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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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prasselten zu Boden. Gerard Baptist sprang vor Schreck ein paar Schritte zurück, stolperte und schlug hin. Er fiel auf seinen Fotoapparat und tat sich dabei weh. Die Kamera ging in die Brüche.
    „Bill!" rief Jens Koopman bestürzt. „Drück ab! Worauf wartest du?"
    Das Monster setzte sich schwerfällig in Bewegung, grunzte und steuerte auf den immer noch auf dem Boden liegenden Baptist zu. Dieser war zu schwach, um rasch auf die Beine zu kommen. Sismar lief neben dem Schuppenungeheuer her, zielte, krümmte den Zeigefinger um den Abzug. Donnernd krachte der Schuß. Das 38er-Projektil fuhr in die rechte Schläfe des Monsters. Ärgerlich zog es den Kopf ein und machte ein paar abwehrende Gesten mit der rechten Vorderpranke.
    Bill Sismar schoß vorsichtshalber noch einmal. Auch diesmal zeigte das zum Leben erwachte Wesen keine Reaktion.
    „Hilfe!" schrie Gerard Baptist.
    Voll Grauen rutschte er rückwärts auf dem verharschten, glatten Untergrund entlang.
    Sismar lief weiter neben dem Monster her, Jens Koopman hatte einen Eispickel gepackt und schlug damit gegen die linke Flanke der Bestie.
    Wieder feuerte Sismar. Das Monster heulte schaurig auf. Der Laut fuhr den Männern bis unter die Haut und ließ sie erzittern. Sie sahen, daß die Kreatur selbst mit dem Karabiner nicht zu erlegen war.
    Sismar rief: „Nichts wie weg! Es hat alles keinen Zweck. Es bringt uns um, wenn wir nicht abhauen."
    Sie nutzten einen günstigen Moment, als das Monster sich jaulend mit der Pranke über die Schläfe wischte. Sismar und Koopmann halfen Gerard Baptist auf die Beine. Dann nahmen sie gemeinsam Reißaus. Sie hasteten zum Hundeschlitten und stemmten sich dagegen. Den Schlitten mußten sie selbst bewegen. Es fiel ihnen schwer, weil ihre Energien verbraucht waren und sie sich körperlich und geistig am Ende fühlten. Doch das Monster mobilisierte ihre letzten Kräfte. Sie sahen, daß es sich umdrehte und nach ihnen spähte. Verzweifelt schoben sie ihren Gepäckschlitten auf einen Hang zu, der nach unten in eine Ebene abfiel und sie zu ihrem Lager führte. Gerard Baptist machte auf halber Strecke endgültig schlapp. Sie legten ihn auf die Schlittenplattform.
    Endlich gelangten sie an den Abbruch, hinter dem der Hang begann. Ein letzter Schubser, und auch Bill Sismar und Jens Koopman konnten sich auf den Schlitten schwingen. In rascher Fahrt ging es bergab.
    Sismar lud den Karabiner nach. Er besaß nicht mehr viele Patronen. In den letzten Tagen hatten sie viele verbraucht, um Seehunde oder Pinguine zu erschießen. Bären hatten sie nirgendwo ausgemacht, und schließlich hatten sich überhaupt keine Tiere mehr in der Einöde gezeigt, als ob sich die Nachricht über das Auftauchen der Zweibeiner unter ihnen verbreitet hätte und sie sich versteckten. Das Monster aus dem Eis war die letzte Hoffnung der kleinen Expedition gewesen.
    Gerard Baptist drehte sich um - und schrie auf. „Da! Seht doch!"
    Über den Rand des Abhanges schob sich der borkige Schädel des Monsters. Mit trüben, geröteten Augen glotzte es auf die Ebene hinab, suchte eine Weile, und hatte sie schließlich mit seinem Blick eingefangen. Triumphierend und bösartig heulte es auf. Erstaunlich behende beförderte es seinen breiten Leib über die Oberkante und rutschte dann mit weit gespreizten Läufen abwärts. Es sah geradezu albern aus, doch den drei Männern war nicht zum Lachen zumute.
    „Schieß!" rief Baptist Sismar zu.
    Bill Sismar legte an, zielte, ließ die Waffe aber wieder sinken. „Wir sind zu weit von ihm entfernt, und der Schlitten rüttelt zu stark. Ich will keine Kugeln vergeuden."
    „Gib mir den Karabiner!" sagte Koopmann mit schriller Stimme.
    Er griff nach dem Schaft der Waffe, doch Sismar ließ nicht los. Eine Weile zerrten sie schweigend und verbissen an der Waffe, dann gab Koopmann auf. Seine Augen hatten einen seltsamen Glanz. Sismar kam zu der Überzeugung, daß er nicht mehr richtig bei Verstand war.
    Der Schlitten erreichte die Ebene. Wieder mußten Bill Sismar und Jens Koopman auf ihren Schneeschuhen laufen, in das Gestänge am Heck des Gefährtes greifen und es mühselig voranbefördern. Gerard Baptist kauerte auf den festgezurrten Gepäckballen. Er hielt nach dem Monster Ausschau und verlangte mit gellender Stimme nach dem Gewehr.
    Aber Sismar dachte nicht daran, es seinen Kameraden auszuhändigen. Er war sicher, damit einen Fehler zu begehen. Zur Zeit war er der einzige, der noch einigermaßen klar dachte und sich nicht von Panikgefühlen

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