1047 - Sklaven der Superintelligenz
Teil des Schiffes. Noch immer gab es Räume, die noch nie ein Mensch betreten hatte, und Tascerbill war offenbar ein schattenhaftes Wesen ohne feste Konturen, vielleicht gar ohne körperliche Substanz.
Ein solches Wesen konnte in einer künstlichen Welt, wie sie der kosmische Basar darstellte, verschwinden und für alle Zeiten unentdeckt bleiben, wenn es sich nicht freiwillig zeigte.
Rhodan machte Fellmer, Gucky und den Wissenschaftlern keinen Vorwurf. Sie hatten alle nur erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, und doch war Tascerbill die Flucht geglückt. Und sie hatten schließlich keine andere Wahl gehabt, als die Rüstung zu öffnen.
Als Rhodan und die Mutanten in das Labor kamen, waren die Wissenschaftler mit der Rüstung beschäftigt. Sie hatten das nun schlaffe und faltige Gebilde, das aussah wie ein altes Tuch, auf dem Boden ausgebreitet.
Der Unsterbliche begrüßte die Männer und Frauen im Labor und bat sie danach, sich vorläufig ganz auf die Jagd auf Tascerbill zu konzentrieren.
„Die Rüstung läuft uns nicht weg", schloß er, „und der Sawpane wird kaum in sie zurückkehren. Hat jemand Vorschläge, wie wir Tascerbill einfangen können?"
Fellmer Lloyd bat die Wissenschaftler in einen Nebenraum, in dem genügend Sitzgelegenheiten für alle vorhanden waren. Nur zwei Männer blieben bei der Rüstung zurück.
„Ich möchte noch etwas melden", sagte Joyceline Kelly zu Rhodan, während sich die anderen Wissenschaftler setzten. „Ich gehöre nicht zu diesem Team, aber ich habe etwas beobachtet, was du wissen solltest."
Sie berichtete von dem plötzlichen Druckabfall und von dem runden Loch, das jemand in die Schiffswandung geschnitten hatte.
„Vielleicht hat das alles nichts zu besagen, möglicherweise hängt das aber auch mit Tascerbill und seiner Flucht zusammen. Ich kann mir beispielsweise vorstellen, daß Seth-Apophis es fertig bringt, sich einen Siganesen gefügig zu machen und in seinen Dienst zu zwingen."
„Du könntest recht haben", entgegnete Rhodan anerkennend.
„Tascerbill könnte etwas von dem Eindringen dieses Agenten in das Schiff bemerkt haben, durch welche Fähigkeiten auch immer."
„Dann wäre er aus Angst vor einem Angriff dieses Agenten geflohen", überlegte Fellmer Lloyd. „Auszuschließen ist das nicht."
„Mit einem Destaer-Grün finden wir schnell heraus, ob da wirklich jemand mit einem Desintegrator am Werk war", stellte Rhodan fest.
John Crawl erhob sich.
„Ich übernehme das", erklärte er. „Joyceline kann mir zeigen, wo das Loch in der Schiffswand war."
Als die beiden Wissenschaftler den Konferenzraum verlassen wollten, kamen ihnen die beiden Männer entgegen, die im Labor geblieben waren.
„Jemand hat die Rüstung zerstört", riefen sie wie aus einem Mund. Sie waren vollkommen verstört und traten eilig zur Seite, um Rhodan, Gucky und Fellmer Platz zu machen.
Auf dem Boden des Laboratoriums lagen die Reste der Rüstung. Von dem schimmernden, vielfarbigen Gebilde, das über zwei Meter hoch gewesen war, war nur etwas Asche übrig.
„Wie ist das möglich?" fragte Rhodan bestürzt. Er blickte Fellmer Lloyd an, und dieser verstand. Kaum merklich schüttelte der Mutant den Kopf. Es gab Rhodan damit zu verstehen, daß die Wissenschaftler schuldlos an der Zerstörung waren und die Rüstung keineswegs selbst vernichtet hatten.
„Was ist geschehen?" fragte eine junge Frau. „Nun erzählt doch endlich."
„Wir haben das Meßgerät dort drüben für die Untersuchung eingerichtet", antwortete einer der beiden Wissenschaftler, ein rotgesichtiger Mann mit schütterem Haar und einem selbstgefälligen Lächeln, das auch jetzt nicht von seinen Lippen wich. Er hatte seinen ersten Schrecken überwunden und schien den Verlust der Rüstung nicht allzu hoch einzuschätzen.
„Zu hören war überhaupt nichts", fuhr der andere fort, ein schmächtiger ungemein intellektuell wirkender Mann, der kaum dreißig Jahre alt war. „Mir fiel nur plötzlich ein stechender Geruch auf. Da habe ich mich umgedreht und gesehen, wie der letzte Rest der Rüstung verbrannte."
„Da war etwas Schwarzes. Ich habe rote und grüne Energiestrahlen bemerkt. Sie waren nadelfein. Und dann war da ..." Der Wissenschaftler brach ab, sein Lächeln verstärkte sich. Hilflos hob er die Hände, um anzuzeigen, daß er selbst nicht recht glaubte, was er meinte beobachtet zu haben. „Ja, also, dieses schwarze Ding, das hat ausgesehen, wie ein sehr großer Handschuh."
„Wie ein Handschuh?" Rhodan
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