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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die Station eindringen, in der
nur tagsüber stundenweise ein Arzt anzutreffen war. Im Dunkel glitt es auf den
Raum zu, in dem der Tote lag, der vor wenigen Stunden am Strand gefunden worden
war.
    Die
Tür war nur mit einem einfachen Riegel versperrt.
    Dies
kam dem Eindringling zugute.
    In
dem kühlen Raum surrte ein Aggregat, das die Temperatur niedrig hielt. Die
Tangfäden auf dem unförmigen Körper zitterten, als litte der unheimliche
Eindringling unter der niedrigen Temperatur.
    Der
Tote war noch immer in Tücher eingewickelt.
    Die
schwarze Gummihaut hüllte auch weiterhin den Körper von Andreas Meister ein.
Schnell warf der Meeresbewohner die Tücher wieder über das bleiche,
aufgedunsene Gesicht und legte die Tangfäden um Andreas Meister. Es sah aus,
als würde die Leiche in einen dichten grünen Kokon eingesponnen.
    Das
Wesen verlor keine Zeit.
    Auf
die gleiche Weise, wie es in die unbesetzte Station eingedrungen war, verließ
es sie wieder. Aber diesmal nicht alleine - es nahm die Leiche mit. Wie ein
Sack lag der schlaffe Körper auf den angedeuteten runden Schultern, sank fast
darin ein, da die schwammige Masse in sich nachgab.
    Das
Tangwesen erreichte das Meer jedoch nicht.
    Hinter
einer am Strand stehenden Palme löste sich ein massiger Schatten und warf sich
auf den Meeresbewohner, der zurückprallte, taumelte und wie eine elastische
Masse langsam auf die Seite kippte.
    Der
Angreifer jagte seine Fäuste in das feuchte Pflanzenwerk.
    Die
Fäden wirbelten wie Fangarme empor, und der Mann wurde blitzschnell
umschlungen. Die schmierige Masse verdeckte die Augen des Mannes, seine Nase,
legte sich auf seinen Mund. „Hilfe!“ schrie er gurgelnd, als er seinen Kopf aus
dem Gespinst der pflanzlichen Tentakel herausheben konnte. „Hiiilfeee!“
    Der
Ruf blieb nicht ungehört.
    Das
Hotel lag nur einen Steinwurf vom Ufer entfernt.
    Larry
Brent hatte einen leichten Schlaf und war darauf gedrillt, sofort auf jedes
ungewöhnliche Geräusch zu reagieren. Sein inneres Alarmsystem schlug an, er
richtete sich auf und war sofort hellwach.
    „Hiiilfeee…“
    Wie
der Blitz war X-RAY-3 aus dem Bett, stürzte ans Fenster und sah an dem hellen
Strand die Szene. Ein Mensch und ein undefinierbares Wesen, das aussah, als
wäre es über und über mit langen grünen Haaren bewachsen, kämpften miteinander.
Das Wesen gewann die Oberhand und schleifte das um sich schlagende Opfer, das
sich in einem Wulst schmieriger Tangfäden verfangen hatte, aufs Meer zu, warf
es hinein und tauchte den Kopf des massigen Mannes unter.
    Pascal
Languedoc befand sich in höchster Lebensgefahr.
     
    ●
     
    Larry
riß die Zimmertür auf und jagte nach draußen.
    Nur
mit hellen Shorts bekleidet hetzte er die schmalen Stufen nach unten. Hier gab
es keinen Nachtportier und keine verschlossene Tür. Den Blick auf die Szene
gerichtet, jagte er mit großen Sätzen über den Sand. Das kaum
hörbare Knirschen, das seine Füße auf dem lockeren Untergrund verursachten,
entging dem Unheimlichen am Ufer nicht.
    Die
kopfartige Rundung des Grünen ruckte herum.
    Aus
dem dichten, schleimigen, nach Fisch und See riechenden Fädengewirr blinkte
etwas feucht Schimmerndes - wie zwei Augen.
    Sie
registrierten den Ankömmling und entdeckten auch die zweite Person, die in
diesem Augenblick aus dem Hotel herbeilief: Morna Ulbrandson, die blonde
Schwedin.
     
    ●
     
    Der
Grüne warf sich nach hinten. Er ließ sein Opfer los und griff nach der
eingewickelten Leiche. Larry konnte schon von weitem die makabre Last erkennen,
die der Unheimliche im Meer verschwinden lassen wollte. Er hatte den Toten
gestohlen und war dabei offensichtlich von Pascal Languedoc überrascht worden.
    X-RAY-3
kam so schnell näher, daß der Grüne nicht mehr rasch genug verschwinden konnte. Die Zeit reichte nicht mehr, um den Körper von
Andreas Meister mit den Fäden zu umwickeln.
Der Grüne schien eine weitere Auseinandersetzung nicht mehr riskieren zu wollen, ließ seine Last los und plumpste ins Wasser.
Sein unförmiger Körper wurde von der See
förmlich aufgesaugt. Er tauchte in die schwarze Tiefe, und Larry rannte
vergebens hinterher, um noch nach ihm zu
greifen.
    „Was
war denn das für ein Monster?“ fragte Morna. Sie stand in einem weinroten
Bikini hinter ihm.
    „Sobald
ich es erfahre, gebe ich es weiter, Blondie. Vielleicht weiß unser Freund hier
mehr.“ Larry japste nach Luft, während er sich bückte, und den massigen Körper
an Land zog, der aussah wie ein grau-braunes

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