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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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einen Schritt weiterzukommen."
    Eike drehte sich zu ihm um. Der Polarwind fuhr in seine dichte Haarmohne und zersauste sie. Seine harten Augen blitzten den Freund an. „Dann nichts wie los! Ein paar Mann klettern über Bord und nehmen Äxte mit. Der Fluch der Götter soll mich treffen, wenn ich umkehre, ohne auch nur eine einzige Trophäe aus diesem verdammten Land mitgenommen zu haben."
    Er wandte sich wieder dem Deck zu und legte die Hände trichterförmig an den Mund. „Olaf ! Arne! Wählt ein paar von diesen elenden Bastarden aus. Steigt mit ihnen an Land und schlagt das Eis auf, verflucht noch mal!"
    Der Befehl wurde ausgeführt. Verbissen arbeiteten die Männer. Trotz der bitteren Kälte brach ihnen der Schweiß aus. Mühsam schob sich das Schiff voran. Eine fahle weiße Sonne stand über der See und der endlos erscheinenden, glitzernden Wüste, die sie erkunden wollten.
    Eike, Brüne, Olaf und Arne waren Seefahrer, die als die besten ihres Stammes galten. Aber hier, in der Eintönigkeit und Grabesstille des Eismeeres, schienen sie auf eine Barriere gestoßen zu sein, die sich nicht bezwingen ließ. Eben das brachte Eike zur Raserei.
    Als die Rudergaleere endgültig nicht mehr weiterkam, als das Eis so dick geworden war, daß es sich durch Axthiebe nicht mehr zerschlagen ließ, ließ er das Segel aufgeien und die Riemen einholen. Dann begab er sich auf die Eisfläche und versammelte seine engsten Vertrauten und ein paar mutige Männer der Besatzung um sich.
    „Wir setzen den Weg zu Fuß fort. Arne, du bleibst beim Schiff und läßt langsam wenden! Wenn wir bei Einbruch der Dunkelheit nicht zurück sind, fangt ihr an, uns zu suchen! Habt ihr uns bis zum Morgengrauen nicht gefunden, so brecht ihr ohne uns auf!"
    „Ich gehe mit euch", versetzte Arne.
    „Nein!" brüllte der Schwarzbärtige ihn an. „Einer von uns muß beim Schiff warten und diese verdammten Hunde zusammenstauchen, wenn sie aufsässig werden. Ich reiße dir den Kopf ab, falls du nicht gehorchst."
    „Ich gehorche."
    Wenig später brachen die Wikinger ins Innere der Eiswüste auf. Sie waren daran gewöhnt, wie die Tiere unter den härtesten Bedingungen zu leben, doch die grimmige Kälte machte selbst ihnen zu schaffen. Nach Stunden verschnauften sie vor einem kristallen schimmernden Flügel. Sie schlugen die Arme gegen die Leiber, um sich zu wärmen.
    „Diese verfluchte Gegend!" Eike war außer sich. „Ich hatte nicht erwartet, auf Menschen zu stoßen, aber mit Bären und anderen Pelztieren habe ich gerechnet. Wenigstens eine Bestie will ich als Beute zurück in die Heimat bringen, um zu beweisen, daß wir in eine ferne, zu Hause unbekannte Welt vorgestoßen sind."
    „Man wird uns auslachen, wenn wir mit leeren Händen zurückkommen", sagte der blonde Brüne. Olaf hatte sich etwas von der Gruppe abgesondert und den Hügel erkundet. Plötzlich stieß er einen überraschten Ruf aus.
    „He! Hierher, Männer!"
    Kurze Zeit darauf beugten sie sich gebannt über das glitzernde Eis und blickten durch die transparente Masse in die Tiefe hinab. Wie unter einer gigantischen Vitrine lag ein Wesen dort eingeschlossen, eine Kreatur, deren Körpergröße und scheußliche Beschaffenheit sich ihnen in allen Einzelheiten darbot.
    „Was ist das für ein Tier?" fragte der Anführer der Wikinger überrascht.
    Brüne schauderte unwillkürlich zusammen. „Ein Geschöpf der Finsternis. Ein Werk der bösen Dämonen. Gehen wir fort!"
    Olaf lachte. „Sag nur, du hast Angst."
    „Es ist mir nicht geheuer."
    „Jedes Land hat seine eigenen komischen Tiere."
    „Trotzdem."
    „Haben", sagte Eike heiser. „Ich will es haben. Fangen wir sofort an, dann haben wir das Scheusal bis zum Abend freigelegt. In der Heimat werden sie staunen, wenn wir damit aufkreuzen. Es ist eine Trophäe, Männer, wie sie noch keiner heimgebracht hat."
    Brünes Ermahnungen stießen auf kein Gehör. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sieh an den Arbeiten zu beteiligen.
    Unter den wuchtigen Axtschlägen der Wikinger zersplitterte das Eis.
    Ohne Pause schlugen sie darauf ein, räumten die Brocken beiseite, schufteten bis in die Dämmerung hinein. Das Sonnenlicht wurde grau, als sie die harte, durchsichtige Substanz endlich weitgehend aufgebrochen hatten.
    Das Monster kauerte wie ein eherner Götze vor ihnen. Neugierig tasteten sie seinen Schuppenpanzer und die krallenbewehrten Klauen mit den Blicken ab. Auch der breite Schwanz und der stachlige Rückenkamm erregten das Staunen der

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