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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blutvergießen geführt. Herzog Carnuum betrachtete sich als Beschützer der unschuldigen Bewohner von Ursuf, die gegen ihren Willen unter das Joch der Bruderschaft geraten waren. Er weigerte sich, einen solchen Schritt unter den gegebenen Umständen überhaupt in Erwägung zu ziehen.
    Inzwischen hatte Syskal mehrere schnelle Kampfeinheiten der Schutzgarde mit dem Ziel Ursuf in Bewegung gesetzt. Die Boote meldeten, ebenso wie zuvor die Fähre, daß ihnen von den automatischen Vorrichtungen auf der Oberfläche des Planeten die Landeerlaubnis verweigert werde. Als zwei der Fahrzeuge dennoch versuchten, in die planetarische Atmosphäre einzubringen, wurden sie unter Beschuß genommen. Syskal befahl daraufhin den Rückzug der Boote. Es stand fest, daß die Bruderschaft entschlossen war, niemand auf Ursuf landen zu lassen.
    Über all diesen Aktivitäten war schließlich der Abend hereingebrochen, und als hätten die Bruderschaftler darauf gewartet, daß es über dem Tärtras dunkel wurde, belegten sie in einem positronischen Handstreich mehrere öffentliche Nachrichtenkanäle mit Beschlag und verkündeten, für jedermann zu hören, welches ihr Anliegen war.
    „Die Bevölkerung von Kran, deren Meinung sich die Bruderschaft zu eigen macht, ist der Bevormundung durch jedwede Art von Orakel überdrüssig. Das Orakel durch einen der Herzöge ersetzen zu lassen, ist keine annehmbare Lösung. Das Orakel muß abgeschafft werden - nur so läßt sich die Ruhe im Herzogtum von Krandhor wiederherstellen. Die Bruderschaft als die wahre Stimme des Volkes übernimmt die Regierung, nachdem die Beseitigung des Orakels vollzogen ist. Bis dahin herrscht Kriegszustand zwischen ihr und den volksfeindlichen Mächten, die an der bisherigen Ordnung festhalten wollen. Der Planet Ursuf ist das Hauptquartier der Bruderschaft und wird hiermit zum Sperrgebiet erklärt. Die Bruderschaft erwartet die Antwort der gegenwärtigen, illegitimen Machthaber spätestens um Mitternacht, Tärtras-Zeit. Verhandlungen sind ausgeschlossen. Die jetzigen Machthaber erklären sich bereit, das Orakel unverzüglich zu beseitigen, oder der Krieg beginnt."
     
    *
     
    „Das klingt mir zu verdammt großmäulig, als daß ich es ernst nehmen könnte", bellte Carnuum zornig.
    Die Menge des Stabes hatte sich verflüchtigt, jedes Mitglied mit seiner individuellen Aufgabe beschäftigt. Zurückgeblieben waren außer Atlan und dem Herzog nur noch Weiksa und Syskal."
    „Mir kommt eine unangenehme Ahnung", sagte der Arkonide. „Schließlich war ich es selbst in meiner Rolle als Orakel, der den damaligen Herzögen den Vorschlag machte, eine Container-Strecke einzurichten, mit deren Hilfe Giftmüll von Kran nach Ursuf geschafft und dort wiederaufbereitet werden konnte."
    Carnuum sah ihn verwundert an.
    „Du meinst, sie haben vor, die Strecke stillzulegen?"
    „Wenn sie hoffen könnten, daß Kran daraufhin im eigenen Müll erstickt, wäre das eine denkbare Vorgehensweise", antwortete Atlan. „Aber so naiv sind sie nicht. Sie wissen, daß es zahlreiche Möglichkeiten gibt, die Abfälle auf andere Art und Weise zu beseitigen.
    Nein, ich denke an eine direktere und gefährlichere Bedrohung. Was hindert die Bruderschaft daran, den aufgesammelten Müll über Kran abregnen zu lassen?"
    Seine Zuhörer reagierten zunächst staunend, dann mit Beklemmung. Man sah Carnuum an, wie er sich bemühte, Argumente zu finden, die Atlans unerfreuliche Hypothese entkräfteten. Aber eine seiner Überlegungen nach der ändern erwies sich als trügerisch.
    Das Müllbombardement des Planeten Kran war eine echte Möglichkeit. Die Bruderschaft würde sie nicht übersehen. Im Gegenteil - es war durchaus denkbar, daß sie gerade aus diesem Grund ihre Revolte auf Ursuf inszeniert hatte.
    Atlan erhob sich von dem weichen Sitzkissen. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten, bis die Bruderschaft sich meldet", sagte er. „In der Zwischenzeit habe ich Gelegenheit, mich um einen anderen Aspekt bruderschaftlichen Ehrgeizes zu kümmern."
    „Du rechnest mit einem weiteren Einsatz?" erkundigte sich Syskal.
    „Ich bin sicher, daß man noch in dieser Nacht an mich herantreten wird", antwortete der Arkonide. „Der Geheimbund hat die Karten aufgedeckt. Von jetzt an muß alles schnell gehen."
    „Du brauchst Schutz und Rückendeckung", warnte Syskal.
    Atlan machte eine gleichgültige Geste. „Noch weiß ich nicht, worum es geht. Ich hoffe, daß sich ein Kontakt auf dieselbe Art wie beim letzten Mal

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