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1047 - Sklaven der Superintelligenz

Titel: 1047 - Sklaven der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestimmt, was ich zu tun habe."
    „Wir müssen weg hier", rief Bruke Tosen. „Wir dürfen nicht länger bleiben. Der Handschuh wird zurückkommen, und alles geht wieder von vorn los."
    Icho Tolots Augen wurden starr, und die zuckenden Lippen kamen endlich zur Ruhe.
    „Wir starten", kündigte er mit stockender Stimme an. „Es ist vorbei. Ich werde nicht länger unfrei sein."
    Er stürzte sich förmlich auf den Sessel des Kommandanten, von dem aus er das Raumschiff allein lenken konnte.
    Bruke Tosen zog sich bis zum Hauptschott der Zentrale zurück. Ein untrügliches Gefühl sagte ihm, daß der Haluter jeden Moment einen Umschwung erleben konnte. Deshalb wollte er ihn auf keinen Fall ablenken. Icho Tolot sollte das Raumschiff auf einen Kurs bringen, der in die Milchstraße zurückführte. Danach mußte sich alles weitere von selbst ergeben.
     
    *
     
    Neunzig Decks unterhalb der Zentrale unterbrach ein Dozent für Kosmoökonomie und galaktisches Transportwesen seinen Vortrag.
    „Wir machen eine Pause", erklärte er. „Wenn ihr etwas trinken wollt, bedient euch, bitte."
    Seine mehr als zweihundert Zuhörer erhoben sich von den Plätzen, froh, für einige Minuten entspannen zu können. Das Gebiet der Kosmoökonomie und des galaktischen Transportwesens war überaus schwierig und voller Tücken, so daß eine ausschließlich positronische Schulung nicht ausreichte. Es kam nicht auf das reine Wissen und Einprägen der zahllosen Fakten an, sondern vor allem auch auf den psychologischen Hintergrund vieler Bestimmungen und Hürden, die sich dem galaktischen Handel in den Weg stellten. So war es keineswegs damit getan, daß kosmische Handelsbasare eingerichtet wurden und daß interessierte Käufer aus allen Teilen der Milchstraße zu diesen Handelsknotenpunkten kamen. Es genügte auch nicht, die Wirtschaftsgüter zu verkaufen, die angeboten wurden, sondern es galt Verträge auszuhandeln, die den Mentalitäten der verschiedenen Völker der Galaxis und den Handelsusancen auf ihren Welten entsprachen. Den Männern und Frauen, die in den Handelsbasaren arbeiteten, stellten sich unübersehbare Schwierigkeiten entgegen, und es schien, als komme es den Handelspartnern, die in die kosmischen Basare kamen, nur darauf an, Vorteile für sich herauszuschlagen und den Handelszentren Verluste beizubringen, um selbst so hohe Profite wie nur eben möglich zu erzielen. Doch das war in den wenigsten Fällen richtig.
    Die Handelsgewohnheiten anderer Völker waren eben anders.
    Und wer mit ihnen erfolgreich Handel treiben wollte, mußte wissen, wie die Risikoverteilung vom Abschluß der Verträge bis zur Übergabe der Wirtschaftsgüter und dem endgültigen Eigentumswechsel war.
    Fraglos hätte die Kosmische Hanse ihre eigenen Bestimmungen und Gesetze aufstellen und unbeugsam darauf bestehen können, daß sie von allen eingehalten wurden. Das hätte jedoch das Umsatzvolumen der Basare bis in den Bereich der Unwirtschaftlichkeit herabgedrückt. Daher hatte die Kosmische Hanse nur die Möglichkeit, den umgekehrten Weg zu gehen und sich auf ihre Handelspartner einzustellen. Dazu aber mußten die notwendigen Voraussetzungen durch eine sorgfältige Schulung geschaffen werden. Der kosmische Basar Rostock, der nach wie vor für einen eventuellen Einsatz in Reserve gehalten wurde, bot sich dazu als idealer Schulungsort an.
    Die angehenden kosmischen Händler drängten sich um die Getränkeautomaten. Die Luft im Vorlesungssaal war warm und stickig, so daß die meisten Durst hatten.
    Niemanden schien aufzufallen, daß mit der Klimaanlage irgend etwas nicht in Ordnung war. Kleine Diskussionsgruppen bildeten sich, in denen Meinungen über das ausgetauscht wurden, was der Dozent vorgetragen hatte.
    Plötzlich rutschte einer der Frauen in einer solchen Gruppe der Becher aus der Hand, und sie stürzte zu Boden.
    Die anderen Studenten beugten sich über sie und versuchten, ihr zu helfen. Einer rief nach einem Medo-Roboter.
    „Was ist da los?" fragte der Dozent und schob sich durch eine Lücke nach vorn. Er kam jedoch nicht weit, sondern blieb auf halbem Weg stehen, als habe er es sich anders überlegt, klammerte sich an einen Studenten und brach erbleichend zusammen.
    Sekunden später fielen überall im Saal junge Männer und Frauen in Ohnmacht. Medo-Roboter kamen herein und nahmen sie auf, doch die Zahl derer, die das Bewußtsein verloren, wurde immer größer, so daß sie sich nicht mehr um alle kümmern konnten.
    Die Roboter lösten einen allgemeinen

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