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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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zurückzukehren.
    War
dies der Weg, den auch die sieben anderen jungen Frauen vor ihr gegangen waren?
    Was
waren das für schreckliche Geschöpfe, denen sie auf dem Atoll ausgeliefert
worden war?
    Sie
war außerstande, sich ein Bild von dem zu machen, was geschehen war.
    Sie
mußte dreimal ansetzen, um aufzustehen. Wie Pudding waren ihre Knie. Der Boden
unter ihren Füßen war geriffelt. Graugrün gestrichenes Metall. Alle Wände
Metall - lauwarm und hart.
    Neues
Unwohlsein überfiel sie. Der Gedanke, in einer Metallkugel eingesperrt und nur
von Wasser umgeben zu sein, erfüllte sie mit Platzangst.
    Sie
sah die Fugen der Tür und stolperte mit unsicheren Schritten darauf zu. Mit der
flachen Hand schlug sie kraftlos gegen die Wandung.
    „Laßt
mich raus. Bitte!“ flehte sie. „Wer immer ihr auch seid, laßt mich hier raus!“
    Das
Echo ihrer Stimme klang hohl und dumpf wie der Laut, der entstand, wenn sie
gegen Tür und Wände schlug. Dahinter mußte ein gewaltiger Hohlraum sein, dachte
sie.
    Sie
drehte den Kopf zur Liege, hob den Blick, und die zahllosen dunklen, runden
Linsen wirkten wie schimmernde Augen, die sie belauerten.
    Doreen
fühlte sich wie zerschlagen. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß sie nur aus
einem normalen Schlaf erwacht war.
    Im
Innern des kugelförmigen Raumes roch es nach Ozon.
    Sie
lehnte sich gegen die Wand.
    Drei
Dinge wußte sie: Erstens war die Entführung von sieben jungen Frauen nun mit
Sicherheit anzunehmen. Als zweites war sie davon überzeugt, daß die alte Frau
aus dem Dorf und ihr Sohn etwas wußten. Kuamo hatte sie in die Falle geführt.
Auf eine raffinierte Weise. Und es stand fest, daß die unheimlichen, nach Fisch
und Meer riechenden Wesen existierten und keine Einbildung waren. Sie hatte sie
gehört, gesehen, gerochen.
    Woher
kamen sie? Waren sie Bewohner eines fremden Sterns? War das eingetreten, was manche
schon immer erwartet hatten, eine Invasion aus dem Weltraum?
    Die
absurdesten Ideen gingen ihr durch den Kopf.
    Eine
phantastische Idee kam ihr plötzlich.
    Sieben
ähnlich aussehende Frauen waren verschwunden. Wurden Experimente mit ihnen
vorgenommen, um etwas Bestimmtes zu erreichen?
    Sie
spann den Faden nicht weiter und schalt sich eine Närrin.
    Warum
aber konnte sie dann durch ein Bullauge das Meer sehen?
    Handelte
es sich um ein abgestürztes Raumschiff?
    Und
was wußten die Eingeborenen von den seegrünen Wesen? Waren es für sie Götzen,
die sie verehrten?
    Zu
ihren Füßen entstand eine Wasserlache.
    Wasser
im Innern der Kugel? Gab es ein Leck?
    Doreen
sprang zur Seite.
    Ein
Unglück?
    „Laßt
mich hier raus!“ Ihre Angst wurde fast übermächtig.
    Überall
fing es an zu tröpfeln. Die gesamte Wandung schien mit einem Male porös zu
werden. An den Fugen der Tür war es am schlimmsten. Das Wasser lief schnell und
lautlos herein. Ehe sich die Reporterin versah, stand sie bis zu den Knöcheln
im Wasser - und es stieg rapide an.
    Die
Schlingerbewegung und das Summen der verborgenen Aggregate blieb, auch das Bild
vor dem Bullauge war unverändert.
    Doreen
Haskins watete durch den See, der sich im Handumdrehen um sie bildete. Sie lief
zur Liege, starrte nach oben. „Helft mir! So helft mir doch!“
    Das
Wasser sprudelte durch sämtliche Fugen, drang stark und gurgelnd durch die
Bodenplatten und reichte nun schon bis zu ihren Knien. Jede Bewegung fiel ihr
schwer. Die Flüssigkeit reichte bis an die Oberschenkel, erreichte ihre Brust.
    Doreen
Haskins Schrecken fand kein Ende, sie mußte schwimmen. Mit dem weiter
ansteigenden Wasser wurde sie zur runden Decke hochgetrieben.
    Noch
ein winziger Spalt zwischen Wasserspiegel und Decke.
    Gleich
war auch da keine Luft mehr. Das Wasser schwappte über ihr Gesicht. Sie tauchte
unter und konnte nicht mehr hochsteigen, um noch einmal nach Luft zu schnappen.
     
    ●
     
    Morna
Ulbrandson konnte die Umrisse einer Höhle wahrnehmen, als sie aus der Ohnmacht
aufwachte. Sie war nicht tot, sie lebte! Die Schwedin registrierte, daß sie mit
dem Rücken gegen eine kühle Felswand lehnte, daß sie gefesselt und geknebelt
war.
    Es
war ihren Widersachern darauf angekommen, sie kampfunfähig zu machen und sie
lebend zu bekommen. Sie wandte den Kopf. Hatte es Larry Brent auch erwischt?
Niemand saß oder lag neben ihr. In der Mitte der kleinen Höhle, nur knapp drei
Meter von ihr entfernt, kauerte eine braune Gestalt. Eine Fackel blakte, und
das rötliche Licht spiegelte sich auf dem halbnackten Leib des Bewachers.
    Ein
Tongefäß stand

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