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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ES und Seth-Apophis, eine Kraft entstand, die im Fall einer intergalaktischen Auseinandersetzung nicht mehr übersehen werden konnte. Seine Aufgabe war erledigt. Das Herzogtum von Krandhor würde sich unter dem Schwung seiner eigenen Dynamik weiterentwickeln, bis es seine Einflußsphäre auf die gesamte Galaxis Vayquost ausgedehnt hatte. Es wäre sein gutes Recht gewesen, die SOL sofort in Bewegung zu setzen und den langen Heimweg nach Terra anzutreten. Aber er fühlte sich den Kranen verpflichtet. Er wollte die Zentralwelt des Reiches erst verlassen, wenn dem Prozeß der Restabilisierung kein ernstzunehmendes Hindernis mehr im Wege stand - wenn die Bruderschaft keine Gefahr mehr bildete.
    Was dann? Sein Plan war, den Sektor Varnhagher-Ghynnst anzufliegen und dort eine Ladung Spoodies aufzunehmen - ein Geschenk an die terranische Menschheit. Wesen menschlicher Abstammung - dazu rechnete er sich selbst ebenso wie die Betschiden - hatten eine besondere Affinität zu den intelligenzfördernden Miniaturorganismen entwickelt. Die terranische Wissenschaft mochte sich mit den winzigen Gebilden befassen und ihre Geheimnisse zu enträtseln versuchen - ob sie organischer oder technischer Natur waren, woher sie ihre Fähigkeit bezogen, was es mit dem geheimnisvollen Vereinigungsdrang auf sich hatte, dem alle Spoodies unterlagen, und was die Ausnahmeerscheinungen bedeuteten, bei denen die Spoodiematerie in gänzlich fremdartiger Erscheinungsform auftrat, wie zum Beispiel in der Gestalt des Roboters Fischer.
    Als Atlan damals, nach seiner Rückkehr aus dem Bereich hinter der Materiequelle, an Bord des Gebildes, das wie eine kosmische Burg aussah, das Bewußtsein wiedererlangte - kurz vor seiner Übersiedlung an Bord der SOL - da hatte er nur gewußt, daß er den Raumsektor Varnhaghar-Ghynnst aufsuchen und eine Ladung übernehmen solle. Die Ladung, so hatte sich beizeiten herausgestellt, waren Spoodies gewesen, die unter den Kranen verteilt werden sollten. Er hatte nie erfahren, ob die Spoodies Produkte der Kosmokraten waren oder ob diese nur zufällig von ihrer Existenz und ihrer Verwendbarkeit wußten. Wie dem auch immer sein mochte: Er war überzeugt, daß mit den seltsamen Organismen Geheimnisse verknüpft waren, die dem, der sie zu entschlüsseln vermochte, einen tieferen Einblick in kosmische Zusammenhänge ermöglichen würden.
    Wie dem auch immer sein mochte - was ließ er hier zurück? Ein Herzogtum, dem nach Beseitigung der Gefahr, die von der Bruderschaft drohte, die innere Stabilität zurückgegeben war und das sich weiterhin ausbreiten würde. Ein Orakel, das für die Kranen nichts Unbekanntes war. Und sollten die Herzöge es je für nötig halten, das Orakel der Öffentlichkeit vorzustellen, so konnten sie sich darauf berufen, daß es sich bei dem, der unter der leuchtenden Kugel von Spoodies ruhte, nicht um einen Fremden handelte, sondern um den Angehörigen eines befreundeten Volkes: einen Betschiden.
    Er hatte hier nichts mehr verloren. Sobald die Bruderschaft kaltgestellt war, würde er sich mit der SOL auf den Weg machen. Die Vorstellung erregte ihn: Varnhagher-Ghynnst, dann geradewegs nach Terra! Man würde dort Augen machen, wenn er plötzlich wieder auftauchte. Wie mochten sich die Verhältnisse in der Milchstraße inzwischen entwickelt haben? Es war über vierhundert Jahre her, seitdem er zum letzten Mal Kontakt mit auf Terra Geborenen gehabt hatte ...
    Er horchte auf. Der Radiokom-Empfänger mochte schon eine Minute lang gepiepst haben, bevor ihm das Geräusch ins Bewußtsein drang. Er aktivierte das Gerät durch einen Zuruf.
    Carnuum materialisierte auf der Bildfläche.
    „Alarmierende Nachrichten", sagte er. „Auf Apardo und Levor herrschen Unruhen."
    „Von der Bruderschaft ausgelöst?" fragte Atlan.
    „Von wem sonst? Allerdings hat sich die Bruderschaft selbst noch nicht dazu geäußert."
    Atlan zögerte eine Sekunde.
    „Ich komme", entschied er dann.
     
    *
     
    Ein Gedanke ließ ihn nicht los: warum ausgerechnet Apardo und Levor? Die Kranen hatten außer ihrer Heimatwelt vier weitere Planeten des Krandhor-Systems besiedelt: Ursuf auf der sonnennahen, Apardo, Levor und Dvask auf der Sonnenfernen Seite. Die drei letzteren Planeten besaßen riesige Werftanlagen, auf denen ununterbrochen daran gearbeitet wurde, den stetig wachsenden Fahrzeugbedarf der kranischen Flotte zu befriedigen. Ursuf dagegen verfügte über Fertigungsindustrie, die mit toxischen Grundstoffen arbeitete, und über gigantische

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