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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anlagen zur Abfallverwertung. Keine der vier Welten war übermäßig dicht besiedelt. Als Ausgangsort einer Revolution, die das herrschende System auf Kran beseitigen sollte, waren sie denkbar ungeeignet.
    Warum also hatte die Bruderschaft Unruhen auf Apardo und Levor angezettelt? Warum nicht auf Dvask und Ursuf?
    Carnuum hatte einen Stab von Experten um sich versammelt, darunter mehrere Informationsspezialisten aus Herzog GUS Hofstaat. Syskal hatte Verbindungen mit den zentralen Dienststellen der Schutzgarde auf Apardo und Levor herstellen lassen. Die Lage auf der ersteren der beiden Welten schien sich zu stabilisieren; auf Levor dagegen fuhren die Aufständischen fort, an Boden zu gewinnen.
    Atlan hielt sich zunächst im Hintergrund. Er hörte Syskal mit dem Chef der Garde von Levor die Möglichkeit einer Unterstützung von außen diskutieren.
    „Bei der gegenwärtigen Konstellation der Planeten könnte Hilfe von Ursuf am raschesten herbeigeführt werden", sagte die alte Kranin. „Aber es gibt auf ganz Ursuf nicht mehr als zweihundert Gardisten."
    „Das langt für den Anfang", antwortete der Gardechef auf Levor. „Inzwischen können weitere Truppen von anderswo herangebracht werden."
    Syskal machte das Zeichen der Zustimmung. „Ich veranlasse das Nötigste", versicherte sie.
    Sie wählte einen neuen Rufcode. Atlan wandte sich an Carnuum.
    „Seit wann sind die Unruhen im Gang?" wollte er wissen.
    „Seit vier Stunden", antwortete der Herzog.
    Syskal hatte offenbar Schwierigkeiten mit ihrem Radiokom-Anschluß. Sie murmelte einen Fluch und wählte den Rufcode von neuem. Atlan ahnte, daß ihre Bemühungen vergebens waren. Er hatte die Taktik der Bruderschaft durchschaut, wenn ihm auch die Strategie, die sie verfolgte, schleierhaft blieb.
    Syskal wandte sich um. Überraschung und Ärger mischten sich in ihrer Miene.
    „Ursuf meldet sich nicht mehr", sagte sie.
     
    *
     
    Im Lauf der nächsten Stunde wurde das Ausmaß der Katastrophe allmählich offenbar.
    Ursuf hatte sich hermetisch von der Umwelt abgeriegelt. Keine einzige der rund zwei Dutzend Radio- und Hyperkomstationen meldete sich mehr. Eine interplanetarische Fähre, auf dem Weg von Kran nach Ursuf, war von der automatischen Funksteuerung angewiesen worden umzukehren. Ein Grund wurde nicht genannt.
    Der Aufstand auf Apardo war beendet, die Revolte auf Levor verlief sich. Nirgendwo gelang es der Schutzgarde, mehr als ein paar irregeleitete Unzufriedene aufzugreifen, denen die Verantwortung für die Unruhen nicht angelastet werden konnte.
    Das Durcheinander hatte seinen Zweck erfüllt. Jedermanns Aufmerksamkeit war auf Apardo und Levor gerichtet, während die Bruderschaft auf Ursuf den entscheidenden Schlag führte. Er mußte von langer Hand vorbereitet gewesen sein; denn das Netz der Funkstationen hatte eine Maschenweite von mehreren hundert Kilometern. Die Bruderschaft hatte gleichzeitig an allen kritischen Punkten zugeschlagen. Der Schutzgarde auf Ursuf, rund zweihundert Kranen stark, war keine Zeit geblieben, auch nur einen Pieps von sich zu geben.
    Soweit die Lage. Offen blieb weiterhin, was die Bruderschaft mit Ursuf im Sinn hatte.
    Gewiß, die dünn besiedelte Welt war leichter unter Kontrolle zu bringen als das vor Leben berstende Kran mit seinen beiden Riesenstädten. Aber was ließ sich mit Ursuf anfangen?
    Hatte der Geheimbund vor, die Bewohner der Kolonialwelt als Geiseln zu benützen und die Regierung damit zu erpressen?
    Die Bruderschaft selbst hatte sich bislang noch zu keinem der erstaunlichen Vorgänge geäußert. Man würde mehr wissen, sobald sie von sich hören ließ. Inzwischen erörterte Herzog Carnuum mit seinem Stab alternative Vorgehensweisen.
    Dabei stellte sich bald heraus, daß über einen wirksamen Gegenschlag nur spekuliert werden konnte, solange die Absichten der Bruderschaft unbekannt waren. Selbst die pessimistischsten Schätzungen rechneten nicht damit, daß dem Geheimbund auf Ursuf Mittel zur Verfügung standen, mit dem er sich einem konzentrierten Angriff der Ersten Flotte hätte entgegensetzen können. Die wahre Macht lag also noch immer in den Händen der legitimen Administratoren. Aber Ursuf verfügte über ein nicht vernachlässigbares Verteidigungspotential; überdies waren der Bruderschaft ohne Zweifel ein paar Raumschiffe in die Hände gefallen. Ein Vorstoß der Ersten Flotte, die in dem um Kran kreisenden Nest beheimatet war, hätte wahrscheinlich zu großmaßstäblichen Verwüstungen und zu beträchtlichem

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