genommen. Die andere aber steht ihm nach wie vor offen. Er könnte versuchen, mit einem Raumschiff zu
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