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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gefunden hatten, waren vernommen
worden. Der Mann war ein Fremder, keiner hatte ihn jemals hier gesehen.
    Larry
mußte an Languedocs Bemerkung denken, der den Deutschen auf Anhieb erkannt
hatte. Andreas Meister war seit fünf Jahren verschwunden, und jetzt wurde er
angeschwemmt. In der Zwischenzeit mußte er irgendwo gewesen sein. In der Discovery ?
    Morna
und Larry analysierten den Vorfall, als sie später in der Bar saßen und ihren
verspäteten Drink genossen. Frisch rasiert und mit einem neuen Hemd bestückt
tauchte wenig später auch Pascal Languedoc auf, nahm in ihrer Nähe Platz. Er
trank nicht viel. Aber bei den bestehenden klimatischen Verhältnissen merkte
man jeden Tropfen Alkohol.
    Als
sich die PSA-Agenten entschlossen, die fast leere Bar zu verlassen, mußten sie
an Languedocs Tisch vorbei. Der grobschlächtige Franzose hob den Blick. „Wir
haben uns doch heute abend erst gesehen, nicht wahr?“ sagte er unsicher. „Am
Strand. Bei der Leiche.“ Er deutete auf Morna. „Passen Sie auf, Monsieur… Die
Dame… ist blond. Vielleicht wäre es besser, Sie würden Ihren Urlaub auf der
Insel nicht zu lange ausdehnen.“
    „Warum?
Wie kommen Sie darauf?“ Larry stellte sich dumm.
    „Auf
Tureia geht etwas vor. Blonde Frauen werden entführt, Monsieur. Hüten Sie die
Dame wie Ihren Augapfel!“
    „Wissen
Sie etwas darüber?“
    „Nur
das, was ich aus den Zeitungen weiß. Man nimmt an, daß irgendeine verrückte
Sekte dahintersteckt, der sie bis jetzt noch nicht das Handwerk legen konnten.“
    Sie
machten noch einen Spaziergang durch das Dorf.
    Die
Türen und Fenster der kleinen, sauberen Häuser standen weit offen.
    Überall
waren Palmen und blühende Blumenbeete. Das Rauschen des Meeres lag ständig in
der Luft. Ein Blütenduft ohnegleichen stieg in ihre Nasen. Kinder und
Jugendliche tollten noch draußen herum. Die Einheimischen hockten in Gruppen
vor den Häusern, entweder in bunten   Tüchern auf dem Boden oder an zusammengezimmerten Tischen. Einige
Dorfbewohner boten kunsthandwerkliche Gegenstände als Souvenirs an.    Ein Getränkeverkäufer lief durch die
schmalen, palmenumsäumten Gassen.
    Dem
Paar fiel auch wieder die alte Frau mit dem Bauchladen auf, die bereits mittags
am Strand ihre Waren an den Mann zu bringen versucht hatte. Sie stand an einer
Ecke und zählte die wenigen Münzen in einer alten Zigarettenschachtel. Ihr
zahnloser Mund bewegte sich dabei.
    Scheinbar
bekam sie nicht mit, was um sie herum vorging. Doch dieser Eindruck täuschte.
Mit ihren flinken Augen nahm sie alles wahr. Besonders konzentrierte sie sich
auf das Paar, das in Größe und Aussehen so gut zusammenpaßte. Ein junger Mann
näherte sich aus dem Dunkel des schmalen Pfades, stieß zu der alten Frau.
    „Es
ist wieder eine auf der Insel, Kuamo“, sagte die Alte. „Die Gelegenheit sollten
wir uns nicht entgehen lassen. Je mehr, desto besser…“
     
    ●
     
    Endlos
spannte sich der Sternenhimmel über das Meer, über die wie Perlen aufgereihten
winzigen Inseln und Atolle, die ständig von den Wellen umspült wurden. Die
Fischerboote schaukelten auf den Wellen. Das Dorf lag in tiefer Ruhe.
    Weit
und breit schien niemand zu leben, niemand zu atmen.
    Doch
der Eindruck täuschte.
    Aus
dem Wasser schob sich etwas. Es war länglich, plump, hatte menschliche Umrisse,
und war doch kein Mensch. Eines der rätselhaften Tangwesen, die Doreen Haskins
mit in die Tiefe genommen hatten, war auf Tureia gelandet.
    Das
Wasser gluckerte und lief von dem dunkelgrünen, schwammigen Körper ab. Tiefe
Schleifspuren blieben im weichen Sand zurück, als der Meeresbewohner quer über
den Strand lief.
    Wie
zahllose dünne Schlangen wirkten die Fäden, durch die manchmal ein Zucken lief,
als hätten sie ein eigenständiges Leben. Das unheimliche Wesen, das aussah, als
käme es von einem fernen Stern, steuerte zielbewußt auf die verlassene
Dorfstraße zu, und es bewegte sich völlig lautlos. Deutlich war ihm anzusehen,
daß es Schwierigkeiten beim Laufen hatte. Es war im Wasser zu Hause.
    Das
Tangwesen gelangte unbemerkt im Schutze der Nacht und der dichtstehenden Palmen
in das schlafende Dorf. Ein rasselndes Geräusch drang aus dem Innern des
Körpers. Was aussah wie ein Kopf, ruckte ständig hin und her, als müsse sich
das Wesen, dessen Sinnesorgane versteckt waren, erst orientieren, wohin es
gehen mußte.
    Sein
Ziel war die kleine Krankenstation. Sie war nicht besetzt. Das Tanggeschöpf
öffnete ohne Schwierigkeit die Tür und konnte in

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