Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
trocken, schluchzend, versagte ihr fast den Dienst.
    „Frauen und Männer sollen getrennt werden. Bildet zwei Gruppen! Bewegt euch! Laßt euch nicht drängen!"
    Die Frauen bewiesen am meisten Disziplin und rückten mit den wenigen Kindern, die sich in der Boeing 747 befanden, im vorderen Passagierraum zusammen. Auch die Stewardessen gesellten sich zu ihnen. Die Männer wurden nach hinten geschickt. Es gab nur wenige, die dem Ratschlag der Frauen nicht folgen wollten, wenige, die nicht genauso große Angst hatten wie die Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts. Sutton, Kessel, Dominique und Clacker ließen sich nur widerstrebend von Unga nach hinten geleiten.
    „Dieser dreckige schwarze Bastard!" versetzte Clacker immer wieder haßerfüllt.
    Er, der ehemalige Legionär, schien noch die meiste Courage zu besitzen; und irgendwie sprang der Funke auch wieder auf Kessel und Dominique über.
    „Was hat er mit den Frauen vor?"
    Sutton atmete schwer und keuchend, schien vor ohnmächtiger Wut bersten zu wollen.
    „Er tut ihnen nichts zuleide", erwiderte der Cro Magnon - obwohl er nicht einmal ahnte, was Tomotada vorhatte.
    „Großer, ich frage mich die ganze Zeit über, wie du so genau über das, was der Samurai kann, will und tut, Bescheid wissen kannst", äußerte Harry Kessel leise. „Steckt ihr etwa unter einer Decke?" Tomotada stapfte an den Frauen und Kindern vorüber. Am Durchlaß zum mittleren Passagierraum wandte er sich um, ließ das Schwert sinken und machte eine beschwichtigende Geste zu ihnen hin. Während die Frauen eine zuvorkommende Behandlung erfuhren, wurden die Männer geradezu zusammengepfercht. Der Schwarze Samurai trat auf sie zu. Immer wieder ließ er die gekrümmte Klinge des Tomokirimaru durch die Luft pfeifen. Sie wichen vor ihm zurück. Es gab keinen, der nicht Furcht vor der Waffe verspürte. Sogar Clacker, der abgebrühteste Mann außer Unga, zeigte deutlich Respekt vor dem Schwert.
    Sie mußten bis in den hinteren der drei Flugräume der Economy-Klasse gehen und sich dort vor den sechs Toiletten des Hecks versammeln. Unga war froh, daß zwei Stewardessen geistesgegenwärtig die aufsässige Bianca Dillon mit nach vorn genommen hatten. Sie hatte sich fügen müssen, und das war gut so. Nie hätte es sich der Cro Magnon verziehen, wenn ihr seinetwegen etwas zugestoßen wäre.
    Männer und Frauen waren nun durch den gesamten mittleren, wie leergefegten Passagierraum voneinander getrennt. Vor den Männern stand in drohender Positur der Schwarze Samurai.
    Tsutomu Kono, der Chef-Steward, befand sich neben Unga, Sutton und den anderen dreien. Der verletzte Co-Pilot hockte neben einer Toilettentür. Bei ihm war ein anderer Steward.
    Kono sagte unerwartet: „Ich bin dabei, Sutton. Wenn ihr jetzt den Samurai angreifen wollt - mache ich mit. Es gibt keinen anderen Weg."
    Ein paar andere Männer gaben zu verstehen, daß sie ebenfalls kämpfen wollten. Es wurde nur getuschelt. Clacker hatte einen Plan. Hinter vorgehaltener Hand teilte er ihn den anderen mit.
    „Seid vernünftig!" redete der Cro Magnon auf sie ein. „Was ihr vorhabt, ist glatter Selbstmord."
    Burt Clacker war plötzlich neben ihm und zeigte ihm einen metallenen Gegenstand, den er in der Faust hielt. Es war ein Schlagring. „Du staunst, wie ich den an Bord geschmuggelt habe, was, Großer? Nun, wenn du nicht endlich schweigst, poliere ich dir damit die Fresse."

    Die wüsten Männer mit den wilden Bärten prügelten auf die Galeerensklaven ein, doch all das Schlagen und Fluchen nützte nichts: das Schiff kam nicht mehr voran, steckte mit schlackerndem Segel im gefährlichen Packeis fest. Es gab nur noch eine Möglichkeit: manövrieren und den Rückzug antreten, bevor sie das Eis endgültig einschloß.
    Eike, der Anführer der Wikingermannschaft, stand mit geballten Händen auf dem Achterdeck. Er war ein zwei Meter großer brutaler Mann mit eisblauen Augen und einem schwarzen Vollbart, der ihm bis auf die Brust herabreichte. Sein Eisenhelm trug die längsten Hörner, sein Rentierfell, das im kalten Wind um seinen stiernackigen Körper flatterte, war das dickste und prächtigste, das es an Bord gab.
    „Pullt, ihr Himmelhunde!" schrie er über Deck. „Pullt, daß euch die Arme abbrechen und ihr tot von den Duchten fallt - aber bringt den Kahn voran!"
    Brüne, sein Steuermann und engster Vertrauter, ein weizenblonder Hüne, trat neben ihn. „Es hat keinen Zweck, glaube mir. Wir müßten das Eis vorm Bug zerhacken, um auch nur noch

Weitere Kostenlose Bücher