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105 - Der Leichenfledderer

105 - Der Leichenfledderer

Titel: 105 - Der Leichenfledderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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in einem. Dem peitschenden Knall folgte ein Stöhnen. Der Mohave kippte vornüber von den Felsen.
    Baxter entspannte sich.
    „Gratuliere, Sheriff!" preßte Stag hervor.
    „Das war nur einer", erwiderte Baxter. „Wir müssen die anderen rufen. Ich werde den Verdacht nicht los, daß uns der Bursche in eine Falle locken sollte. Immerhin sind nicht mehr viele Mohaves übriggeblieben. Ihre Stärke besteht im versteckten Kampf. Sie tauchen unverhofft auf, erledigen ein paar von uns und verschwinden wieder."
    Baxter gab drei Schüsse ab. Kurz darauf gaben die anderen Gruppen das Gegenzeichen. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis sie in den Felseinschnitt einbogen.
    Der verrückte Captain schrie Zeter und Mordio, als er die Toten erblickte. Sie mußten ihn gewaltsam zurückhalten, sonst hätte er sich auf den toten Indianer gestürzt.
    „Wir müssen anders vorgehen", sagte Baxter, während er ein paar Patronen in den Ladeschlitz seiner Winchester schob.
    „Und wie stellst du dir das vor, Sheriff ?
    „Ich nehme an, der Bursche sollte uns vom Plateau ablenken. Irgendwo dort oben haust der verdammte Schamane. Wenn wir ihn haben, sind die anderen erledigt."
    „Du willst das Plateau stürmen?"
    Baxter nickte. Sein Entschluß stand fest.
    „Yeah, Hombre", knurrte der Mexikaner, der erst vorgestern nach Deadwood gekommen war. „Bei uns in Mexiko machen wir Treibjagd mit Feuer. Capito?"
    Baxter lächelte. Der schwitzende Mexikaner war nur ein Meter fünfzig groß, ungemein dick und verschlagen wie ein Fuchs. Er trug den Patronengurt quer über der Brust.
    „Nicht schlecht, Pfefferfresser."
    „Nenn mich nicht Pfefferfresser, Gringo! Ich heiße Cuchillio Benedicto Porfirio Juan Maria." „Genug, genug!" wehrte Baxter lachend ab. „Bleiben wir bei Cuchillio. Du willst die Roten also mit Feuer aus den Löchern treiben. Kannst du mir verraten, woher wir das Holz kriegen sollen?" Cuchillio grinste übers ganze Gesicht.
    „Cabrones. Drüben am Rande des Plateaus stehen Bäume. Für ein paar Scheinchen " - er machte die Geste des Geldzählens und leckte sich über die dicken Lippen -„erledige ich das für euch."
    Baxter sah, wie Cuchillio eine Dynamitpatrone aus der Satteltasche zog. Er hatte das rote Ding in Leinen gewickelt und behandelte die Sprengkapsel wie ein rohes Ei.
    „Fünfzig Dollar, Cuchillio."
    „Hombre!" Der Mexikaner wollte die Dynamitpatrone wieder verschwinden lassen.
    „Also gut - hundert Dollar."
    „Si. Tu comprende - wenn's drüben knallt, könnt ihr angreifen."
    Der Mexikaner ließ die Banknoten unter seinem schmierigen Poncho verschwinden. Dann riß er den Grauschimmel herum und jagte in die Ebene hinaus. Baxter hätte schwören können, daß er dieses Pferd schon einmal in der Nähe von Deadwood gesehen hatte. Er nahm sich vor, nach Beendigung dieser Aktion danach zu fragen. Sollte der Mexikaner den Gaul gestohlen haben, würde er ihm die hundert Dollar wieder abnehmen und ihn aufhängen lassen. Wenn er den Kampf gegen die Roten überlebte.
    Sie warteten eine halbe Stunde.
    Die Pferde schnaubten nervös. Zwischen den Felsen wurde es stickig heiß. Plötzlich hörten sie drüben am Plateau ein dumpfes Wummern. Eine Staubwolke stieg in den klaren Himmel auf. Schwarzer Qualm verteilte sich in Windrichtung.
    „Der Höllenhund hat's geschafft. Jetzt sind wir dran."
    Sie gaben ihren Pferden die Sporen. Der Haß gegen die Mohaves trieb sie unermüdlich an. Keiner verschwendete einen Gedanken daran, daß im Grunde die Weißen diesen Konflikt ausgelöst hatten. Sie waren es gewesen, die den Stamm vom Ufer des Colorado River vertrieben hatten.
    Der Sechsschüsser des Mexikaners dröhnte.
    „Sie haben ihn in die Mangel genommen. Legt einen Zahn zu, Jungs!"
    Die Flammenzungen leckten über den Rand des Plateaus. Der Wind stand günstig. Ein Gluthauch wehte den Jägern entgegen.
    „Viel bleibt dort oben bestimmt nicht übrig." Der Reiter lachte gehässig.
    Baxter trieb sein Pferd den Abhang empor. Das Tier scheute und wollte ausbrechen. Die Gluthitze war kaum noch zu ertragen. Dann hatte er es geschafft. Das Pferd schwang sich über den Rand des Plateaus.
    Eine keilförmige Grasnarbe stand lichterloh in Flammen. Rechts hinten brannte das Tipi des Schamanen. Der Baumgürtel war in Rauch gehüllt.
    Links bellte der Colt des Mexikaners. Baxter sah, wie der Mann aus dem Qualm stürzte und quer über das Plateau rannte. Ein Mohave folgte ihm. Der Krieger spannte den Bogen. Baxter wollte trotz der Entfernung

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