Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1048 - Atlans Rückkehr

Titel: 1048 - Atlans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auch, und auch der unglückliche Brether Faddon.
    Scoutie wendet sich ab. Ich sehe Faddon an, daß er gern zu ihr ginge, um sie zu trösten, aber er bleibt wie versteinert an seinem Platz.
    Mallagan sagt entschlossen: „Machen wir diesem Melodrama ein Ende, Atlan. Ich bin bereit."
    Das bezweifle ich keinen Augenblick.
    Surfo Mallagan ist bereit, alle meine Spoodies zu übernehmen.
    Aber ich?
    Panische Furcht hat mich ergriffen. Ich wage nicht mehr daran zu denken, wie der Schlauch gekappt wird.
    Aber ich höre mich mit lauter Stimme sagen: „Ruft die Orakeldiener Marton, Largeth und Swan. Sie wissen, was zu tun ist."
    Ich hebe den Blick und schaue zu der Wolke aus Millionen von Spoodies hinauf.
    Ich wünschte, mein Extrasinn würde reagieren und mir eine tröstliche Botschaft zukommen lassen. Aber ich werde im Augenblick der Trennung ganz allein sein.
    Es ist denkbar, daß sie meinen Tod bedeutet.
     
    *
     
    Das Bewußtsein der unaufhaltsamen Veränderung, die Furcht vor der Ungewißheit der Zukunft und das Wissen um das Risiko ihres Auftrags prägen die blassen Gesichter der Orakeldiener Marton, Largeth und Swan. Es sind zwei junge Männer und eine Frau mittleren Alters. Man kann sie, wenn in dieser Umgebung eine Berufsbezeichnung, wie sie auf Terra üblich war, überhaupt zulässig ist, als Ärzte bezeichnen. Chirurgen ist das richtige Wort. Sie sollen eine beispiellose Operation durchführen. Es gibt keinen vergleichbaren Fall. Natürlich hat man Hunderten von Kranen aus den verschiedensten Gründen schon ihren Spoodie entfernt - aber ich bin kein Krane, und über mir ballen sich Millionen dieser Mechanismen, durch einen energetischen Schlauch mit mir in Verbindung stehend.
    Swan sagt: „Fühlst du dich wohl, Atlan?"
    Wie bei einem festgelegten Ritual.
    Und so, wie es dieses Ritual verlangt, gebe ich zurück: „Aber ja, mein Freund."
    Marton, Largeth und Swan beginnen den Schlauch zu betasten. Ich spüre nichts davon, trotzdem zucke ich unwillkürlich zusammen.
    „Wie werden sie es machen?" fragt Scoutie. „Mit einem Messer?"
    Largeth wirft ihr einen bösen Blick zu.
    „Dieser Schlauch ist eine energetische Brücke aus Formenergie", erklärt sie dozierend.
    „Ihn zu kappen, bedeutet im Grunde genommen nichts anderes, als ihn abzuschalten.
    Danach werden wir ihn zwischen Mallagan und dem Pulk neu justieren."
    Swan beugt sich über mich.
    „Es ist wichtig, daß jede Kommunikation und jeder Austausch zwischen den Spoodies und dir erlischt."
    „Ja, ich weiß!"
    Beinahe empört fügt er hinzu: „Aber die Unterbrechung kann nur von dir durchgeführt werden, Atlan. Du mußt alles stoppen. Danach erst können wir den Strang zusammenbrechen lassen."
    „Ich werde es euch sagen, wenn ich soweit bin."
    Ich merke, daß sie beunruhigte Blicke austauschen. Diese Verzögerung war nicht eingeplant.
    Sie verstehen nicht, was diese Trennung bedeutet. Es ist nicht so, daß ich mich einfach aus einer Verbindung zu robotähnlichen Symbionten löse - es ist gleichzeitig meine Abkehr vom Herzogtum von Krandhor. Noch strömen Tausende von Impulsen hin und her, noch überschütten mich die Spoodies mit unzähligen Informationen. Nach wie vor gibt es unzählige Dinge, die vom Wasserpalast aus entschieden und geregelt werden, wenn auch der fast völlige Ausfall von Häskent große Probleme bereitet.
    Ohne die Spoodies werde ich blind, taub und stumm sein!
    Ich stöhne auf.
    Swans Gesicht kommt auf mich herab.
    „Was ist?"
    „Beim Licht des Universums", verfalle ich unwillkürlich in kranische Redensarten, „ich kann es nicht. Ich kann die Unterbrechung nicht herbeiführen."
    Ich höre feste Schritte, dann sehe ich Herzog Carnuum vor mir stehen.
    „Es muß sein!" sagt er. „Deine Zeit ist vorüber."
    „Dieser Schlauch war sein Lebensnerv!" stößt Marton hervor. „Fast zweihundert Jahre lang. Es ist wie... wie eine Art Mord."
    „Wir müssen ihn paralysieren!" sagt Gu. „Wenn sein Verstand aufhört zu arbeiten, wird die Verbindung unterbrochen."
    „Das können wir nicht tun!" wehrt Swan ab. „Er braucht alle Kraft, um die Trennung zu überstehen. Wenn er sich im Zustand tiefer Bewußtlosigkeit befindet, kann er nicht kämpfen."
    Carnuum macht eine heftige Bewegung.
    „Was heißt das?"
    Swan senkt den Kopf und sagt niedergeschlagen: „Er war zu lange Orakel, Herzog."
    „Aber es muß nun ein Ende haben!"
    Ich unterbreche die Diskussion.
    „Ich bin einverstanden", erkläre ich. „Betäubt mich, wenn es nicht anders

Weitere Kostenlose Bücher