1048 - Atlans Rückkehr
daß sie es begrüßt hätten, wenn ihnen solche Geräte zur Verfügung gestanden hätten. Andererseits wollten sie nicht das geringste Risiko eingehen.
Alles hing nun davon ab, wie sich der Zustand des Kranen entwickelte, der den Spoodie unter der Kopfhaut trug. Der Name des Mannes war Stugel, und nach allem, was ich bisher gesehen hatte, handelte es sich bei ihm um einen fanatischen Anhänger Herzog Munduuns. Ich hätte mir gewünscht, daß das Experiment mit einem abgeklärten Kranen stattgefunden hätte, denn ich fürchtete, Stugel würde angesichts der Emotionen, denen er ausgeliefert war, vielleicht kein objektives Urteil fällen.
Meine Sorgen in dieser Beziehung wuchsen, als Stugel auf die immer häufiger gestellte Frage nach seinem Befinden stets mit einem stereotypen: „Alles ist unverändert!" antwortete.
Es waren ein paar Stunden vergangen, seitdem er sich den Spoodie angesetzt hatte, und nach den Informationen, die ich über die Spoodies besaß, hätte Stugel längst die ersten Anzeichen einer Reaktion spüren müssen.
Mein Verdacht, daß er diese Anzeichen ignorierte oder sogar unterdrückte, wuchs, und ich befahl Hayes über Funk, den Versuch zu wagen, Stugel in eine Falle zu locken.
Stugel sollte zu einer Tat provoziert werden, die seine normalen Fähigkeiten überstieg.
„Das stelle ich mir nicht so einfach vor", erwiderte Hayes.
„Ich weiß, daß es nicht einfach ist", gab ich unfreundlich zurück. „Aber alles, was du bisher auf Kran erledigt hast, war schwierig."
Für einen Augenblick vergaß er, daß ich ihn ja sehen konnte; er machte eine herablassende Geste, als wollte er sagen: Du dort oben an Bord der SOL hast gut reden!
„Hast du eine Idee?" fragte er schließlich.
„Du mußt ihn bluffen", schlug ich vor. „Führe eines der Geräte vor, die wir bisher noch nicht zu Demonstrationszwecken eingesetzt haben. Natürlich mußt du Munduun vorher einweihen, damit es zu keinem Eklat kommt. Stugel muß annehmen, daß du die wahre Bedeutung des Geräts verheimlichen willst - und er muß in der Lage sein, diese wahre Bedeutung zu erkennen."
Hayes sah nicht gerade begeistert aus.
„Aber ich kann nicht wissen, ob er schon so stark unter dem Einfluß des Spoodies steht, daß er dazu in der Lage ist."
„Dann müssen wir eben eine ganze Serie solcher Experimente wagen, bis er anbeißt."
Der High Sideryt zuckte mit den Schultern, dann begab er sich zu Munduun, der mit einigen kranischen Wissenschaftlern die Transmitteranlage besichtigte. Die beiden unterhielten sich, und Hayes konnte es sich nicht verkneifen, den Armbandsender abzuschalten, so daß ich nicht hörte, was sie sagten. Ich sah jedoch, daß der Herzog nickte, und hoffte, daß es ein Zeichen des Einverständnisses war.
Stugel saß auf einer Art Bank vor einer Hallenwand, seine ganze Haltung drückte Trotz aus. Er hätte vermutlich nicht einmal zugegeben, im Besitz einer Einheitsformel über alle physikalischen Vorgänge in diesem Universum zu sein - wenn diese ihm gerade in den Sinn gekommen wäre.
„Wir werden nun einige weitere Apparaturen vorführen", verkündete Hayes, dessen Stimme nun laut genug war, daß ich sie über Faronnens Minikom hören konnte. „Der Herzog hat sein Einverständnis dazu gegeben."
Er deutete auf einen Fesselfeldprojektor.
„Das hier", sagte er, „ist ein besonderer Antrieb. Bevor ich seine Möglichkeiten demonstriere, werde ich zu erklären versuchen, wie er funktioniert."
Die Kranen hatten längst alle Scheu verloren und kamen näher, um Hayes bei der Arbeit zu beobachten. Auch Stugel verließ seinen Platz. Hayes beachtete ihn mit keinem Blick.
Er begann zu erklären, wie der angebliche Antrieb funktionierte. Obwohl seine Stimme leidenschaftslos klang, hörte ich eine innere Spannung aus ihr heraus. Er hatte inzwischen sein Armbandgerät wieder eingeschaltet, so daß ich die Nuancen seiner Tonlagen genau unterscheiden konnte.
Mir war das möglich! tröstete ich mich. Aber einem Kranen bestimmt nicht.
Eine Zeitlang beobachtete ich nur Stugel, in der Hoffnung, daß er endlich tun würde, was meine Freunde auf Kran und wir in der SOL von ihm erwarteten, aber er stand nur da und hörte Hayes zu.
„Der Antrieb läßt sich auf alle möglichen Dinge richten", sagte Hayes sachlich. Mich wunderte, daß er noch immer keine Anzeichen von Müdigkeit zeigte. Gewiß, er war fast ununterbrochen auf Fischer gestützt, aber schließlich war das, was er betrieb, auch psychisch strapazierend. Hayes
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