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1047 - Sklaven der Superintelligenz

Titel: 1047 - Sklaven der Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenig Verletzte und kaum Tote gegeben hat, ist gewiß nicht Seth-Apophis zu verdanken, sondern unserer schnellen Reaktion und dem Zufall."
    „Wir müssen diesen Roboter finden."
    Crawl lächelte nachsichtig.
    „Du tust, als sei das eigentlich gar kein Problem, und als müßten wir uns nur genügend Mühe geben."
    „Bestimmt läßt er sich orten. So ein Roboter muß doch ein kleines Atomkraftwerk in sich haben, weil er viel Energie verbraucht. Und so etwas kann man mit den richtigen Geräten doch aufspüren. Oder nicht?"
    „In diesem Schiff gibt es Hunderte von Energiequellen. Wir haben zahllose Roboter für die verschiedensten Aufgaben an Bord. Unter diesen Umständen läßt sich ein einzelner bestimmt nicht orten."
    „Hast du die Ergebnisse eurer Verständigungsbemühungen einmal auf Hinweise untersucht, die uns verraten könnten, wo er sich jetzt versteckt?" fragte sie.
    „Warte", entgegnete er. „Ich ziehe mich eben um, dann gehen wir ins Labor."
    „Willst du nicht noch duschen?"
    Er lachte.
    „Dieses Mal nicht. Dieses Mal habe ich es eilig", erwiderte er. „Kennst du die Legende von Chatwar-Quoir?"
    „Nie gehört, Herr Galaktohistoriker."
    „In dieser Legende ist von einem intelligenten Hautflügler die Rede, der in seiner grenzenlosen Putzsucht das Glück seines Lebens verpaßt. Er badet in kostbaren Duftwassern, die so teuer sind, daß er sie sich eigentlich gar nicht leisten kann, während ein Bote eintrifft und ihm eine Nachricht überbringen will, auf die er seit Jahrzehnten gewartet hat. Er läßt sich verleugnen, um in Ruhe zu Ende baden zu können und verschenkt dabei unwiederbringliche Minuten. So etwas soll mir nicht passieren."
    Zwei Minuten später machte er sich bereits zusammen mit der Psychiaterin auf den Weg zum Laboratorium, in dem auch jetzt noch zahlreiche Wissenschaftler an den Ergebnissen der Kommunikationsversuche arbeiteten. Crawl setzte sich an einen der Computer und rief alles ab, was das Team aufgezeichnet hatte.
    Es war nur wenig.
    Joyceline Kelly, die bei ihm saß, drängte darauf, vor allem die Äußerungen des Sawpanen noch einmal zusammenzufassen und die Positronik nach einer möglichen Übersetzung zu fragen. Crawl folgte ihrer Empfehlung, doch auch hier waren die Resultate so dürftig, daß mehr als Spekulationen nicht möglich waren.
    „Warum hat er so wenig gesagt?" fragte der Kosmopsychologe. „Ich verstehe das nicht.
    Ein derartiges Verhalten läßt sich natürlich durch eine andersartige Mentalität erklären, durch die Angst des Gefangenen vor uns oder durch einen Befehl der Superintelligenz, in einer solchen Situation zu schweigen, aber an all diese Dinge glaube ich bei Tascerbill nicht."
    „Vielleicht hat er sich in seiner Rüstung absolut sicher gefühlt", überlegte sie.
    „Möglicherweise hat die Rüstung, die ja vermutlich Teil seiner Intelligenz und seiner Existenz war, ihn am Reden gehindert. Oder es war etwas ganz anderes."
    Er blickte sie forschend an.
    „Du hast eine Idee", stellte er fest. „Heraus damit. Was ist es?"
    „Könnte es möglich sein, daß Tascerbill krank ist? Seelisch oder geistig krank?"
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und blickte nachdenklich auf die Daten, die nach wie vor auf dem Videoschirm zu erkennen waren.
    „Ist es denn normal, daß ein Gefangener sich mit jenen unterhält, die ihn aus seiner gewohnten Umgebung gerissen haben?"
    „Das kann normal sein", betonte sie. „Viele Soldaten verweigern jedes Gespräch, wenn sie in Gefangenschaft geraten. Ich glaube aber nicht, daß Tascerbill sich als Soldat von Seth-Apophis sieht. Und mich stört, daß die positronischen Translatoren mit seinen Aussagen nichts anfangen konnten. Sie hätten wenigstens einige Begriffe übersetzen müssen."
    „Also haben wir es mit einem Verrückten zu tun?"
    Sie protestierte heftig.
    „Nein, wenn du das meinst, habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich spreche nicht von einem Geistesgestörten, sondern von jemandem, der seelisch und geistig stark gehemmt - vielleicht neurotisch - ist und aus diesem Grund die Scheu vor anderen nicht überwinden kann."
    „Die Psychiaterin spricht", spöttelte er.
    Sie lächelte.
    „Wenn du meinst...?"
    „Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst."
    „Ich hoffe noch immer, daß wir in diesen Daten irgendwo einen Hinweis darauf finden, wo Tascerbill sich verkrochen hat. Wenn meine Vermutung richtig ist, könnte sich daraus ein bestimmtes Verhaltensmuster ergeben, das durchaus nicht auf alle Sawpanen

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