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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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litt. Mißtrauisch blickte er den Cro Magnon an.
    Dieser ließ sich auf die Knie niedersinken und sagte: „Ich weiß, daß Sie mir genausowenig vertrauen wie die anderen Männer. Trotzdem appelliere ich an Ihre Vernunft. Ich will helfen und dafür sorgen, daß die 210 Passagiere einem furchtbaren Schicksal entgehen."
    „Und wie?"
    „Das weiß ich selbst noch nicht. Hören Sie, Okamoto: Die Maschine hat den Kurs geändert."
    „Ist mir ein Rätsel, wie das passieren konnte. Ich war noch im Cockpit, hatte den Kopf des armen Teufels Ariyoshi in den Händen, als wir umschwenkten."
    „Tomotadas Macht hat das bewirkt. Wie lautet der neue Kurs?"
    „Keine Ahnung."
    „Ungefähr, Okamoto."
    „Also, die Richtung könnte das Polargebiet sein. Aber da ist noch etwas."
    „Lassen Sie sich doch nicht die Würmer einzeln aus der Nase ziehen!"
    „Bevor ich aus dem Cockpit entkam, sah ich, daß die Instrumente einfach verrückt spielten. Ich glaube, sie haben sich alle auf den Nullwert eingependelt. Ja, ich weiß, daß das unwahrscheinlich klingt, aber ich könnte schwören, daß es so war."
    Unga richtete sich auf.
    Sutton war hinter ihm. Er hatte mitgehört und bemerkte jetzt betroffen: „Das - das heißt ja, daß…" „… unsere Maschine zu einem Geisterflugzeug geworden ist", vervollständigte der Cro Magnon seinen Satz.
    Er dachte sich seinen Teil. Es war nicht auszuschließen, daß sich der große Jet in einer magischen Sphäre Olivaros befand, daß der Dämon, der Tomotada leitete, ihn auf diese Weise an einen noch geheimen Ort lenkte. Was steckte nur dahinter?
    Totenstille war hereingebrochen. Nicht die leistete Vibration war zu spüren. Das Geräusch der Triebwerke war verstummt.
    „Was wird jetzt bloß aus Sumitomo Shoji und Makoto Ichikawa?" fragte der Co-Pilot.
    Keiner antwortete ihm. Seine Worte schwebten wie eine Anklage über ihnen.

    Tomotada betrat das Cockpit. Flugkapitän Shoji und Flugingenieur Ichikawa hockten wie gelähmt auf ihren Sitzen. Sie waren unfähig, sich auch nur um einen Deut zu rühren. Der Samurai hatte sie mit einem Bann belegt, aus dem es kein Entkommen gab. Die kopflose Leiche des Funkers hing noch im Haltegurt. Auch sein Kopf ruhte noch dort, wohin Okamoto ihn hatte fallen lassen: im Fußraum vor dem Co-Piloten-Sitz.
    Dumpf erklang die Stimme Tomotadas. „Steht auf!"
    Die Starre fiel von Shoji und Ichikawa ab wie ein Umhang. Mit bleichen Mienen erhoben sie sich. Ihre schreckgeweiteten Augen waren auf den Unheimlichen gerichtet, verfolgten dessen herrische Gebärden.
    „Ich brauche euch nicht mehr. Nie mehr. Ihr könnt abtreten", sagte der Schwarze Samurai. „Fort mit euch!"
    Er ließ das Tomokirimaru pendelnd vor der Steuerbordwand des Cockpits hin und her streichen. Schließlich beschrieb er mit der Klingenspitze einen Kreis in der Luft und murmelte unverständliche Worte. Ein unwirkliches gelbes Feuer flackerte auf, und ein Loch fraß sich in die Wand. Die Ränder schmolzen zu den Seiten hin auf, als würden sie von unsichtbaren Händen aufgekrempelt - so lange, bis eine Öffnung klaffte, die so groß wie die gesamte Schalttafel des Flugingenieurs war.
    Das magische Feuer erlosch. Kalter Wind strich heulend ins Innere der Kanzel.
    Shoji und Ichikawa hatten, nachdem der Bann von ihnen genommen worden war, halbwegs ihren inneren Widerstand wiedergewonnen. Jetzt kamen ihr Haß und ihre Erbitterung zum Ausbruch. Der Flugkapitän warf sich mit einem gellenden Schrei dem Schrecklichen entgegen. Ichikawa glitt zur Seite und trachtete danach, dem Gegner in die Flanke zu fallen.
    Tomotada fuhr herum und schlug zu. Doch Sumitomo Shoji unterlief den mörderischen Schwertstreich. Voll Wucht trat er den Todfeind gegen die Beine, dann ließ er eine Handkante gegen sein Kinn schnellen. Shoji beherrschte Karate und andere Kampfsportarten.
    Tomotadas Kopf ruckte zurück. In seinem Eisenhelm knackte es. Shoji vermochte mit seiner Handkante Stapel von Dachziegeln zu zertrümmern, und auch das Metall schien unter der Wucht des Schlages bersten zu wollen. Tomotada war verunsichert.
    Makoto Ichikawa fiel ihm in die Flanke. Shoji sprang den Samurai mit den Füßen von vorn an und schrie wieder heiser und gellend. Der Unheimliche stürzte. Sie schienen die Oberhand über ihn zu gewinnen. Der Flugingenieur stürzte sich todesmutig auf den sich windenden Körper Tomotadas. Seine Fäuste umklammerten den Griff des Tomokirimaru knapp unterhalb des Tsube, des Stichblattes. Shoji trat und schlug den Samurai,

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