Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Unterschlupf.
    X-RAY-3
konzentrierte sich auf die Öffnung, aus der feine Luftbläschen aufstiegen, als
atme dort jemand. In dem dichten Korallenwald gab es viele
Unterschlupfmöglichkeiten. Hinter den bizarren Bauten konnte jederzeit etwas
lauern, aber auch hinter den dichtstehenden Unterwasserpflanzen, die hier wie
in einem Dschungel wucherten.
    Larry
hatte Morna eingeschärft, immer dicht hinter ihm zu bleiben. Er beobachtete die Umgebung vor sich genau, legte Meter für Meter zurück, warf
immer wieder einen Blick hinter sich, um sich zu vergewissern, daß sie noch da
war.
    Aus
heiterem Himmel tauchten fünf dunkle Gestalten auf. Menschen. Sie waren
gekleidet wie Morna und Larry. Wie ein Schwarm stürzten sie sich auf die
Schwedin.
    Morna
Ulbrandson wurde herumgerissen. Geistesgegenwärtig drehte sie ihre Harpune so,
daß sie eine unmittelbare Gefahr für ihre Angreifer darstellen mußte. Eine Hand
schlug gegen ihr Armgelenk. Die Harpune schleuderte nach oben und löste aus.
Sie zischte durch das Wasser, verfing sich in einem Dschungel aus Korallen und
Pflanzen.
    Morna
konnte nicht schreien, nicht auf sich aufmerksam machen. Die Schwedin war
allein auf sich angewiesen und hatte es mit fünf Männern gleichzeitig zu tun.
Verbissen kämpfte sie. Sie trat und schlug um sich, konnte einen der Angreifer
über sich ziehen und gegen einen Korallenaufbau krachen lassen, daß die kalkige
Wand einbrach.
    Zwei
Gegner schüttelte sie sofort ab.
    Einer
der drei Übriggebliebenen hielt plötzlich ein Messer in der Hand. Mit einem
Schnitt trennte er den Schlauch vor Mornas Mund, der zu der lebensspendenden
Sauerstoffflasche führte.
     
    ●
     
    Morna
schluckte Wasser und glaubte, ihre Lungen würden zerspringen. In ihrer
Verzweiflung griff sie in das Gesicht eines ihrer Gegner, riß ihm die Maske
herab und versuchte, sie zu sich herüberzuziehen und selbst Sauerstoff zu
atmen. Sie konnte nicht einen Atemzug nehmen, da wurde ihr die Maske schon
wieder entrissen. Alles vor ihr gurgelte, sprudelte. Sie riß Mund und Augen
auf. Der Druck auf Brust und Hirn wurde unerträglich.
    Wasser…
überall Wasser…
    In
ihr dröhnte und hämmerte es. Ihr Körper rebellierte, ihr Kopf fiel nach hinten,
ihre langen Haare flatterten im Auftrieb.
    Sie
wurde schlaff und leblos wie eine Wasserleiche.
     
    ●
     
    Der
Eingang in den Felsen war beachtlich.
    Ob
vielleicht von hier aus…? Larry dachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern
wandte den Kopf zu Morna.
    Er
wollte ihr zeigen, was er entdeckt hatte.
    Aber
da war niemand mehr.
    Luftblasen
gurgelten hinter ihm, das Wasser war aufgewühlt, und eine Harpune schaukelte
zwischen giftgrünen fleischigen Blättern.
    X-RAY-3
blickte sich gehetzt um. In großer Angst stieß er sich ab und kehrte an die
Stelle zurück, an der Morna hätte sein müssen.
    Keine
Spur von ihr.
    Er
nahm die abgeschossene Harpune aus dem Blattwerk, suchte verzweifelt zwischen
den Pflanzen und Korallenbauten und fand das abgeschnittene Stück Schlauch.
Larry rechnete schon damit, die Schwedin leblos zwischen den flatternden
Unterwassersträuchern oder dem Gewirr des Korallenlabyrinths zu entdecken.
    Er
fand Morna nicht.
     
    ●
     
    Unruhig
warf sie den Kopf hin und her, als erwache sie aus einem langen Schlaf. Sie war
auf das Atoll geraten. Das Atoll mit den Seeungeheuern. Doreen Haskins riß die
Augen auf. Um sie herum herrschte grünliches Dämmerlicht und ein monotoner
Summton und Vibrieren.
    Der
Boden unter ihr schlingerte leicht.
    Ein
Schiff? Eine Taucherkugel?
    Letzteres
mußte richtig sein.
    Die
Amerikanerin blinzelte und richtete sich langsam auf. Genau ihr gegenüber
befand sich ein großes rundes Fenster. Buntschillernde Korallen, Blattwerk,
kleine Fische huschten vorbei.
    Ein
Bullauge!
    Sie
schloß die Augen, fühlte sich müde und zerschlagen, und sie hatte keine
Erinnerung, wie sie hergekommen war. Jeglicher Zeitbegriff war ihr
verlorengegangen. Sie hatte sich wohl zu schnell aufgerichtet, denn ihr wurde
schwindelig.
    Als
sie tief durchatmen wollte, merkte sie, daß ihr das schwerfiel. Sie war
kraftlos und schwach. Was war los mit ihr? Langsam hob sie ihre Beine über den
Rand der erhöht stehenden Liege. Über sich entdeckte sie Löcher in der
Metallwand und feuchtes Glitzern, als wären dort Fernsehaugen und andere Geräte
angebracht, die sie beobachteten.
    Doreen
Haskins war sich im klaren darüber, daß sie von dem Gedanken ausgehen mußte,
entführt worden zu sein und nie wieder

Weitere Kostenlose Bücher